19.2.2018

In den frühen Morgenstunden sind wir auf einen neunstündigen Flug nach Melbourne gestartet. Ein kurzweiliger Aufenthalt in Melbourne war mit Einreise, Gepäck und Wechsel vom internationalen zum nationalen Airport ausgefüllt. Gerade mal ein Espresso und Wasser zu genießen schafften wir.Der Langstreckenflug war sehr angenehm. Ich habe 3 Filme geschaut und bin dann irgendwann in süße Träume gefallen und Gerd hat, so glaube ich den ganzen Flug geschlafen bis auf die Mahlzeiten.Der Flug nach Hobart war von guter Sicht begleitet und dauerte ja nur ne reichliche Stunde. Der Transfer vom Flughafen ging auch reibungslos. Im Hotel fehlte zunächst, wie erwartet, unsere Ausstattung für Internet und Telefon, was hier vor Ort geschickt wurde.  Etwas Nerverei und ein Foto und Nachweis der Post veranlassten die Mitarbeiter der Rezeption zum Suchen und siehe da.....
Dann sind wir noch bei heftigem Wind zum Hafen und haben ausgezeichnet gegrillten Fisch gegessen. Mir wurde dann sehr kalt vor Erschöpfung und Müdigkeit und völlig eingemummelt mit warmer Kleidung ging es ab in die Träume. Morgen sind wir noch einen Tag im Hotel, einer Travelodge und ab übermorgen sind wir dann mobil.
Maria will Ski fahren

20.02.
Die Zeitumstellung hat uns doch etwas geschlaucht, so dass wir erst einmal ausschlafen. Ein Stadtbummel durch das Zentrum, zum Hafen und zum Batterie Point führt uns zum Salamanca Place. Hier genießen wir das Flair von Hobart. Die Straßenmusik ist sehr angenehm und die Temperaturen sind bei sommerlichen 25 grad C. Durch die umliegenden Parks fließt ein Duft von Blüten und Sommer, der die gute Laune antreibt. Es gibt hier auch viele europäische Bäume, von Linden, Platanen, Kastanien bis hin zu Esskastanien. Auch Hibiskus mischt sich mit anderen exotischen Düften. Für alle, die mich kennen ist auch mein Blutdruck 135/90 und Puls (um 60) wieder normal. Unser Reiseplan für Tasmanien steht auch, wir werden über Port Arthur und die Ostküste nach Norden fahren und uns zunächst die NP an der Küste ansehen, bevor wir dann die Westküste und den Cradle NP besuchen.

21.02.2018 Hobart nach Port Arthur
Gegen 08:00 haben wir angefangen langsam zusammen zu räumen und sind dann mit dem Taxi in Richtung Flughafen, wo sich die Britzstation befindet. 2 Stunden später sind wir zum Supermarkt und haben erst mal eingekauft. An einem Hafen, kurz vor Port Arthur haben wir erst mal gegessen, natürlich wieder Austern und Tintenfisch, wie die letzten Tage schon. Hier ist das Museum der einst größten kolonialen Gefängnisanlage Tasmaniens. Übrigens ist in Tasmanien die sauberste Luft und das sauberste Wasser der Welt. (wird gesagt)
Zum Schlafen sind wir zur White Bay gefahren, ja der Strand ist auch weiß und das Wasser klar. Ein Bad in der Tasmansee bei etwa 20 Grad Wassertemperatur und danach ein Strandspaziergang Sind ein Muß. Heute habe ich auch mal Wäsche gewaschen. Wir stehen direkt am Strand. Mit einem herrlichen Sonnenuntergang geht der Tag zu Ende.

