18.04.2024 Addis Abeba
Im Hotel frühstücken wir fast bis zur Abfahrt des Busses zum Flughafen. Wir fahren an vielen Baustellen vorbei, darunter ist auch der 1000m hohe Turm. Am Flughafen stehen noch die Zelte der mobilen Terminals vom Mekka Besuch der Pilger im Ramadan.  Alles verläuft, mit Hilfe von Ali recht reibungslos. Für uns wird eine schnelle Abfertigung organisiert und ein separater Schalter geöffnet. Trotzdem müssen Gerd und ich zur Identitätsüberprüfung, da die Nummer zwischen Reisepass und Visum eine Differenz hat. Es handelt sich um O oder 0. Die letzten Rial werden in Kaffee umgesetzt und irgendwie vergeht die Zeit bis zum Start recht gut. Nach zwei Stunden Flug✈️erreichen wir unser Ziel Addis Abeba. Wir sind in Afrika🇪🇹‼️Im Hotel gibt es zur Begrüßung ein 🍺, nach wochenlanger Alkoholabstinenz.
19.4. Lalibela 
Endlich sind wir in Afrika. In der Hauptstadt wird viel gebaut, dazu wird erst einmal ein breites Straßensystem angelegt. Unser Flug von Addis Abeba nach Lalibela ist pünktlich und wir fahren mit dem Kleinbus zu unserem Hotel in den Bergen auf etwa 2500 m. Auf den Straßen wird uns bewusst, dass es mit dem Womo schwierig ist, hier her zu kommen. Die Zimmer sind im Rundhüttenstil gebaut und in einem kleinen Wäldchen versteckt. Wir werden vom Hotelpersonal freundlich empfangen. Unser Guide, Gehtnet, hat alles sehr gut vorbereitet und für 16:00 eine typische Kaffee-Zeremonie in einer Familie organisiert, schließlich ist das Hochland von Äthiopien das Ursprungsland des Kaffees.
Der Kaffee wird frisch geröstet und mehrmals gekocht, dazu gibt es Weizenbrot und verschiedene alkoholische Getränke. Während der Zeremonie erfahren wir viel über das Land. Das Durchschnittsalter beträgt 18 Jahre. Die Fertigstellung des großen Nilstausees wird sehnsüchtig erwartet und soll dem ganzen Land einen wirtschaftlichen Schub verleihen. Investoren können nur ins Land, wenn sie Arbeitsplätze für die einheimische Bevölkerung schaffen. Auch über Kennenlern- und Hochzeitsrituale, die mit einer Zitrone eingeleitet werden, erfahren wir viel. Auch die Prozessionszeremonien der orthodoxen Kirche im Januar spielen dabei eine Rolle. Leider gibt es hier auf dem Land immer wieder Stromausfall, so daß auch unsere Smartphones den Geist aufgeben.
20.04. Lalibela 
Heute hören wir am Morgen die Gottesdienste zum Feiertag des Erzengel Michael von 6:00 bis 10:30. Die 3000 jährige Geschichte der äthiopischen Reiche hat viele Spuren hinterlassen. Das Christentum gibt es hier seit 350 und es besteht seitdem die große äthiopisch-orthodoxe Kirche neben den anderen christlichen Kirchen mit eigener Bundeslade in jeder Kirche. Es gbt in Äthiopien 120 Felsenkirchen. 
Lalibela liegt 2400-2500 m hoch und ist weltweit bekannt für die elf monolithischen Kirchen, die in rostroten Tuffstein gemeißelt sind. Die Kirchen entstanden beginnend mit der Regentschaft von Kaiser Lalibela, auch bekannt unter dem Namen Heiliger Lalibela im 12./13. Jahrhundert. Die größte von ihnen misst innen 48 x 27 m und ist 10 m hoch. Wahrscheinlich wurde insgesamt 100 Jahre an der Anlage gebaut. In dieser Zeit blühte der christliche Glaube in Äthiopien, die Kirchen werden auch als Symbol für die enge Verbundenheit der äthiopischen Christen mit dem Heiligen Land verstanden. Seit 1978 zählen diese Kirchen zum Weltkulturerbe der UNESCO. Zwischen den Besichtigungen erfahren wir von Gehtnet wieder einiges über das Land. Äthiopien hat einen eigen Kalender und eine eigene Uhrzeit. Es gibt ca. 280 verschiedene Sprachen, Amarisch ist Amtssprache und für uns mit 270 Buchstaben recht kompliziert.
