Der Rheinradweg – auch Euro
Velo 15 genannt – ist einer der modernsten Radwege der Welt und vereint Europas landschaftliche Vielfalt. Auf 1.233 Kilometern, die wir in ca. 24 Etappen fahren, schlängelt er sich
durch vier Länder von den Schweizer Alpen bis an den Nordseestrand. Vom Alpenpanorama bis zum Meerblick auf der Route, von der Schweiz über Österreich und Deutschland bis in die Niederlande
erwartet uns eine unglaubliche Vielfalt an Natur und Kultur. Der Rhein stellt das Herzstück dieses Radweges dar und verändert mit jedem gefahrenen Kilometer sein Gewand.
Im Alpendorf Andermatt in der Schweiz beginnt der Rheinradweg. Von dort führt er dich über den Oberalppass, wo der Rhein entspringt, durch das alpine Rheintal
bis an den Bodensee. Am Ufer des malerischen Sees radeln wir über Schaffhausen an den Rheinfällen vorbei nach Basel und schließlich über die Grenze nach Deutschland. Durch die schöne
Natur der Rheintalebene führt uns der Weg Richtung Norden und durchquert das märchenhafte, von romantischen Burgen gesäumte Mittelrheintal. Vorbei am Kölner Dom radeln wir in die
Niederlande, wo uns eine weite Landschaft mit Polder und Windmühlen erwartet und bis an die Nordsee zur Rheinmündung begleitet.
24.07.2020 Anreise nach Disentis
Mit Otto und Kathrin starten wir 05:00 morgens in Richtung Schweiz. Ein herrlicher 🌅 begleitet uns. Nach 6 Stunden entspannter Fahrt sind wir
bei mystischem Wetter in der bizarren Berglandschaft des Heidi-Landes angekommen. Der Campingplatz liegt geschützt im Tal und wir werden überaus freundlich empfangen. Wir gehen nach Disentis
Schweizer Franken beschaffen und fahren mit dem Zug über den Oberalppass bis Andermatt. Tunnel, Kehren, Viadukte, rasante Steigungen und eine tolle Landschaft fährt an uns vorbei und inzwischen
scheint die Sonne ☀️ In Andermatt essen wir Pizza und sind völlig ermüdet auf dem Campingplatz zurück.
25.7. von Disentis zur Rheinquelle am Tomasee
Nach einer recht langen Nacht und einem nackten Bade von mir und Kathrin starten wir zum Oberalppaß. Von dort wandern wir, teilweise recht sportlich, zur Rheinquelle und steigen dann noch dorthin ab,
wo der Auslauf des Vorderhein aus dem Tomasee ins Tal fällt. Zurück auf dem Pass genießen wir eine kleine Mahlzeit und Gerd und ich starten offiziell unsere Tour am Leuchtturm, der symbolisch
für die Verbindung des Rheins zur Nordsee steht. An der Rheinquelle haben wir uns mit 2 Jugendlichen gegenseitig fotografiert, sie fahren auch bis Hoek von Holland und haben einen ähnlichen
Zeitplan. Die Abfahrt war ein ein besonderes Erlebnis. Otto und Kathrin sind mit dem Zug gefahren. Nun klingt ein herrlicher Tag bei hiesigen Delikatessen und einem Bad im See aus.
26.7. Disentis - Chur - mit Erlebniszug durch die Rheinschlucht
Wir starten gegen 07:30 mit den Rädern und Ottos mit dem Womo. In Trun sind wir zum Frühstück verabredet. Leider ist auf dem Campingplatz das Frühstück ausverkauft, aber unser Kühlschrank ist gut
ausgestattet. Der Wirt bringt uns dazu lecker Kaffee. Der Radweg kostet einige Kraft, bis Ilanz haben wir 470 Höhenmeter in den Beinen und herrliche Aussichten genossen. Als Nächstes treffen
wir uns in Ilanz am Panoramazug. Eine beeindruckende Fahrt durch die Rheinschlucht mit einer Wanderung der letzten Etappe unmittelbar an den Gleisen und am Rhein entlang folgte. Entgegen kam
uns auch der Luxuszug Glacier-Express. In Reichenau trifft sich der Vorderrhein und der Hinterrhein und von da aus ist es der Rhein. Von Reichenau fahren wir dann mit den Rädern nach Chur. Es war am
Campingplatz alles schon aufgebaut. Anschließend haben wir den Rhein zur Abkühlung und Körperpflege sorgsam benutzt.
