Franziskusweg!

Eine neuer Weg. Otto und ich starten am 28.09.von Florenz. 

 

Lothar und Bettina bringen uns zum Start.

 

Start: Florenz

 

Ziel: Rom-Montelibretti
Gesamtdistanz: 500 Kilometer
Höhenmeter: ▲ 15913
Höhenmeter: ▼ 15548


27.9. Florenz 

 

Mit Lothar und Bettina sind wir nach ca.10 Stunden Autofahrt in Florenz angekommen. Es war alles frei, die Stadt hatte dann aber ihre Herausforderungen. Wir sind zur Kirche Santa Croce gegangen, welche der Startpunkt des Franziskusweges ist. Nach einer Stadtrundfahrt und dem traditionellen Biftecia Fiorentina haben wir mit wundervoller Aussicht auf der Dachterasse gesessen.

28.9. Florenz-Pontassieve 660m hoch, 640m runter

 

Mit Lunchpaket und Frohsinn sind wir gegen 08:00 gestartet. Lothar hat uns vom Hotelzimmer noch fotografiert und der Manager vom Hotel hat uns am Start abgelichtet und dann einen guten Weg gewünscht. Nachdem wir am Ufer des Arno Florenz hinter uns gelassen haben, ging es bergauf und das sehr steil. Unterwegs getroffen haben wir 1 Jäger, 3 Hunde, 3 Radfahrer und 2 nette Leute, die unsere Wasservorräte aufgefüllt haben.
Einsamkeit und Natur, aber auch anstrengende Wege haben uns gefordert. 17:00 liegen wir geduscht im Bett und vermuten nicht, das wir nochmal aufstehen.

29.9. Pontassieve-Consuma 1070m hoch 160 ab

 

Ausgeruht und gut erholt verlassen wir die Stadt. Nach ca. 1,5 Stunden genießen wir die Weinberge und den ersten Rotwein (Trauben). Gegen 10:00 sind wir in Diacceto und frühstücken. Wir beobachten eine Ferrari- Ausfahrt, unzählige Nobelkarossen. Ein älterer Herr spricht uns an, ob er unsere Rucksäcke mitnehmen soll. Ihm gehört hinter dem Pass das Hotel. Schnell ist Ottos Rucksack vollgestopft und meiner nur noch mit Proviant, Jacke, Regenponcho und Papieren. Das war ne gute Idee. Unterwegs haben wir zwar immer mal unsere Späße gemacht, ob wir den Rucksack wiedersehen. Der Anstieg war heftig, teilweise sehr steil. Ein Picknick unterwegs war Pflicht. Dort kam der erste Pilger vorbei, der auch bis Rom will. Am Pass angekommen haben wir endlich eine offene Kirche gefunden, wo wir Kerzen angezündet haben und der Priore mangels Stempelkissen den Stempel mit Filzstift gemalt hat. Frisch geduscht und ausgestreckt warten wir aufs Abendbrot (Pasta essen wir heute). Uns geht es körperlich gut, seelisch sowieso.

30.9. Consuma-Stia 400m hoch 1000m ab

 

Morgens werden wir durch Wind und Regen wach. Also frühstücken wir typisch italienisch mit Kaffee und versuchen unsere Übernachtung für morgen zu klären, wobei uns der Wirt hilft. Inzwischen haben wir noch 2 Pilger aus Kärnten und einen aus Melbourne kennengelernt. Wir starten kurz nach 8 Uhr. Es geht durch feuchtes Dickicht, urwaldähnlich, alles zugewachsen, glitschig, uneben irgendwie nach oben und unten. Ohne GPS-Daten ist es unmöglich  den Weg zu finden. Solche Gefilde nennen sich bei uns nicht Weg. Zu guter letzt regnet es noch, es ist glatt, still wie im Winter, einsam und mystisch. Der hl. Franzikus hat sich schon was zugemutet. In Villa machen wir Frühstück und die Sonne verwöhnt uns. Zu guter Letzt gibt es dort ein neues Refugio, der stolze Herbergsvater zeigt uns alles, macht Kaffee und schließt nebenan die Kirche für uns auf. Wir versprechen beim Gehen, das wir seine Adresse mit auf der Webseite bewerben. In den Reiseführer kommt er erst in der nächsten Auflage. Nun geht es 2 Stunden weiter wie oben beschrieben, nur der Regen hat uns verlassen. Als wir aus dem Wald kommen und dort die ersten Häuser sehen, liegen die Kärntner und Mario aus Melbourne auf der Straße und wir setzen uns dazu, in die Sonne. Es dauert nicht lange, da kommt der Münchner Kollege, also Pilgertreffen. Gemeinsam pilgern wir noch 4 km nach Stia. Zum Abschied machen wir ein Foto mit Maria & Joseph.

 

01.10. Stia- Camaldoli   und   Camaldoli-Biforco 1140m hoch 680m ab

Heute mussten wir zwei Etappen machen, da es unmöglich war eine Übernachtung in Camaldoli zu bekommen. Somit sind wir morgens um 07:00 mit Bahn und Bus zur nächsten Etappe nach Camaldoli gefahren. Wir haben inzwischen auch begriffen, das wir 2-3 Tage voraus buchen müssen. Den Weg zu verkürzen oder zu verlängern ist fast unmöglich. Wir müssen den Weg sowieso um 5 Etappen kürzen, da wir am 26.Oktober heim kommen wollen. Somit war das die Erste. Wir hatten eine tolle Wanderung und nahmen die erste Hälfte zur höchsten Anhöhe des heutigen Tages schneller als im Wanderführer beschrieben stand. Es fühlt sich so an, als hätte man die Ansichtskarten der Toskana hier gemacht. Somit gönnen wir uns mit stolzer Brust ein Mittagsschläfchen auf dem Gipfel. Leicht beschwingt ging’s dann weiter und die als gelbe Aufstiege bezeichneten Wege entpuppten sich als nicht zuverlässige Einordnung; ähnlich der blauen, roten und schwarzen Pisten beim Skifahren. Somit zerrte es sich noch sehr, aus geplanten 2 wurden 4 Stunden und jeder Anstieg war eine Überraschung. Zu guter Letzt haben wir uns noch verlaufen, sind dann den ganzen Weg zurück um dann einen anderen Weg zu nehmen, der uns wieder an die gleiche Stelle brachte.