Wir verlängern unsere Rundreise, es gibt Verzögerungen mit der Verschiffung unserer WoMo‘s.
21.4. Lalibela 
Nachdem wir gestern erfahren haben, dass unsere Womos noch im Zoll stehen und erst am 28. auf das Schiff können müssen wir unseren Aufenthalt in Äthiopien verlängern.
Heute hören wir am Morgen wieder den Gottesdienst zum Sonntag von 6:00 bis 10:30.  Unsere Busse bringen uns an den Einstieg eines Wanderweges und wir wandern bis auf 3500 m Höhe. Der Weg ist etwas steiler und steiniger als der Knochenbrecherweg auf den Brocken und wir werden mit atemberaubenden Aussichten über die Landschaft um Lalibela belohnt. Hier oben wird auch noch Landwirtschaft betrieben und Getreide angebaut, die Felder sind terassiert und werden mit Ochsengespannen bewirtschaftet. Der dazwischenliegende Wald besteht aus schnellwachsendem Eukalyptus und wird sehr intensiv bewirtschaftet. Das Brennholz wird von Frauen und Mädchen auf dem Rücken ins Tal getragen. Schnell ist unsere Wandergruppe verdoppelt und helfende Hände versuchen, uns den Weg zu erleichtern. Neben mir läuft ein 14jähriger Junge, leiht mir seinen Wanderstock und weicht mir bis zum Scluss nicht von der Seite. Er hat sich nun eine Belohnung verdient. Er berichtet, daß er die 9. Klasse der Schule besucht und täglich den Weg von 10 km hin und wieder zurückläuft, und das bei einem Höhenunterschied von mehr als 500 m. Sein Berufswunsch ist Informationstechniker und dafür wünsche ich ihm Ausdauer und Erfolg.
22.04. Gonder
Heute sind wir per Flug nach Gonder. Der Nachmittag vergeht in gemütlicher Runde auf der Terrasse des Hotels. Die Tai Chi Gruppe macht eine kleine Übung. Langeweile kommt nicht auf. Beim Meeting gibt es Informationen zu der Rundreise. 
23.04. Simien-Nationalpark
Heute haben wir vor, den Simien Mountain Nationalpark zu besuchen. Dazu fahren wir ca. 150 km in 3 Stunden. Am NP-Büro kommen noch 7 bewaffnete Ranger zu unserer Gruppe und wir fahren die staubige Straße in den 450 Quadratkilometer Nationalpark. Nach etwa 2 Stunden Wanderung entlang des Hanges an einer tiefen Schlucht treffen wir auf eine Herde Blutbrustpaviane. Sie sind gerade beim Graben nach Wurzeln und Insekten. Im NP leben etwa 30000 dieser Tiere. Auf dem Rückweg erfahren wir wieder etwas über das Land. Der NP wird ständig erweitert und die betroffenen Bauern werden umgesiedelt. Wir fahren durch Dörfer in denen deshalb viel für diese Umsiedler gebaut wird. 75 % der Kinder besuchen eine Schule und das Land hat 30 Mio Schüler. Bis zur 8. Klasse wird in Amarisch und Englisch unterrichtet, ab der 9. Klasse nur noch in Englisch. Die weitere Ausbildung ist schwierig, weil Arbeitsplätze fehlen und viele Jugendliche studieren an den Universitäten des Landes. Eine gute Qualifikation bringt aber noch keinen Arbeitsplatz und das Ausland lockt mit Angeboten.