27.07. Chur nach Kriessen /Oberriet über Vaduz
Nach dem Aufstehen sind wir wie die Schuster los. Ottos fahren uns alles nach. In Chur sind wir noch durch die Altstadt und machen Käffchen. Am Outlet bei Maienfeld habe ich den ersten Platten
dieserTour. Das haben wir gleich zum Frühstücken genutzt und sind dann über die Grenze nach Liechtenstein, in Vaduz haben wir Schokoladenpause gemacht. Die Tour auf dem Rheindamm war traumhaft, aber
auch heiß. Auf dem Campingplatz angekommen war wieder alles fertig und wir konnten uns in den See stürzen. Immerhin waren es heute 78 km. Nach einem kleinen Imbiss vom Kiosk bin Otto und ich
nach Österreich einkaufen gefahren (ohne Papiere). Gemütlich lassen wir den letzten Abend ausklingen, morgen müssen wir alles beieinander haben. Danke an Otto und Kathrin für die Begleitung und Hilfe
am Start.
29.7. Oberriet über St. Gallen nach Widenhorn
Kurz vor 8 haben wir uns von Otto und Kathrin verabschiedet. Es fährt sich jetzt schon anders, mit Gepäck. Auf der Suche nach einem Fahrradladen haben wir dann wenigstens ein Frühstück gefunden. Alle
Inhaber der ersten 4 Geschäfte müssen zusammen im Urlaub sein. Als Gerd sein Hinterrad endlich i.O. hatte, waren wir über 20 km unterwegs. In Rorschach stoßen wir das erste mal auf den
Bodensee. Dann sind wir mit dem Zug gemütlich nach St. Gallen gefahren. Eine wunderschöne Altstadt mit sehr schönen Holzbalkonen an den alten Häusern. Die Abfahrt nach Arbon legte schöne
Aussichten auf den Bodensee frei. Die restlichen Kilometer müssen wir richtig Gas geben, weil ein mächtiges Gewitter aufzieht. Wir sind noch rechtzeitig angekommen, waren aber total geschafft. Die
glühende Hitze hat dazu auch beigetragen. Morgen wollen wir es etwas ruhiger angehen und den Bodensee noch etwas genießen. Das Essen in unserem Gasthof hatte für uns viele 🌟 🌟🌟🌟. Bei einem
Abendspaziergang nach dem Regen zeigt sich der Himmel romantisch.
29.7. Landgasthof Seelust nach Konstanz über Meersburg
Heute haben wir einen gemütlichen Tag gemacht: schon morgens sitzen wir erst 09:30 auf dem Rad. Gemütlich radeln wir durch Romanshorn und mehrere kleine Bodenseedörfer. In Kreuzlingen sind wir aufein
Schiff und fahren über Konstanz, Unteruhldingen, Mainau nach Meersburg. Vom Wasser aus haben wir einen herrlichen Blick auf die Städte und besonders auf die Pfahlbauten in Unteruhldingen. InMeersburg
genießen wir das rege Treiben und Kaffee und und Kuchen. Dann geht es mit der Fähre nach Konstanz. Konstanz hat viele schöne Gesichter (Häuser). Heute schlafen wir in einem Boutique-Hotelmit
hervorragender Küche.