Angekommen am Dorfeingang rufe ich Silvia an, die holt uns von der Kirche ab und wir waren sofort in unserem liebevoll eingerichteten Quartier. Sie wusch sogar unsere Wäsche. In der Botega des Dorfes kaufen wir uns was zum Abendessen. Morgen müssen wir zeitig los, weil es am Nachmittag regnen soll.

02.10. Biforco-La Verna 1020m hoch 240m ab

 

Früh 07:00 macht uns Silvia in der Bodega Kaffee und Tee. Wir wollen so zeitig wie möglich los, da für Mittag Gewitter angesagt ist und wir haben eine sehr anstrengende, mystische Etappe vor uns.
Nicht nur viele Höhenmeter waren es, der Weg war auch außerordentlich steil. Ständig hatten wir das Gefühl, daß der Gipfel des Poggio montopoli erreicht ist, aber 1000 m sind nicht wenig. Nachdem wir danach am Grat mal mehr oder weniger eben entlangmaschieren kommt starker Wind auf. Wir ziehen Jacken über, sind völlig durchgeschwitzt. Dann erreichen wir den Wald des Monte Penna, einen Wald mit hohen uralten Bäumen, vermosten Steinen und Felsen. Es ist dunkel, feucht und mystisch. Die Anstrengung des Aufstiegs fällt ab und wir hören das erste mal die Glocken vom Kloster. Nun regnet und donnert es richtig. Der Weg geht sich so leicht und immer wieder tut sich Stille, Dunkelheit und der Weg auf.
So könnte man ewig laufen. Bald erkennen wir den Felsen durch die Bäume, auf denen das Franziskaner Kloster la Verna zu sehen ist. Bis zum Klosterhof ist nun auch noch etwas Anstrengung nötig. Wir gehen in die Kirche, zünden Kerzen an und halten inne. In der Klosterküche speisen wir mit 2 Pilgerinnen aus München. Als der Regen scheinbar weniger wird steigen wir auf ins Dorf Chiusa Deal Verna. Hier schlafen wir heute.

03.10. La verna-Caprese Michelangelo   620m hoch 1130m ab

 

Durch den Wetterbericht waren wir informiert, das am Morgen bis ca. 11:00 Gewitter erwartet werden, das entsprach auch der Tatsache. Von Blitz und Donner wurden wir geweckt - Ausschlafen und Plan B erarbeiten. Wir beschließen über die Passstraße zu laufen. Sie ist durch die Serpentinen etwas länger, aber nicht so steil und wir befinden uns auf Asphalt. Als der Regen etwas weniger wurde, sind wir gestartet. Später, am Nachmittag, blinzelt hin und wieder die Sonne durch die Wolken. Die Straße hat herrliche Ausblicke auf die Berge und Bergdörfer. Unterwegs gibt es Picknick, das war heute unterwegs das Highlight. Bei der letzten Kurve hinauf zum Dorf treffen wir Kölner, welche sich das Gepäck transportieren lassen. Sie sind durch den Wald rüber gekommen, sagten das es einigermaßen ging. Sie waren aber völlig verschlammt, bis zu den Knien. Heute war der letzte über 1000er bis Assisi. Eine nette Bleibe wartet auf uns, die Kamine waren schon angeheizt. Am Abend haben wir uns herrlich Nudeln mit Grandma ihrer selbstgemachte Soße gekocht. Morgen müssen wir zeitig los, die Tour ist lang (8 Stunden). Das Wetter soll morgen wieder schön sein, laut Wetterbericht.

04.10. Caprese Michelangelo-Sansepolco   560m hoch 650mab

 

Zeitig haben wir unser Quartier verlassen und werden von der Sonne gestreichelt. Sanfte Anstiege und herrliche Ausblicke bringen uns über den Monte Fungaia. Am Stausee Lago die Montedogli machen wir nach 3 Stunden Frühstück(Picknick) und ziehen endgültig kurze Sachen an. Der weitere Weg entwickelt sich zur Latsche und fängt irgendwann an zu zehren. Ein Stück gehen wir noch mit Petra und Ralf, die gehen aber ohne Gepäck und das Erzählen und das Tempo machen uns auch kaputt. Wir legen noch eine Pause ein und gratulieren Thomas zum Geburtstag. Über Autobahnanbindungen, Kreisverkehre, Schnellstraßen erreichen wir unseren Zielort, was nicht so einfach war, weil die Hausnummer völlig zu gewachsen ist. Hier in der Umgebung von S. befindet sich das Zentrum des Gemüse und Kornanbaus und die Wiege der Nudelmarke Buitoni. Wir trinken noch einen herrlichen Cappucino. Der restliche Abend gestaltet sich etwas desaströs.
Unsere Wäsche bleibt ungewaschen in der Maschine, der Gottesdienst im Dom (heute ist Namenstag vom hl. Franziskus) ist in einer anderen Kirche, was wohl auch angeschlagen stand, aber wir nicht lesen konnten. Der Dom hat eine Besonderheit, er steht nicht frei, sondern in einer Häuserzeile. Das Lokal war ein Reinfall, die Eisdiele hatte geschlossen und ich bin in der Dusche weggerutscht und habe jetzt einen blauen 2. Zeh links.
Doch morgen ist ein neuer Tag.