24.4. Gonder
Hier im Norden Äthiopiens besteht ab 20:00 eine Ausgangssperre und Militär ist überall präsent. Heute besichtigen wir die ehemalige Hauptstadt. Der erste Besuch gilt der Dreifaltigkeitskirche und wir bestaunen die Malereien aus dem 16. Jahrhundert die auf den Lehmputz gemalt wurden und eine Erläuterung der Bibel darstellen. Als nächstes besuchen wir den ehemaligen Palast mit seinen verschiedenen Ausbaustufen der ehemaligen Herrscher, der im Baustil mittelalterlichen Burgen in Europa entspricht. Portugiesische Katholiken haben im 16. Jahrhundert den Äthiopiern geholfen, die Türken aus dem Land zu vertreiben und sind dann auch geblieben und haben sich mit der einheimischen Bevölkerung vermischt. Äthiopien ist auch das biblische Land von Salomon und der Königin von Saba. Dann besichtigen wir das historische Schwimmbad aus dieser Zeit (ohne Wasser) welches zur Prozession anläßlich der Taufe Jesu im Januar gefüllt wird und als riesiges Taufbecken fungiert. Es kommen Prozessionen aus den ganzen Land und es gibt Möglichkeiten zum kennenlernen für die Jugend. Wenn ein Mann heiraten will baut er einen Blickkontakt mit der Auserwählten auf und wirft ihr eine Zitrone zu. Bei ihrem Einverständnis fängt sie diese und ein Paar hat sich gefunden.
Dann essen wir das erste Mal original äthiopisch in einer vorzüglichen Gaststätte mit Musik und Tanz.
25.04.
Ein Tag ohne Programm! Morgens haben wir unter Margrits Leitung ordentlich Rückensport,  bei deutscher Schlagermusik, gemacht. Einige sind begleitet zum Friseur ( Ausgangssperre), andere haben gespielt und……
26.4. Bahir Dar am Tannersee
Gestern war ein Ruhetag. Chillen, Spielen, Quatschen und die Welt retten, einige von uns testen die Friseure der Stadt. Strom und WIFI fallen immer wieder einmal aus. Aber das gehört auch zum Ausnahmezustand in der Region, die noch nicht wieder zum Normalzustand zurück gefunden hat. Es gibt auch nur wenige Touristen, die sich hierher verirren. Hotels und Gaststätten, die seit Corona kaum Geschäfte machen können, leiden sehr unter dieser Entwicklung. Auf dem Lande werden die Felder bestellt, damit vor der Regenzeit die Saat in die Erde kommt. Der von Ochsen oder Pferden gezogene Hakenpflug ist wichtigstes Mittel auf jedem Bauernhof.
Heute verlassen wir Gondar und wechseln  mit dem Kleinbus nach Bahir Dar, in der Nähe des Tanasees. In dem Schwarzerdegebiet sind bei Bewässerung drei Ernten im Jahr möglich. Es wird Reis, Knoblauch, Zwiebeln und Gemüse angebaut. Nach 5 Stunden erreichen wir Bahir Dar am Tanasee und unser Hotel. Bei Kaffee und Kuchen auf der Hotelterrasse feiern wir Geburtstag und lassen den Tag ausklingen.
27.04
Früh am Morgen machen wir eine Bootsfahrt auf dem Tanasee und zur Quelle des Blauen Nils oder Abay. Der längste Zufluss des Tanasees ist der Kleine Abbay der noch 1000 m höher in den Bergen entspringt. Neben vielen exotischen Vögeln treffen wir auch auf Nilpferde, die sich in dem sumpfigen Fluss wohlfühlen. Als wir näher kommen fühlen sie sich bedroht und kommen angriffslustig auf das Boot zu. In einiger Entfernung begegnen wir einem jungen Mann im Papyrusboot. Während der Fahrt erfahren wir, daß es auf den 37 Inseln des Sees 27 Klöster gibt. Insgesamt sollen in Äthiopien 35 000 Klöster bestehen. Die Bundeslade (Tafel mit 10 Geboten) soll von Salomons Sohn nach Äthiopien gebracht worden sein und hier im Tanasee 800 Jahre verwahrt worden sein. Heute soll sie in Axum in einem Kloster verwahrt und einem Mönch bewacht werden. Wir fahren an zwei kleinen Inseln vorbei, einer Männerinsel mit 80 Mönchen und einer Fraueninsel mit 60 Nonnen.