30.7. Konstanz/Tägerswilen über Reichenau nach Stein am Rhein
Als erstes haben wir uns heute morgen in einer deutschen Apotheke mit neuem Sonnenschutz eingedeckt. Wir pendeln zwischen Deutschland und Schweiz hin und her und das wird morgen auch so bleiben. Mit
etlichen Badepausen (auch zum Kleidung waschen) verlassen wir den Bodensee, Ober und Untersee und sehen den Rhein in Stein am Rhein wieder als Fluss austreten. Von unserem Quartier, einer
Jugendherberge mit Interhotel Status (125€ mit Kurtaxe und Co2 Abgabe), sind wir dannnoch mal mit einer Schwimmnudel in die Stadt gelaufen und haben uns im Rhein mit der Strömung treiben lassen-
👍👍👍👍. Abends genießen wir vorm Rathaus typische Schweizer Rösti.
31.07. Stein am Rhein - Kaiserstuhl
Vor 8:00 saßen wir im Sattel, wegen der Hitze. Unser erstes Ziel war Schaffhausen, die Altstadt und dann die Rheinfälle- die größten Wasserfälle Deutschlands. Die Sonne brannte schon zeitig. Wir
hatten auch irgendwie die Anstiege vergessen. So wechselten wir wild zwischen Nord und Südroute, in der Hoffnung, es geht leichter. Zwischendurch haben wir dann eine Weile abgekühlt, Gerd ließ sich
wieder im Rhein treiben. Der kühle Kopf hat uns dann immer ein Stück weiter gebracht. Schließlich haben wir dann hier am Kaiserstuhl Schluss gemacht.
01.08. Kaiserstuhl nach Rehinfelden
07:15 saßen wir auf dem Rad. Frühstück gab es in der wunderschönen Altstadt von Waldshut. Wir sind jetzt im Schwarzwald. Meist fahren wir den Rhein entlang und es gibt herrliche
AusblickeüberdenRhein. Hin und wieder müssen wir doch nach oben. Wer sagt, das der Radweg mit dem Rhein kontinuierlich nach unten geht, der hat sich getäuscht. Es wird wieder sehr heiß und wir
haltenaneinemFriedhof ( da gibt es immer Wasser) vor Laufenburg. Da bemerkt Gerd, das seine Tasche mit Papieren und Geld am Lenker fehlt. Ich hatte Pause und Gerd ist mit nem Taxi zum
Frühstück27km zurück.Alles wieder gut sind wir weiter nach Bad Säckingen, der Trompeterstadt. Wir verlassen den Ort an der alten Holzbrücke. Mit Badepause und letzter Kraft strandeten wir in
Rheinfelden an. Ganze Horde von Radfahrern erreichte mit uns dasHotel.Die Dusche war eine Wohltat.
02.08. Rheinfelden-Basel-Weil am Rhein
Gut ausgeschlafen und bei herrlichen angenehmen Temperaturen starten wir nach Basel. Dort angekommen sitzen wir erst mal mit einem Käffchen am Rhein und machen ein Foto für Geburtstagsgrüße.
Wirhabenheute an 6 Freunde und Verwandte zu denken. Das ist unglaublich 👍. Wir radeln erst mal durch Klein Basel, bevor wir uns zum Münster begeben. Dort ist gerade Sonntagsmesse, die wir
natürlichmitnehmen.In der Info buchen wir uns eine Stadtführung mit dem Bus. Inzwischen ist ein herrliches Gewitter über den Rhein gezogen und wir statten uns wettertypisch aus. Im Innenhof
desRathauses stellenwir uns erst mal unter, bis es keine Blasen mehr gießt. Nun verlassen wir endgültig die Schweiz 🇨🇭 nach Frankreich 🇫🇷 und reisen dann über die Dreiländerbrücke nach
Deutschland ein. Abends sindwir Spätzle essen, typisch für den Schwarzwald , und wollen Gutedel trinken im Markgräfener Land- der hier auch zu Hause ist. Witzigerweise stammt die Wirtin aus Höhnstedt
und war dort mal Weinprinzessin Yvonne die 1. .