05.10. Sansepolco-Gubbio-Val die Chiascio 

 Morgens im Finsteren brechen wir zügig auf. Es nieselt leicht. Hinter dem Ort durchqueren wir den Alpe della Luna, einen Teil des Apennin. Die Toskana haben wir verlassen. In Gubbio machen wir spätes Frühstück. Wir lassen unsere Rucksäcke in der Bar um auf den Monte Ingino mit seiner Basilika  zu gehen. Von da soll man einen herrlichen Blick über die Ebene hin zum Monte Subasio haben. Der Höhenunterschied beträgt 300 m und aus Zeitgründen beschließen wir mit der Gondel zu fahren. Der Ausblick ist herrlich. Gubbio hat im Advent den größten Weihnachtsbaum der Welt. (750m hoch und 450m breit, 300 grüne Lichter und 400 bunte Lichter )   Berühmtheiten, wie Papst Franziskus haben den Baum der Superlative jeweils am 7. Dezember erleuchten lassen. Man kann Lampen für 10 Euro adoptieren und da auch eine Nachricht hinterlassen, wie z.Bsp. einen Heiratsantrag. Anbei ein Foto aus dem Netz. Otto hat sich besonders für die Installation interessiert. Wir verlassen Gubbio, leider - eine Nacht hier wäre schön gewesen, die Altstadt und die Anzahl der Kirchen ist gigantisch. Wir laufen aus der Stadt und ca. 5 km Straße. Plötzlich hält ein älterer Mann und erklärt uns, wir sollen unbedingt einsteigen. Und däppernd machen wir das, weil wir vermuten, das er uns die Straßenlatscherei ersparen will. Er redet ununterbrochen und ich versuche ihn zu stoppen, weil wir noch einkaufen müssen. Erst morgen Abend gibt es wieder eine Möglichkeit. Er redet und redet und fährt. Plötzlich sieht er noch 2 Pilger und dann hält er an,  lässt uns aussteigen und stürzt sich auf die Anderen. Er will kein Geld, nur ein Foto und ist überglücklich. Nur wir haben jetzt ein Problem: 1 Apfel bis morgen. Aber zurück gehen wir auch nicht. Wir kommen an einer Herberge vorbei. Dort stand angeschlagen: frische Trüffel zu verkaufen. Ich fragte den Hausherrn, ob er uns damit Pasta machen könnte und der tat es. So haben wir heute noch etwas Tolles im Magen, es war sogar so reichlich, das uns die letzten 300 m nach oben schwer fielen. Übrigens, mein Zeh macht mir wenig Sorgen. Wenn alles gut geht sind wir übermorgen Abend in Assisi. Es sind von hier ca. 40 km. 

06.10. Val die Chiascio - Valfabbrica   530m hoch 880 m ab

 

Punkt 8:00 starten wir bei absolutem Sonnenschein auf dem Weg des Friedens. Die hügligen Landschaften im Val de chiasco stellen eine typisch mittelalterliche Landschaft dar, mit ihren Gehöften, Feldern und Kastellen. Es ist etwas spät geworden, aber Tee kochen, Picknick vorbereiten, aufräumen, mit andern Pilgern quatschen..., einer Pilgerin aus Polen haben wir mit unseren Wunderpflastern die Verse verbunden. Otto wollte keine Bilder, weil das den Rhytmus stört, aber ab und zu beim Zurückblicken, musste es sein. Die Landschaft und verschiedenen Gebirgsketten, mit den aufsteigenden Wolken, waren faszinierend. Wir hatten uns vorgenommen unser Picknick, quasi Frühstück erst nach dem höchsten Punkt zu machen. Das heißt 3,5 Stunden laufen. Wir haben das in etwas kürzerer Zeit geschafft und dann ausgiebig pausiert mit lecker Cappucino an einer Herberge. Der Weg durch den Wald war wunderschön und zum großen Teil auch einfach. Oft im Schatten der Bäume, von der Sonne berührt durch die Bäume hindurch. Die Landschaft rundum ist immer wieder bezaubernd. Das Letzte Drittel sind wir mit 2 Holländern gegangen. Zum Schluss hat es sich wieder gezogen, es waren immerhin 29 km. Otto hat darauf bestanden, das wir keine Pause weiter machen, das war sehr gut so. Wir waren 16:30 da. Viele Pilger sind erst im Dunkeln angekommen und die Polin und Peruanerin wurden die letzten 5 km mit dem Auto vom Staudamm abgeholt. Abends ist es schon sehr kalt. Auch eine 83 jährige Dame mit ihrer Nichte behauptete beim Pilgermahl, das dies für sie die schwerste Etappe ihres Lebens war. Als wir uns nach dem Duschen hingelegt haben, spüren wir alle Muskeln, sogar die Gesäßhälften. Aber jetzt beim Pilgermahl scheint alles schon etwas erholt zu sein. Morgen werden wir Assisi erreichen, das bedeutet, das wir es genau abgezählt bis Rom schaffen können. Wir werden uns wahrscheinlich einen Tag gönnen um auf den Monte Subasio zu gehen und auch die Stätten des Franziskus besichtigen und - Wäsche waschen!