Der See hat eine Größe  von 98 km x 65 km und ist der größte See Äthiopiens. Dann besuchen wir ein Kloster aus dem 14. Jahrhundert mit eindrucksvollen Malereien zum alten Testament. Um das Kloster herum gibt es viele Kaffeesträucher und auch einige Meerkatzen, die uns neugierig beobachten. Die Bootsfahrt endet an einem Fischrestaurant. Nach einem guten Essen besuchen wir noch den quirligen Markt und lassen den Tag ausklingen.
28.04.
Palmsonntag vor Ostern ist für uns wieder ein Ruhetag im Hotel. Einige von uns gehen zur Messe in einer Kirche und zur anschließenden Prozession. Der Patriarch der äthiopischen Kirche und das Fernsehen sind auch anwesend. Usere Delegation erhält Ehrenplätze vor den Priestern. Bei der Prozession wird ein Heiligenbild auf einem Esel mit seinem Füllen vorangetragen. Es soll an den Einzug von Jesus in Jerusalem erinnern. Die Menschen haben sich mit Palmzweigen geschmückt. Leider gibt es keine neuen Erkenntnisse zur Verschiffung.

29.04. Addis Abeba
Wir sind am Mittag wieder in Addis Abeba angekommen. Nachmittags schlendern wir durch die Umgebung des Hotels und spielen dann mit Marisa und Ernst Trimino. Die Stimmung in der Gruppe ist erhitzt.Die Flat Racks mit den Wohnmobilen wurden im Hafen von Jeddah, aus welchen Gründen auch immer, stehen gelassen. Der nächste Transport ist für den 8.5. geplant. Also kommen wir vor dem 12./13. Mainicht weiter. Nun muss eine Idee für die Zwischenzeit her. Hoffen das wir morgen Vorschläge erhalten. Am Abend gibt es ein Abendessen mit Liveband. 
30.04.24 Addis Abeba
Zum Frühstück gibt es neue Erkenntnisse zur Verschiffung. Unsere Womos stehen noch in Jeddah im Hafen. Voraussichtlich sind sie erst am 11.05. in Dschibuti. Über die Hintergründe dazu gibt eskeineInformation. Also gibt es wieder eine Programmänderung. Wir bleiben also nochmals 10 Tage in Äthiopien und werden den Süden bereisen. Nach dem Frühstück besuchen wir das Nationalmuseum hier inAddisAbeba. Die Metropole ist eine einzige Baustelle und platzt aus allen Nähten. Hier leben mehr als 10 Mio Menschen und es gibt große Unterschiede zwischen arm und reich. Das Museum ist der WiegederMenschheit gewidmet, denn hier in Ostafrika sind 3 Mio alte Überreste unserer Vorfahren gefunden worden. Das bekannteste ist die Lucy genannte Übergangsform vom Affen zum Menschen, eine nur 1,05mgroße Frau. Das Gefühl ist schon eigenartig, wenn man neben den Überresten des Skelettes steht. Die Äthiopier sind schon stolz auf diese lange Geschichte und darauf, daß von hier aus dieBesiedelungder anderen Kontinente begonnen hat. Ein weiterer Abschnitt beschäftigt sich damit, daß Äthiopien als eines der ältesten Reiche in Afrika gilt  und niemals kolonisiert worden ist. DerletzteVersuch durch Mussolini wurde vereitelt und trotzdem wurden nach dem zweiten Weltkrieg die Grenzen von Frankreich, Italien und England für Ostafrika gezogen. Das führte auch zur AbspaltungvonEritrea und Dschibuti. Kaiser Haile Selassi hat nach dieser Erfahrung den Sitz der afrikanischen Union nach Addis Abeba geholt. Damit ist die politische Bedeutung Äthiopiens stark gestiegen.AmNachmittag besuchen wir noch den größten Markt Afrikas, der sehr beeindruckend ist. Hier gbt es alles, man muss nur wissen wo. LKW, Esel, PKW in allen Varianten Karren und das Tragen schwerer Lasten passieren alles nebeneinander.