03.08. Weil am Rhein-Breisach und Besuch Colmar
Ohne Frühstück, sind wir bei herrlichen Fahrradtemperaturen, gestartet. Nach 25 km gab es Frühstück und Haarpflege für mich bei Rossmann. Es waren flache 65 km , aber der Untergrund war km lang
anstrengend. Zwischenzeitlich zeigte sich der Feldberg am Horizont. In Breisach angekommen haben wir uns ein Zimmer besorgt und uns aufgehübscht. Danach ging es ab nach Frankreich, nach Colmar. Dort
haben wir ne Stadtführung gemacht und das Museum unter Linden mit dem berühmten Isenheimer Altar besucht. Sogar spenden konnte man mit Handy Zahlung. Am Abend waren wir hier hiesig essen. Gerd
sein Gericht war Ochsenmaul Salat - aber 😋 .
4.8. Breisach-Gengenbach( bei Dorli)
Nach einen super food Frühstück saßen wir 08:00 auf den Rädern. Die Route ging fast die ganze Zeit über den Rheindamm. Herrlich ruhig der Strom, der aus dem kleinen Rinnsal
indenSchweizerAlpenentstanden ist. Der Boden war durch den Regen sehr feucht und weich. Somit fuhr es sich teilweise recht schwer. Die letzten 20 km bis zu dem Treffpunkt mit Dorli sind
wirdanndurchtypischeSchwarzwald Dörfer geradelt. Wir sind in Eckartsweier ca. 15 Minuten später angekommen, die Tour waren letztendlich 85 km und ab mittag kam auch Wind auf. Bei Dorli
gabsrichtigleckerSchwarzwälder Kuchen, Wäsche waschen und viel zu erzählen.
Am Abend gings ins Winzerstüble mit dem Gengenbacher Narrenbrunnen und Ute ( dorlis Tochter) kam noch dazu.
5.8. Gengenbach-Straßburg-Lichtenau
Nach einem genüßlichen Frühstück brachte uns Dorli unsere Wäsche und fuhr uns zu unseren Fahrrädern nach Ekartsweier zurück. 10 nach 9 sind wir in Richtung Straßburg los geradelt. Die Rad und Fußweg
Brücke über den Rhein war imposant. In Straßburg am Münster angekommen haben wir uns um eine Stadtrundfahrt gekümmert. In einer Chocoladerie gab es lecker Kuchen und Kaffee. Nach dem Mittag haben wir
dann das Münster noch besichtigt und haben die Stadt dann am EU Parlament entlang, verlassen. Über die Brücke bei Gamsheim mit Schleuse, Fischtreppe, Fahrradwegen haben wir Frankreich endgültig in
Richtung Rheinau / Deutschland verlassen.
06.08. Lichtenau-Rastsatt-Germersheim
In der Kühle des Morgens sind wir gestartet, wohlweislich der anstehenden Temperaturen. Bis Rastatt ging es flott voran. Alle Frühstückstische draußen waren reserviert, somit haben wir fürstlich in
einem Kaffee gefrühstückt. Es ist beeindruckend, das Radweg System, keine Straße ohne Radweg. In den Städten und Dörfern blüht es, jeder Kreisel ist ein Augenschmaus. Warum haben unsere
Haushalte dafür kein Geld? Das geht nun die ganze 1. Hälfte unserer Tour so. Ja, die Hälfte ist heute sicher geschafft. In 13 Tagen sind wir 750 km gefahren. 14 Tage haben wir nun für den nächsten
Teil der Tour. Sind immerhin ca. 55km am Tag.