07.10. Valfabbrica-Assisi 530m hoch 400m ab

 

Das Wetter ist so schlecht, das wir uns alle in der Bar im Ort wieder getroffen haben. Otto und ich sind dann gegen 09:00 los und haben unterwegs für Picknick eingekauft. Es sollte eine kurze Etappe sein. Wir haben 2 Fehler gemacht: im Reiseführer stand, man solle beim Regen nicht den lehmigen Anstieg nehmen, sondern die Umgehung über die Straße. Wir wollten den echten Weg , mussten dann aber zurück. Und dann lief es wie geschmiert, obwohl es auch geregnet hat: Gut voran gekommen, Einkauf und Picknick geteilt, die Franziskuskirche im Blick, herrlicher Wanderweg, lief super. Kurz vorm Ziel: Tor geöffnet von Mai - September. Also alles zurück, Otto meint ich hätte so geschwärmt , deshalb bekomme ich den Weg 2 mal. Beim Umdrehen treffen wir weitere verirrte Pilger, die sind mit uns gemeinsam umgekehrt. Am Ziel sind wir in die Registrierung und wurden gut gelobt für unsere Leistung. Leider haben haben wir von unseren Pilgerbrüdern und -schwestern niemanden in der Pilgermesse getroffen. Abends waren wir lecker Pasta essen und haben auf unsere Etappe angestoßen. Wir bleiben einen Tag, werden 09:00 Wäsche abgeben und dann einen in deutsch geführten Stadtrundgang machen. Das ist der Plan.

08.10. Assisi und Umgebung

 

Wir machen heute eine Besichtigung in Assisi, haben einen Guide, die sehr gut deutsch spricht. Es hat sich sehr gelohnt. Viele Dinge haben wir über die verschiedene Orden und Kirchen erfahren. Auch sehr viele Fresken und Kunstwerke bekamen wir erklärt. Assisi ist eine schöne Stadt. Am Nachmittag haben wir uns mittels Technik zur Einsiedelei
(Hierher zogen sich der Heilige Franziskus und seine ersten Gebetsbrüder in die Isolation zurück, um ein schlichteres und dem Gebet gewidmetes Leben zu führen („sie kerkerten sich ein").

Das Eremo delle Carceri wurde anfangssporadisch von dem Heiligen aufgesucht, ab 1205-1206 verlängerten sich die Aufenthalte, als der Heilige beschloss, eine ganze der sich selbst auferlegten jährlichen fünf Fastenzeiten dort zuverbringen.
Der Tradition nach erhielt der Heilige Franziskus die Einsiedelei von den Benediktinern des Monte Subasio als Geschenk.
Zwischen 1217 und 1221 schrieb der Heilige Franziskus die –„Regel für Einsiedeleien", einen „Verhaltenskodex" für die Mönche, die sich in die Ruhe und Stille zurückziehen wollen.) 

und zum Monte Subasio 1290 m  bewegt. Ein herrlicher Rundblick in die Berge der Toscana und Umbriens können wir bei klarer Sicht sehen. Unsere Wäsche ist gewaschen und stinkt nicht mehr, sauber ist anders. Am Abend gibt es nochmal Pasta. 

09.10. Assisi-Foligno 200m hoch 400m ab

 

Heute verlassen wir Assisi und gehen einen gepflasterten, mit unzähligen Namen gravierten Weg zur Basilika Santa Maria degli Angell. In dieser Basilika steht die kleine Kapelle, wo Franziskus seine Berufung gespürt hat. Außerdem starb er dort, als er kurz vor seinem Tod die hl. Klara aufsuchte um sich von ihr zu verabschieden. Die Klarissinnen leben in Klausur und gehen nicht mehr in die Welt. Also musste Franziskus hin. Wir haben den Gottesdienst morgens mit besucht. In der Sakristei bekamen wir unseren Pilgerstempel von einer deutschen Franziskanerin. Durch den Rosengarten verlassen wir das Gelände. Die Basilika ist eine der größten Kirchen der Welt. Dann geht es weiter nach Riviorto, dort steht in der Kirche eine Hütte, wo Franziskus sich mit seinen ersten Anhängern versammelt hat. Wir wandern inzwischen mit Assisi im Rückblick und sehen lange das Plateau des Monte Subasio neben uns. Nach einer weiteren Stunde haben wir an dem Bildstock Madonnina della Speranza unseren letzten Proviant verspeist und eine herrliche Pause gemacht. Danach erreichen wir Spello, eine wunderschöne Stadt mit antiker Stadtmauer. Mit wunderbarer Aussicht genießen wir Pasta.
Wie das jeden Tag ist, die letzten 5 km müssten am Morgen sein, es zieht sich an der Hauptstraße entlang in unseren Zielort. In einem kleinen Laden kaufen wir Tomaten Öl und Zwiebeln und Büffelmozarella fürs Abendbrot. Diesmal haben wir ein check in mit Anweisung per Mail und Schlüsseltresor. Und wir sind drin, haben es hin bekommen.
Inzwischen haben wir über die Hälfte an km geschafft und 2/3 der Höhenmeter. Die Etappen belaufen sich jetzt alle nur noch um die 6 Stunden. Es wird also etwas leichter. Wir haben aber auch schon 13 Tage im Gepäck.

10.10. Foligno-Trevi-Pissignano-La Bianca ca.550 Meter auf und ab

(wie mussten die Etappe erweitern, wegen Quartiersuche)

 

Früh starten wir gegen 07:15 und füllen unseren Proviant am Ende der Stadt in einem Lidl auf. Wir verlassen dann die Straße und biegen in Richtung Berge ab. Olivenhaine, Weinberge und Wälder durchlaufen wir. Der Weg ist nicht gut beschriftet. Es ist ein Widerspruch zwischen den sehr lebendigen kleinen Städten und der Bergeinsamkeit. Seit Assisi haben wir keinen Pilger getroffen. In Trevi, laufen wir durch die Altstadt und essen Pasta. Von da geht es dann noch am Hang entlang hinab in das Tal nach Passignano. Da wir hier keine Unterkunft finden geht es noch ein paar km von der Etappe, die wir morgen gehen entlang. 