01.05.
Ein Tag zur freien Verfügung
02.05.24 Hawassa
Morgens starten wir auf unsere nächste Rundreise, diesmal den Süd-Westen Äthiopiens. Die Landschaft im Südwesten verändert sich, fruchtbare Felder mit allerlei Gemüse und eine Savanne im Afrikanischen Grabenbruch breitet sich um uns aus. Urbane größere Strukturen und auch kleine Bauerndörfer mit den traditionellen Rundhütten und weiten Feldern bestimmen die Landschaft. Die Hakenpflüge mit den Ochsengespannen bereiten die Aussaat vor und auch die Ernte des Gemüses ist in vollem Gang. Ganz vereinzelt gibt es auch einmal einen Traktor. Die neu gebaute Autobahn bringt uns schnell durch das Land und an unser Ziel Hawassa. Dort sind wir im Haile Ressort einer Hotelkette des Marathonläufers Haile Gebreselassi. Es ist ein modernes Hotel, am Seeufer inmitten eines Parks mit alten Bäumen und mehreren Terrassen. Ein Schwimmbad ist ebenfalls vorhanden und wir machen Urlaub vom Reisen.
3.05.24 Arba Minch
Wir verlassen unser schönes Hotel und fahren weiter durch das Riftvalley. Die Landschaft wird immer grüner und neben Mais werden auch Mango, Bananen, Kartoffeln,  Bohnen und alles mögliche Andere angebaut. Es regnet und die Straße führt uns durch eine beeindruckende Landschaft. Heute ist Karfreitag und damit Feiertag und in den Dörfern ist Markttag. Die Leute nutzen das um für das Osterfest einzukaufen. Wir treffen immer wieder Frauen und Kinder,  die mit Kanistern Trinkwasser von den Brunnen in ihre Hütten tragen. Nach 200 km zweigen wir von der Straße ab und fahren über eine Schotterpiste 20 km in die Berge. Dort lebt in 2400 m Höhe das Volk der Dorze' und wir können ein bißchen an deren Leben teilhaben. Die Frauen spinnen Baumwolle und die Männer weben Tücher. Bei diesem Volk dreht sich alles um die falsche Banane, das ist eine Bananenart ohne Früchte. Die Häuser werden aus Bambus gebaut und das Dach aus Bananenblättern. Sie haben eine Form des Elefanten. Die Konstruktion hält bis zu 400 Jahre und das Dach muß nach 20 Jahren erneuert werden. Die Stängel der Bananen werden geschabt und über mehrere Wochen vergoren. Dann wird der Brei zu einer Art Pizza geformt und gebacken. Wir können dieses Brot probieren und mit Honig oder einer scharfen Paste veredeln. Dazu gibt es einen oder mehrere Gläschen Arak, die auf Christian seinen heutigen Geburtstag geleert werden. Zu unseren Womos gibt es nichts Neues, frei nach dem Motto:
In Afrika geht nichts aber alles ist möglich.
04.5. Jinka
Unsere Reise geht weiter durch das Riftvalley und wir kommen zum Volk der Konso, die mit viel Fleiß ihre Terrassenfelder in den Bergen bearbeiten. Es ist Regenzeit und es gibt viele Überschwemmungen, das Leben spielt sich deshalb auf der Straße ab, überall sind Verkaufsstände und Rinder, Schafe und Ziegen turnen zwischen den Menschen umher. Unser Ziel ist Jinka und das Volk der Mursi oder Tellerlippenmenschen. Der Weg dorthin ist beschwerlich und wir brauchen etwa 8 Stunden. Die Landschaft des Riftvalley ist überwältigend mit seinen Gebirgsrändern die sich über mehr als 6000 km bis nach Mosambik erstreckt. Das Tal driftet immer weiter auseinander und die tektonischen Bewegungen werden schließlich zu einer Erweiterung des Roten Meeres führen. In Jinka finden wir unser Nachtlager in einer Eco Lodge mitten im Wald, die wahrscheinlich nur wegen uns geöffnet wurde.