Wir beschließen bis zur Festungsstadt Germersheim zu fahren. Zwischendurch haben wir an der Fähre Neuburg ein wenig verweilt. Die Temperaturen waren unerträglich. Einige außergewöhnliche
Dingehieltder Radweg bereit. Kurz vor der Brücke in Wörth passierten wir die Einfahrt zum Hafen Karlsruhe über die sogenannte Hafentorsperre. In Leimersheim haben wir uns im Schatten einen
Eisshakegegönnt. Und viel, viel, viel getrunken. Noch eine Pause im Schatten und wir haben unser Zimmer erreicht. Immerhin waren es jetzt doch 85 km. Nach dem Duschen und ein paarAugenblicken Ruhe,
sind wirnochmal zumRhein. Dort im Schatten zu sitzen und den Schiffen zuzusehen war beruhigend. Was ist nur aus dem Rinnsal am Tomasee geworden?
07.08. Germersheim-Speyer-Mannheim-Worms
Wir sitzen gemütlich im Restaurant,
,Die Pfälzer' und genießen schon die Ruhe von Morgen. Gerd lässt sich den Saumagen munden 😊. Heute war es am Ende des Tages eine große Tour, bei dieser Hitze. Deshalb haben wir für morgen fest
gebucht und machen Wochenende.Wirbrauchen das. Morgens sind wir in kühler Frische bis Speyer, haben den Dom besichtigt und fürstlich gefrühstückt. Gerd hat sich rund erneuert. Dann trollten wir uns
weiter. Zwischendurch baden,mit dem Gefühl das manabgekühltsei, naja- kleiner Irrtum. In Mannheim angekommen wollten wir uns Einiges ansehen. Davon geblieben ist eine Erholung im Schatten des
Parks. Stadt verlassen, inder Hoffnung, das dasLand kühlerist. Über den Rhein in Richtung Worms kamen wir durch Ludwigshafen mit seiner BASF Industrie. Der Hafen ist gigantisch und das Radwegsystem
gleicht einer Autobahn.Fahrradständer sindParkhäuser 2etagig. Und die Umfahrung der ganzen Industrie sind viele km. Mit viel Anstrengung erreichten wir Worms, ein Zimmer mit Klimaanlage 😊.
08.08. Worms-Oppenheim-Nierstein
Gut ausgeschlafen und erholt haben wir in einer Szene Bar gefrühstückt, wir wurden total zuvorkommend von allen, einschließlich der anwesenden Stammgäste, bedient. Nach der Dombesichtigung
radeltenwir noch durch die Innenstadt und dann langsam Richtung Nierstein. Mehrere Schattenstündchen und ein kühles Bad, sowie Einkehr ließen uns dann in Oppenheim landen. Leider mussten wir ganz
schön nachoben, aber dort sollte es Käffchen mit Torte geben. Die letzten km nach Nierstein fuhren sich wie von alleine. In Nierstein frisch geduscht und ausgeruht, sind wir Riesling vom roten
Hangtrinken gegangen, beim Winzer Heise. Die erste Begegnung mit dem Winzer war recht lustig, Gerd möge doch seinen Trecker reparieren, er verlor Öl. Gerd hat drunter geguckt und den Ölmessstab
kontrolliert, der Ölstand war sehr hoch und als Physiker festgestellt, daß das Öl sich bei der Hitze ausgedehnt hat. Guten Wein hat der Winzer Heise‼️
09.08. Nierstein-Mainz-Bingen
In der Kühle des Morgens fuhren wir bis Mainz. Gefrühstückt haben wir bei Oma Else und ihren Enkeln. Der Dom war leider nicht geöffnet. Über die Theodor-Heuss-Brücke wechseln wir auf
dieWiesbadenerSeite und fahren immer am Rhein entlang, bis Eltville. Gerd hatte unterwegs einen Wespenstich, der sein Gesicht asymmetrisch machte. In einem Restaurant bekamen wir Eiswürfel zum
kühlen.Inzwischenist die Temperatur auf 37 Grad gestiegen, unerträglich und wir kämpfen uns voran. Hier im Rheingau erreicht der Rhein eine Breite bis zu 800m. 10 km vor Bingen haben wir nochmal
gebadet und im Schatten geruht. Gegen 15:00 erreichen wir dann in unserZimmer ineinem Konditoreihotel und sind erschöpft eingeschlafen. Jetzt sitzen wir bei einem lauen Lüftchen am Rhein, gegenüber
dem Niederwalddenkmal und genießen den Abend.