11.10. La Bianca-Spoleto - Perchia   800m auf 900m ab

 

Heute haben wir den Rest aus 3 Etappen mach 2 geschafft. Ich bin mit dem Bus nach Spoleto und habe in der Altstadt auf Otto gewartet. Mein Zeh ist zwar nicht mehr bunt, aber dafür richtig angeschwollen und glänzend. Die Altstadt von Spoleto ist bezaubernd mit ihren Gassen und Treppen. Nach dem Besuch der Altstadt geht es talabwärts in das fruchtbare Valle Umbra (Spoleto Tal).  Ab Collerisana folgen wir der Straße, so wie es im Reiseführer empfohlen wird. Der andere Weg ist wohl komplizierter und überhaupt nicht ausgeschildert. Auch unser GPS bringt uns auf der Straße entlang. Gegen 15:00 erreichen wir unser heutiges Ziel. Es strahlt uns entgegen. Otto hat es heraus gesucht und freut sich auf den Pool. Leider Fehlanzeige, der Pool hat Winter. Ich lege mich trotzdem Nachmittag dort in die Sonne und höre Buch. Mittag haben wir unterwegs nicht gegessen und hier gibt es erst in 3 km ein Restaurant. Also starten wir zum Supermarkt, welcher nur 45 min entfernt ist. Ottos Hunger ist groß und morgen ist auch ein langer Tag.  Also tragen wir jeder einen Beutel zurück. Pater Bernardino hat uns geschrieben, daß morgen 20:00 Abendbrot ist und wir willkommen sind. Otto bereitet mit Hingabe das Abendbrot zu. 

 

12.10. Baiano/ Perchia-Macerino -Romita di Cesi 900m auf 490m ab

 

Früh im Nebel starten wir und gehen Waldwege bergauf. Es sind herrliche Wege durch Wald und Flur, welche die Bergdörfer miteinander verbinden. Schon bald kommen wir an einer Bar vorbei, wo wir Kaffee trinken können. Dann geht es zum nächsten und höchsten Anstieg des heutigen Tages, den wir gegen Mittag passieren. Da wir gut in der Zeit liegen, gehen wir in den malerischen Ort Macerino. Dieser diente auch schon als Filmkulisse. In der Bar trinken wir reichlich Kaffee und vertilgen einen Teil unseres Einkaufs von gestern. Ich habe auf jeden Fall danach 1 kg Weintrauben weniger im Rucksack. Es geht weiter am Hang entlang und durch den Wald. Es riecht nach frischem Holz, Blüten und hin und wieder nach Ziegen. Die Dörfer liegen malerisch am Hang und die Sonne streichelt sie. Im Wald halten sich immer wieder auffällig orange gekleidete Männer mit Waffen auf, die uns zu verstehen geben, das wir keine Angst haben müssen. Als wir den Wald verlassen, hängt ein Schild mit einer roten Fahne da, ich glaube, es handelt sich um eine Treibjagd. Unser Quartier hat etwas aus dem Mittelalter, so leben wir heute hier. Kein Wasser, kein Strom, ... Abends gibt es einen tollen Sonnenuntergang, Abendandacht und gemeinsames Abendbrot. Pilger dürfen sich zuerst mit Essen bedienen. Es gibt Tomaten und Blattsalat, Reis, Quark, geschmorten Wirsing und Melone. Als Getränke gibt es Weiß und Rotwein. Nun wird’s Zeit die Füße hoch zu bekommen.


 

 

13.10. Romita-Terni 270m hoch 900m ab

 

Um 07:00 werden wir mit Gesang von Bernardino geweckt. Anschließend läutet die Glocke und lädt zum Morgengebet ein. Er redet sogar einen Teil in deutsch für uns. Nach dem gemeinsamen Frühstück verabschieden wir uns. Die Sonne steht schon über den Bäumen. Es geht sehr steil und geröllfeldmäßig nach unten. Steine, Felsen, Wasserläufe fordern unsere absolute Trittfestigkeit. Der Rucksack schiebt auch noch. Alle beide straucheln wir mal, die Steine sind manchmal lose. Dann geht es noch durch einen dunklen vermoosten Wald. Überall riecht es nach Pilzen und die Sammler haben volle Körbe. Hunde sind den ganzen Weg zu sehen und zu hören. Hinter Cesi (Kaffeepause) geht es dann steil enge, rutschfeste Gassen nach unten. Durch die Bäume zeigt sich ab und zu die Stadt Terni. Aber es zieht sich km-weit bis in das Innere der Stadt. Heute haben wir beschlossen, das wir wieder mal ein paar Stunden zum Waschen opfern müssen. Wir können uns inzwischen in den Klamotten nicht mehr riechen. Abends tingeln wir noch durch die Stadt und essen Pasta mit Trüffeln und frischem Pfeffer. Einfach lecker!!!

 

Bis heute haben wir laut unseren Aufzeichnungen 384 km zurück gelegt und dabei ca. 13640 m Aufstiege und 13570 m Abstiege bewältigt. Da sind auch unsere ,Verlaufungen‘ dabei.