5.5. Turmi ( Martins Konfirmation)
Wir verlassen unsere Lodge im feuchten Wald und fahren über den abenteuerlichen Jinka-Mursi-Highway durch einen NP. Der stellenweise stark ausgewaschene Weg fordert alles von Aoto und Crew. Rechts und links ist undurchdringlicher Urwald und die Tiere des Waldes beobachten uns. Kleine Rehe, Affenfamilien und verschiedene Vögel sind dabei. Schließlich blockiert eine Herde Paviane unseren Weg und wir warten bis sie im Wald verschwinden. Dann treffen wir auf die ersten Kinder am Wegrand. Sie sind nackt und mit Asche bemalt. Weitere Stammesvertreter sind mit ihren Rindern am Wegrand. An einem Pfad werden wir von einer Frau empfangen, die uns über einen schlammigen Weg in das Dorf führt. Dort treffen wiir vor ihren Grashütten einige Frauen mi vielen Kindern, die vor getöpferten Figuren und verschieden großen Lippentellern sitzen, die sie uns zum Kauf anbieten. Im Gegensatz zu unseren bisherigen Begegnungen mit Einheimischen machen die anwesenden Dorfbewohner den Eindruck daß sie ausgewählt wurden um sich zur Schau zu stellen. Einige besser gekleidete Männer scheinen die ganze Szene zu beherrschen und zu organisieren.
Es bleibt für uns eine fremde Welt. Nach weiteren 6 Stunden schwieriger Fahrt kommen wir nach Turmi und unsere Kleinbusse bleiben einen km vor der Lodge in einem Wasserloch stecken. Zwei Stunden später sind sie wieder bei uns.
06.05.
Unsere Lodge in Turmi ist für hiesige Verhältnisse in gutem Zustand und das Personal ist sehr freundlich. Wir gehen die 2 km ins Dorf und besuchen zunächst den Viehmarkt, auf dem ein Einkäufer Ziegen für den Verkauf in Addis Abeba einkauft. Auf dem Markt im Dorf werden Waren aller Art angeboten. Von Kleidungsstücken über Sandalen aus Autoreifen, Gemüse, Mais, Linsen und Gras gibt es noch viele andere Dinge zu kaufen. Und wieder sind Kinder aller Altersklassen in Scharen unter uns. Wir sind die Attraktion auf dem Dorfplatz. Am Abend haben wir eine Videokonferenz mit Oleg und Kostia, der Termin der Verschiffung unserer Womos dauert noch und verschiebt sich voraussichtlich um weitere 10 Tage. Wir schmieden Pläne zur Überbrückung und vavorisieren einen Ausflug nach Ägypten.
07.05.
Der Weg aus unserer Lodge ist etwas schlammig und wir laufen den ersten Kilometer zu Fuß. Uns begegnen die freundlichen Bewohner der kleinen Siedlungen. Die richtigen Männer haben alle ein Gewehr, welches sie stolz zur Schau stellen. Von der Kalaschnikow bis zu verschiedenen Jagdgewehren ist alles dabei.
Heute ist unser Ziel der Volksstamm der Konso. Seit mehr als 500 Jahren kultivieren die Bauern das bergige Land durch Terrassenfelder. Sie leben in Familienclans, wobei die Rundhütten immer wieder erweitert werden und mit hohen Steinmauern umschlossen. So entstehen regelrechte Festungen. Das Volk mit seinen 400 TEW besitzt eine relative Selbständigkeit. Der Steinwurf nach hinten soll die Heiratsfähigkeit beweisen. Die 200 km auf schlechter Straße fordern auch von unserer Kondition das Letzte. Wir sehnen uns deshalb nach unseren Mobilhomes.