10.08. Bingen-Koblenz
Der Tag beginnt wie der vorherige, nur trifft es diesmal
Maria,die von einer Wespe in die Unterlippe gestochen wird. Wir schaffen es noch zu einem Arzt in St Goar, der gleich eine Prednisolon spritzt . Wir müssen noch warten, bis die Zunge abgeschwollen
ist. Erstdanach können wir frühstücken. Das Mittelrheintal mit seinen Burgen und den kleinen Fachwerkdörfern ist schon beeindruckend. Es geht an der beeindruckenden Einengung des Flusses an der
Loreleyvorbei. Bald erreichen wir die Rheinschleife bei Boppard. Hier fahren wir mit einem kleinen Sessellift auf den Aussichtspunkt und haben einen guten Überblick. In Spay nutzen wir eine
Möglichkeit zumBaden im Rhein, hier ist für die Schiffe nach Basel der halbe Weg geschafft. Die Weiterfahrt in der Hitze ist schon belastend, aber gegen 15:00erreichen wir das Deutsche Eck und unsere Unterkunft haben wir in 8 km
ander Mosel.
11.08. Koblenz- Bonn
Heute früh hatten wir eine Stunde zu tun um zum Rhein zu finden, ohne wieder übers deutsche Eck zu müssen. Wir waren froh, als wir dann wieder eine Orientierung am Fluß hatten. Morgens
warendieTemperaturen bis 10 noch erträglich. Am Fluß mit dem Fahrtwind gut zu ertragen. Die Durchfahrt durch die Orte und die Steigungen dazu forderten viel Flüssigkeit. In Andernach gab es
eingutesFrühstück. Es rollte sich gut lang hin bis Remhagen, dort gabs Kaffee. Eine Rhein Schifffahrt wollten wir hier Richtung Bonn machen, da wir abends zu Ausflügen nicht mehr bereit sind.
Leidermochtensie unsere Räder nicht. Es machte auch viel Spaß dem Fluß entlang zu radeln und die Dörfer und Aussichten auf beiden Seiten zu genießen. Kurz vor Bonn tat sich vor uns das Siebengebirge
auf.Bonn durchkreuzten wir mit unseren Rädern, aßen eine Kleinigkeit und radelten aufs Land. 2 x waren wir noch schwimmen. Eingekehrt sind wir heute direkt über dem Rhein. (Rheinterassen)
12.08. Bornheim- Wickrathhahn
Nach einer kühlen Nacht, mit Gewitter und Blick auf den Rhein aus dem Bett, sind wir erst gegen 07:30 gestartet. Es lief gut, bis kurz vor Köln. Strömender Regen duschte uns erst mal richtig ab.
Einekleine Stadtrundfahrt und Käffchen, dann ging es weiter Richtung Düsseldorf. Der Weg geht direkt am Rhein entlang und durch riesige Industriestandorte. Mehrfach mussten wir diese umfahren und
kamendann letztendlich wieder zu Vater Rhein zurück. Kleine Orte mit Landwirtschaft sind der Gegenpol. Ziemlich flach und zügig kommen wir voran. In Zorns gehen wir mit der Fähre auf die andere
Seite. EinGasthof lädt uns zu köstlichen Rippchen ein. Alles ganz ländlich, aber die nächste Großstadt kommt. Inzwischen ist es schon wieder brütend warm. Die Bäume haben schon eine starke
Laubfärbung undwerfen die Blätter schon ab. Durch Düsseldorf radeln wir an der Düssel entlang zum Rhein. Die Radwege gehen an den etwas ruhigeren Wegen entlang. Am Rhein tobt das Leben und der
Sommer. Wir genießendas Flair, turteln durch die Altstadt, genießen das Treiben. Gerd hatte wieder Kontakt zu einer 🐝. Mit dem Zug fahren wir nach Erkelenz und radeln dann die restlichen 8 km zu
meiner Cousine Gudrunnach Mönchengladbach. Hier verbringen wir einen wunderschönen Abend und schwelgen in Erinnerungen.