 

 

14.10. Terni-Piediluco 620m hoch 370m ab

 

Wir verlassen die Großstadt Terni über langes Gehen an vielbefahrenen Straßen, an Industriegebieten entlang. Endlich sind wir etwas vom Trubel weg, da geht es lange bergauf durch Wald und Hügellandschaft und oft mit Blick auf die Abruzzen. Durch ein altes Tor erreichen wir San Liberatore. Ein Picknick-Platz mit herrlicher Aussicht lädt zum Verweilen ein. Nun geht es zu den Cascate della Marmore. Der Reiseführer sagt, ein Höhepunkt des ganzen Weges. Landschaftlich ist das Tal und der Lago di Piediluco von den Abruzzen  eingerahmt. Also die Wasserfälle wurden seit der Antike in 3 Stufen geschaffen, die den Verlauf des Velino veränderten. Die Umleitung geschah über die 165 m hohe Steilstufe, womit der Wasserfall noch heute der höchste künstliche von Menschenhand geschaffene ist. Von Weitem hören wir das Wasser fallen. Ich bin begeistert, aber Gerd sagt mir, das sie nicht an sind. Es wäre ein viel imposanteres Geschehen. 2-3 Mal am Tag wird da wohl aufgemacht. Uns hat aber der normale Fall des Wassers schon begeistert, wir sind Pilger und somit bescheiden. Unten im Tal angekommen gehen wir den Pilgerweg weiter. Von der Absicht unter den Wasserfällen nach Marmore hoch zu gehen, werden wir enttäuscht. Es ist alles verschlossen. Saison out.

 

Es gibt keine weitere Querung und somit bleibt nur die Straße. Da haben wir uns für den Bus entschieden, der uns durch den Tunnel und die weite Schleife der Bundesstraße fährt. Als wir aussteigen wollen, fährt der Bus durch bis Terni, also wieder zu unsrem Startort. Mit dem Zug hätten wir 2 Stunden warten müssen, also nehmen wir uns ein Taxi. Fast hätte der Fahrer uns wieder nach unten gebracht, an den verschlossenen Weg. Er meinte, wir müssten uns das ansehen. Er begriff erst unser Erlebtes, als wir ihm unsere Fotos gezeigt haben. Dann sind wir erst einmal schön eingekehrt. Anschließend ging es dann am Fluss lang, auf schönem weichen Waldboden, bis hier an den Lago di Piediluco. Wir haben Zimmer mit Seeblick. 

 

 

 

15.10. Lago di Piediluco - Poggio Bustone 970m hoch 560m ab

 

Der Wecker ist zeitig gestellt, aber es ist stockfinster in voll Nebel. Also starten wir endgültig erst bei halb 8. Wir haben vor, erst am Gipfel des Faggio di san Francesco Rast zu machen. Als wir nach dem ersten steilen Anstieg das feudale Städtchen Labro erreichen, welches perfekt erhalten ist und das auf einem kleinen Hügel mit Blick auf den Piediluco See liegt, machen wir doch eine kurze Rast. Inzwischen scheint auch die Sonne. Wir wandern dann in Richtung Morro Reatino und auf durch Wälder, bis wir den höchsten Punkt des Weges (1098m) den Faggio di San Francesco erreichen. Heute sind wir das letzte Mal auf diesem Weg über der 1000 m-Marke. Auf dem Weg zu der kleinen Kapelle Chiesa di San Francesco steht die eindrucksvolle „Eiche des Heiligen Franziskus“. Es ist wohl eine besonders seltene Art unter der Franziskus vor Gewitter Schutz gesucht hat. Leider ist die Kapelle verschlossen und bietet uns keinen Schutz. Kurz ist die Sonne da, dann verdunkelt sich der Himmel und konzentriert und achtsam steigen wir den sehr steilen Weg, teilweise Klettersteig, hinab. Wir sind froh als wir dann an der Kreuzung zu dem Forstweg angelangt sind und haben nun noch 2 Stunden bis zum Ziel. Überall riecht es nach Pilzen und es sind auch viele zu sehen. Gemütliche und ungemütliche Passagen bringen uns durch den Wald. Dann kommt auch noch besagter, angekündigter Regen und wir verlaufen uns. Zurück gibt es bei dem Wetter nicht, also an der Seite über einen Zaun einbrechen und hoffen das der Ausbruch so ähnlich gelingt. Hat alles geklappt. Nasse Schuhe und Strümpfe und Frösteln bringen wir mit ins Quartier. Heiß geduscht und warmer Tee hat’s gerichtet. 

 

 

16.10. Poggio Bustone - Rieti 360m hoch 750m ab

 

Heute steht ein kurze Etappe an, mit 5 Stunden angegeben,18 km. So trödeln wir auch rum. Vor jedem Anstieg erschrecken wir, es sollte doch heute so relaxt sein. Treppen, ungenormt, ohne Ende. Herrliche Aussichten und Rückblicke und immer in der Sonne das Rietital, mit seiner konzentrierten Ansammlung franziskanischer Heiligtümer. Deshalb wird das Tal oft auch als Valle Santa (heiliges Tal) bezeichnet. Traumhaft gelegene Dörfer durchstreifen wir, besonders der Rückblick nach Poggio Bustone ist ergreifend. Der Aufstieg in Cantalice zur Kirche ist kräftezehrend. Danach haben wir im Wald Albert aus Holland wieder getroffen. Groß war die Freude. Sein Weg weicht von unserem etwas ab.

 

Am la Foresta, einem der stillsten franziskanischen Heiligtümer machen wir Siesta. Vorher zünden wir noch an der Muttergottes eine Kerze an, für eine glückliche Geburt bei Kristine (Nichte) - was ja in den nächsten Tagen ansteht. Möglicher Entstehungsort des Sonnengesangs soll hier sein, behaupten Wissenschaftler. Der Komplex ist von einer Mauer umrahmt, wo der Kreuzweg Jesu in Fliesen dargestellt wird. Nun geht es zügig nur noch runter und wir erreichen nach 16:00 unsere Bleibe. Uns brummen beiden die Beine / Knochen! Wahrscheinlich ist das heute die Pilgerkrise. Hier in Rieti ist der Mittelpunkt Italiens! Den besuchen wir morgen.