08.05. Haile Hotel Arba Minch
Wir starten zu unserem letzten Ziel der Rundreise im Süden. Wir nehmen einen Umweg über die Berge. Herrliche Landschaften und landwirtschaftliche Flächen, klein Siedlungen und Dörfer sind auf unserem Weg. Der Regen der letzten Zeit hat viele Spuren auf der Straße hinterlassen. An einer Brücke sehen wir immer noch Aktivitäten den Wasserstrom vom Dorf umzuleiten um das Dorf zu schützen. Alle machen mit und liefern Äste an. Bei einem Stopp mit schöner Aussicht bewundern uns Einheimische. Unsere Haut und Haare sind für sie interessant. Unterwegs gibt es einen Bananenlieferdienst😆. Im Haile Hotel nutzen wir den Garten und Pool. Noch immer ist nicht klar, was wir ab Addis machen. Offiziell wird die Tour ab 11.5. unterbrochen bis die WoMo s in Dschibuti sind. Noch sind nicht alle Angebote da für diese Zeit und wir beide haben uns noch für keine Variante endgültig entschieden. Nur eins ist sicher, die Vulkan Trekking Tour in Äthiopien machen wir nicht mit.
09.05. Addis Abeba
Ein herrlicher Sonnenaufgang begrüßt mit uns den Tag. Heute geht es wieder in der Hauptstadt. Ein Teil der Gruppe ist geflogen und war am Mittag da. Gerd ist im Bus mitgefahren. Die Tour führt wiederdurch saftige Landschaften, Dörfer und endlosen Bananenplantagen vorbei. Nach 12 Stunden haben auch sie Addis Abeba erreicht. Nun geht es bis zum 25.5. weiter zur Überbrückung entweder auf eineTrekking Reise zu einem Vulkan oder einer Rundreise durch Ägypten. Wir haben uns für Ägypten entschieden. Hier im Hotel ist es wie nach Hause kommen, sind jetzt das 3. Mal hier. Es werden 2 oder 3Nächte werden. Die Flüge sind noch nicht gebucht. 
10.05.
Der heutige Tag ohne unsere Womos ist geprägt von der Vorbereitung der nächsten zwei Wochen. Eine Gruppe fliegt nach Ägypten, die Flüge werden gebucht und der Flug nach Dschibuti für den 25.05. vorbereitet. Die andere Gruppe bereitet ihren Trip in die Danikil-Senke vor. Diese seismisch sehr aktive Zone liegt 130 m unter dem Meer und gilt als heißester und unwirtlichster Ort auf der Erde. Die Durchschnittstemperatur liegt bei 37,5 °C. Salz und Schwefel gibt es überall und einen Kratersee mit blubbernder Lava. Es ist das Stammesgebiet der Afar, einem kriegerischen Nomadenvolk. Doch wir haben uns anders entschieden und fliegen nach Ägypten. Am Nachmittag besuchen wir das ethnologische Museum im ehemaligen Palast von Kaiser Heile Selassi. Ein Mitarbeiter des Museums erläutert uns mit viel Enthusiasmus und Nationalstolz die Ausstellung. Wir lernen den Imperator als Architekten eines vereinigten Äthiopiens und einen Architekten der afrikanischen Union kennen.
11.5. Addis
Heute kamen die Nachweise, dass unser WoMo verladen ist. Nun muss das Schiff losfahren. Wir fliegen heute Nacht nach Ägypten und machen eine klassischen Touristen Trip. Die Gruppe teilt sich, die anderen bleiben im Land und fahren zum Krater, der von den Einheimischen ,Tor zur Hölle‘ genannt wird. 

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Krater_von_Derweze

Alle sind happy, dass sich nun ein Weiterreise abzeichnet. Der Tag verging im Flug, morgens mussten noch diverse Flüge gebucht werden. Abends ging’s nochmal lecker essen.