13.08. Rheydt- Orsoy
Nach dem gemeinsamen Frühstück am Morgen fahren
wir8kmnach Reydt und mit dem Zug nach Neuss. Von dort geht es wieder auf den Radweg. Es geht durch Industrieanlagen und Städte bis wir endlich wieder am Rhein sind. Die vielen Ampeln
undderVerkehrsindeinfach nervig. Maria möchte nach Kaiserswerth auf die andere Rheinseite, das ist leider eine kleine Enttäuschung. Wir fahren auf dem rechten Ufer weiter bis Duisburg und die
BrückenachKrefeld/Uerdingen und hier wieder Industrieanlagen, die das Rheinufer blockieren. Auf dem Rhein herrscht viel Verkehr. Dann noch ein schöner Uferweg in der Hitze des Tages und wir erreichen
Orsoy und einen Gasthof, der uns für dieNachtaufnimmt. Irgendwie war der Tag heute anstrengend.
14.8. Orsoy-Wesel-Xanten-Emmerich
Ein relativ kühler Morgen empfängt uns. Die Luftfeuchtigkeit ist sehr hoch. Wir radeln durch die Ebenen des Niederrheins nach Wesel. Hierfür queren wir den Rhein auf die andere Seite. Gerd muss sich
einen neuen Regencape besorgen. Nach Käffchen und Innenstadt radeln wir durch die Rheinauen. Plattes Land bis zum Horizont. Viel Vieh, viel Weide, viel Land, Seen und alte Rheinarme und immer ein
Lüftchen. Mit der Fähre geht es rüber nach Xanten, eine ehemalige Römerfestung mit einer wechselvollen Geschichte zwischen Römern und Franken. Zum Mittag treffen wir uns mit Roland Wienen und seiner
Frau (Besitzer der Programms in der Pflege), nun könnte der Urlaub Betriebsausgabe werden😊😊. Von Xanten gehts nach Rees über die Fähre und letztendlich nach Emmerich. Am Hafen verbringen wir den
Abend und warten auf den 🌅 .
15.8. Emmerich-Arnhem-Wageningen
Nach einem deftigen Frühstück starten wir auf Wochenendtour. Es liegt noch viel Frühnebel in der Luft, gegen 10:00 hat die Sonne die Macht. In der Nacht waren wir Tausenden von Staren ausgesetzt,
die in den Bäumen vor unserem Fenster sich vergnügten. Dementsprechend sah es heute morgen auf dem Weg und den Autodächern aus. Wir verlassen Deutschland und Holland begrüßt uns mit viel
Landwirtschaft entlang der flachen Route. Weiter geht es durch das Rheindelta, bei Millingen beginnt dieses. Hier teilt sich der Waal vom Niederrhein. Wir fahren nach Arnhem. Dort verbringen wir
den Vormittag und Mittag. Die Altstadt ist imposant und typisch, uns zieht es wieder zum Wasser. Auf dem Weg zum heutigen Zielort fahren wir noch am Schloss Doorwerth vorbei, um Anstiege zu
entgehen. Aber die kamen dann trotzdem. In Wageningen ist heute ein Festival, so dass wir erst im 3.Hotel eine Bleibe haben. Wageningen ist Universitätsstadt für Biowissenschaften.