 17.10. Rieti  35000 Schritte 103 Stockwerke (genauer gehts heute nicht, da wir die Tour geändert haben und am Handy Strom sparen  mussten)

 

Heute bleiben wir noch hier und machen was ganz Verrücktes. Morgens fahren wir nur mit einem Tagesrucksack mit dem Bus zum Monte Terminillo, dem Hausberg der Römer. Wetter haben wir absolutes Hoch. Wir machen 5 2000er Gipfel. Es hat uns gefordert. Aber ohne den schweren Rucksack läuft es sich leicht. Lauftechnisch hatten wir einige Herausforderungen. Morgens am Bus hat uns eine Französin noch einen Tipp gegeben, wie wir unsere Tour besser machen können um nicht am Nachmittag wieder die 5 km vom Rifugio San Sebastian auf der Straße zu laufen. So war nämlich unser Start, aber die Berge zogen. An dem Einstieg bei dem Rifugio begrüßte uns spielend ein Hund, ganz jung. Sie hatten ihn erst 2 Tage, ein Schäfer hatte ihn gefunden. Wir bekamen Kaffee und der Hüttenwirt hat Otto alle Berge benannt. Wie gesagt, es ging Gipfel hoch, Gipfel runter, teilweise über Felsen und Geröll, aber immer top markiert. Die Sonne hat uns den ganzen Tag begleitet und wolkenloser blauer Himmel. Die Berge sind bis zur Baumgrenze in herrlichen Herbstfarben vor uns. An jeder Ecke und Kehre ein neues Aaaaaa. Auf dem Highlight hat uns eine lustige Truppe begrüßt und es fand ne kleine Party am Gipfelkreuz statt, mit Käse, Cola... In Rieti wieder angekommen haben wir den Mittelpunkt Italiens gesucht und mit Hilfe einer Schweizerin, die hier lebt, auch gefunden. Sie hat alle 261 2000er Gipfel des Apennin bestiegen und trägt da wohl auch einen Rekord. Ihr Mann ist Italiener. Der Vollständigkeit halber nenne ich jetzt noch die von uns bestiegenen die Gipfel:

Cruta Sassetelli 2077m;           

Vetta Sassetelli 2139m;                 

Cirma di Vall Organo 2090m;

Monte Terminillo 2215m;          

Monte Terminiletto 2108m

 

 

18.10. Rieti-Greccio-Strancone 670 m hoch 760 ab

 

Taxi von Stracone nach Farfa.

 

Heute morgen haben wir 2 Etappen zusammengefasst indem wir Zug gefahren sind. Ergebnis war 5 km zum Ort ist Bahnhof entfernt und zum Startpunkt und 400 hm. Wir haben nichts gewonnen. Na gut - also wieder auf der Rother Reiseroute und Kraft in den Beinen gehts dann planmäßig weiter. Das war sehr nötig. Beim Kloster in Greccio haben wir die Weihnachtskrippe aus der Zeit von Franziskus im Felsen bewundert. Das warum könnt Ihr auf folgender Webseite lesen; http://www.minoritenkirche-wien.info/daten/weihnachtskrippe2.htm

 

Ich habe für meine Mutti auf Pergament zwei Gebete gekauft. Die Nonne, die dort arbeitete, war weniger freundlich als die schlechtesten Mitarbeiter in einem Discounter. Otto hatte mit ihr auch schon eine Begegnung, die ebenso war. Dann ging es hart und steil bergan. Und irgendwann waren wir auch in dem Dorf, wo es eine Versorgung (Bar) geben sollte. Die war aber auf dem Campingplatz und der hatte Saisonschluss. Unterwegs haben wir eine Menge Pilzesucher getroffen. Also weiter, die Beschreibung des Weges klang nicht gut, aber wir sind am Nachmittag in Strancone angekommen. Nun haben wir unsere letzten Tage vernünftig aufgeteilt, und uns entschieden, dass wir es von Farfa bei Kristina in der Zeit, die wir haben, nach Rom schaffen werden. Dorthin zu kommen war für uns unmöglich. Wir nahmen ein Taxi!!! Dort werden wir mit einer Tapas-Platte und Getränken begrüßt. Otto war dann müde und ich habe mir mit einer deutschen privaten Gruppe hier die Heiligtümer ansehen dürfen - waren alles Künstler. Die Reiseleiterin stammt aus der Nähe von Halle (Döllnitz). Sie hat sich sehr um mich gekümmert. Das Leben des Franziskus muss  wohl sehr intensiv gewesen sein, wo er überall Spuren hinterlassen hat. Er wurde ja auch nicht sehr alt.

 

Wir haben Flug für Mittwoch Abend gebucht . 