Übrigens sind wir jetzt im Land der Fahrradfahrer 🚴♂️ 🚴♂️🚴♂️🚴♂️🚴♂️
16.08. Wageningen-Leerdam
Nun verlassen wir den Niederrhein in südwestlicher Richtung.
Wir fahren durch eine landwirtschaftliche Gegend mit Rindern, Schafen, Gemüse- und Obstanbau. Es geht vorbei an Hochwasserschutzanlagen, die die Landschaft gewaltig prägen. In der kleinen Stadt Buren
sehen wir uns eines der Königsschlösser der Oranjes an. In Geldermaßen erreichen wir die Linge, einen weitereren Arm im Rheindelta. An deren Ufer fahren wir durch verschiedene kleine Orte bis nach
Leerdam. Von dort haben wir noch 6 km bis wir unsere Unterkunft aan de Linge erreichen.
17.08. Leerdam- Rotterdam
Wir starten im Morgennebel in Richtung Gorinchem, einer kleinen Stadt an der die Linge in die Boven Merwende fließt. Wir besichtigen das schöne Stadtzentrum mit der schiefen Kirche und dem hier
typischen Glockenspiel. Hier läuten die Glocken angenehm. Im Hafen erreichen wir gerade noch die Fähre nach Woudrichem, einer typischen kleinen Stadt mit einem im Stil des 17.Jahrhunderts
restaurierten Hafenensemble. Von hier geht es durch die ufernahen Feuchtgebiete über Werkendam nach Kop van 't Land und nach Dordrecht. Wir genießen noch das schöne Stadtzentrum als uns ein
stürmische Gewitter überrascht. Maria sucht im Internet ( liest im Reiseführer von Merkwede nach Rotterdam das Wassertaxi zu benutzen)und macht den Vorschlag, von hier mit dem Wasserbus nach
Rotterdam ins Zentrum zu schippern, das dauert nur eine halbe Stunde und wir stehen an der Erasmus Brücke. Der Weg geht über den Noord und Lek zur Nieuwe Maas, das sind alles Flussabschnitte im
Rhein-Maas-Delta und rechts und links gibt es große Industriebetriebe, Werften und Häfen. Im Stadtzentrum genehmigen wir uns Poffertjes und Kaffee. Da überrascht uns ein weiteres Gewitter und wir
suchen schnell ein Hotel in der Nähe von Markthalle und altem Hafen.
18.8. Rotterdam nach der Nordsee
Heute war der absolute Höhepunkt unserer Tour, nämlich das Ziel unseres Radabenteuers. Die letzte Etappe war nicht mehr so lang, deshalb haben wir ausgeschlafen!!! Durch Regen wurde dies
aber oft unterbrochen. Am Morgen schlenderte wir durch den alten Hafen und eine völlig verschlafene Innenstadt von Rotterdam. Ein Ortsteil folgte dem anderen und überall Hafen. Imposant war auch
das Aufklappen der Brücken mit samt Eisenbahnschienen und was sonst noch in der Straße verbaut ist. Auch ein Floatinghouse für Kühe gab es unterwegs zu sehen. Der Rhein änderte mehrfach seinen
Namen vom Niederrhein über den Lek zur Nieuwe Maas ( steht im Reiseführer). Kurz vor Maasluis waren die 1500 km voll. Ab Maasluis sind wir nur noch am Fluss
entlang geradelt. Beeindruckend waren die Hochwasserschutz Bauwerke, die das Binnenland vor Sturmfluten der Nordsee schützen. Die letzten km mussten wir gegen starken Wind ankämpfen. Am Strand /
Ziel angekommen erwartete uns eine lange Mole, bis in die Nordsee rein, unser Zielpunkt und ein Wein zum Anstoßen.
Fazit! Das Leben ist schön, auch wenn es mal ne Panne gibt. ( 1 kaputter Reifen)
Diese winzige Etappe unseres Lebens ist zu Ende- Dankbarkeit dafür!