 

 

 

19.10. Farfa-Montelibretti 620m hoch 620m ab

 

Nun sind wir tief drin im Sabinerland, bekannt durch die Sage vom Raub der Sabinerinnen durch die Römer. Die Landschaft wird langsam flacher. Pinien, weite Felder, Olivenhaine bestimmen den Blick. Im Hintergrund der Berg Soratte und davor der Tiber. Immer wieder haben wir versucht die Kuppel des Petersdoms zu erkennen. Das tiber Farfa Naturschutzgebiet ist ein Sumpfgebiet von internationaler Bedeutung. Beim Rückblick sind wir immer erstaunt, welche Entfernungen und Höhen wir zurücklegt haben, zu Fuß. Nach dem ersten Aufstieg nach Farfa in Sabina haben wir mit Kathrin telefoniert und mit einer Radtruppe Kaffee getrunken.  Unterwegs gab es einen Olivenbaum, der Ulivone, der größte Olivenbaum Europas, in Canneto. Diese Bezeichnung hält sich hartnäckig, auch wenn das Laubwerk vor dem eisigen Winter 1985 um einiges größer war und es vermutlich noch höhere Exemplare gibt. Im Jahr 2010 wurde er mit 10 Metern vermessen – eine Seltenheit. Aber auch das Alter ist nahe am Superlativ: Der C-14-Methode nach wurde er um das Jahr 50 vor Christi Geburt gepflanzt. Und was er trägt, übersteigt die Vorstellungskraft, da seine extrem dicht wachsenden Zweige 12 Doppelzentner Oliven hervorbringen, wohingegen ein normaler reifer Ölbaum etwa einen Zentner erreichen kann. Unterwegs haben wir uns 2x länger an einem herrlichen Brunnen ausgeruht. Abends waren die Anstiege wieder höher und steiler als morgens. Hier in Montelibretti gab es mit unserer Unterkunft eine Doppelbuchung. Da bekamen wir einen Palazzo, mit Terassen. Wir waren einkaufen, die frischen Nudeln wurden für uns nach Wunsch zu Spaghetti geschnitten. Es gab frische Tomaten, Knoblauch, Mozzarella und Basilikum dazu, und Otto bekam zusätzlich noch welche mit Pilzen. Hat er aber nicht geschafft, wird sein Frühstück. Morgen wollen wir 08:00 auf der Piste sein, da wir ungefähr 27 km vor uns haben und mit Blei (Rucksack 10kg) sind wir nicht so schnell. 

 

Heute Abend haben wir eine Privataudienz beim Pabst bestätigt bekommen für Mittwoch morgen 7:45Uhr. 

 

20.10. Montelibretti - Mentana - Fonte Nova 280m hoch 340m ab

 

Heute waren wir um 8 schon unterwegs. Wir sind über die Etappe hinaus gelaufen, um morgen sicher bis Rom zu kommen. Wir haben das erste mal Blick auf den Petersdom. Er ragt weit über die Stadt hinaus. Heute war der Untergrund viel Beton. Irgendwie fehlte mir irgendwann die Power. Nach der Einkehr ging es Otto so. Das Wetter war heute durchwachsen, aber sehr schwül. Mit unserer Übernachtung war es schwierig, die war irgendwo in Portugal, hatte aber den gleichen Namen. Booking.com und das Hotel haben uns sehr geholfen das trotz Frist zu stornieren. Dann haben wir neu gebucht. Ich bekam eine Mail, dass die Adresse über Google nicht stimmt und wir sollen anrufen. Dann standen wir bei einem Reitstall. Nach einem Anruf haben uns die Wirtsleute abgeholt. Abends sitzen wir noch auf der Treppe vorm Pool und schauen auf den Petersdom.

 

 

21.10. Fonte Nova - Rom 310m hoch 400m ab, 27,6 km (davon 5km mit Bus)

 

Heute waren wir wieder zeitig unterwegs, die Etappe hat zwar kaum noch Höhenmeter, aber ist sehr lang. Morgens habe ich mich noch von meinen Schuhen verabschiedet, ich hatte ja Reserve im Rucksack, da ich dem Frieden mit ihnen nicht mehr getraut habe. Aber sie waren mir hold bis zum Schluss. Morgens war es noch gut frisch und angenehm.  Das Wetter war klarer als gestern und wir hatten nochmals Blick auf die Kuppel vom Petersdom. Bald ging es dann mit Lärm, Gestank und auch Müll los. Große Kreisverkehre und Kreuzungen waren zu bewältigen. Ständiges Hupen hat uns gezeigt, dass wir nicht willkommen sind. Über die Autobahn und bis ans Ortsschild haben wir uns das gefallen lassen, dann sind wir zu Mc Donalds frühstücken. Dann sind wir noch 2 km gegen die Autos gelaufen und sind dann ca. 5 km Bus gefahren. In der Stadt ist es dann zwar auch laut, aber es gab Gehsteige und schon was zu sehen. Otto sein Wunsch war zum Friseur zu gehen. Da habe ich mir auch gleich Pflege reinmachen lassen. Gab ja die letzten 4 Wochen nur Shampoo und Sonne. Somit erreichten wir gepflegt die Porte Pia. Davor haben wir uns eine Platte mit Büffelmozarella geteilt und ordentlich getrunken. Bis zum Ende unserer Etappe gab es noch einige Kirchen. Wir sind am Ende doch die Originalroute gegangen. Unser Ziel war die Papstbasilika San Giovanni di Laterano, die zu Zeiten des Franziskus der Papstsitz war. 50 m weiter empfing uns Franziskus mit offenen Armen. Dann ging es zurück und am Collosseum vorbei zum Piazza Venezia, wo wir eine Wohnung mit frontalem Blick auf das Denkmal für Vittorio Emanuele II haben. Die Wohnung ist der absolute Luxus. Abends sind wir noch ein paar Schritte durch die beleuchtete ewige Stadt gelaufen.

 

Das ist unser Weg nach unseren Aufzeichnungen ( GPS) Da sind alle Verlaufungen drin und alle Fahrten mit PS raus. Der Tag am Monte Terminillo konnten wegen Strom nicht aufgezeichnet werden und wir erheblich von der geplanten Route abgewichen sind.