22.2.2018 Port Arthur - Coles Bay
Nach einer sternenklaren Nacht, mit herrlichem Blick auf die Milchstraße, kitzelt uns die Sonne wach. Frühstück mit O-Saft und trödeln war angesagt, nette Gespräche mit Nachbarn ( Belgier), und dann macht Gerd Druck, aber beim packen bin ich ja nicht zu schlagen. Wir fahren die Ostküste Tasmaniens nach Norden. Unterwegs machen wir Kaffeepause an einem lookout auf die Klippen und die Küste des Tasman Nationalpark. Am Nachmittag erreichen wir unser Ziel. Ein Spaziergang in das Zentrum des kleinen Ortes an der Wineglass Bay (sie sieht von oben aus wie ein Weinglas) ließ unsere Pläne für morgen reifen. Wir machen einen Treck um den Blick auf die Bucht von oben zu genießen. Gegrillte Beefstreifen mit gemischtem Salat und meinem berüchtigten Avocado Dip in warmen Wrapes zaubern wir zum Abendbrot, im Bottle Shop waren wir heute auch, somit gab es für jeden ein Glas Wein dazu. Das mit den Bottle Shops soll verhindern, das man mit Lebensmitteln Alkohol kauft. Deshalb sind die extra. Der Sonnenuntergang lädt zum Träumen ein und danach wird es auch recht schnell frisch, der Wind tut das Übrige.

23.02. Freicinet NP
Wir wachen bei Regen und einem dunkel verschleierten Himmel auf. Aus unserem Plan wird wohl nichts, oder wir werden nass. Also disponieren wir um, wir wollten ja noch nach St. Helens im Nordosten, das ist ca. 100 km zu fahren und immer noch besser als im Regen zu wandern. Die Küste an der wir entlangfahren besteht aus endlosen Stränden, die von zerklüfteten Felsformationen unterbrochen werden. Die Brandung des Meeres führt zu meterhohen Wellenbergen, die sich am Ufer brechen. Auf der anderen Straßenseite wechseln sich Weiden und Weinberge ab, die teilweise schon abgeerntet sind. In St. Helen fahren wir noch ein Stück weiter bis zur Bay of Fire. Das ist eine Bucht, deren Begrenzung aus rundgewaschenen Felsen besteht, diese Felsen werden von feuerroten Flechten besiedelt und diese geben der Bucht ihren Namen. Unterwegs auf dem Rückweg genießen wir Austern und Muscheln, die von ausgezeichneter Qualität sind.
24.02.2018 Coles Bay
Nach einer regenreichen Nacht, klärt es etwas auf. Gerd macht ein bisschen Druck mit dem Aufstehen. Ich genieße es, mich noch ein wenig in die Decke zu kuscheln und genieße das Prasseln des Regens und die Zeit mit mir selber. Fast würde ich vermuten, dass unser Trip heute auch ausfällt. Gerd entdeckt aber alle möglichen Hinweise auf gutes Wetter. Wir starten gegen 09:00 und angegebenen waren 5 Stunden. Beim Aufstieg auf den Aussichtspunkt der Wineglass Bay, kommt die Sonne. Es entstehen voll tropisch schwüle Verhältnisse. Die Aussichten und Strände sind ein Traum. Unterwegs regnet es dann auch mal wieder  und manche An- und Abstiege sind ganz schön glatt. Ich bin froh, das ich neue Schuhe mit ordentlichem Profil habe. Am Hazards Beach Sind wir dann auch schwimmen. Der Weg führt immer ondulierend an der Küste lang mal mehr oder weniger steigend nach oben bzw. nach unten. Oft geht es durch Urwald, mit Gerüchen nach Eukalyptus, Grasbäumen und Blüten die uns bei leichten Winden umgeben. Manchmal ist es düster und dann gibt es wieder herrliche Aussichten auf das Meer, mit seinen Buchten. Auch einige Kängurus queren unseren Weg. Am Auto angekommen werden die Schuhe gewechselt und unterwegs nach Beauty Point über Lancaston, kehren wir in einer Oysterfarm ein und essen diesmal Lachs und Jakobsmuscheln, und an einer icecream Farm Bekommen wir das leckerste dunkle Schokoladeneis.
Mehrere Weingärten sind wir im Tamarvalley angefahren, aber alle haben ab 17:00 geschlossen, wir sind heute spät dran. Nun befinden wir uns auf einem Campingplatz direkt am Tamarfluss, welcher ein paar km weiter ins Meer fließt. Ein herrlicher Sonnenuntergang an der Spitze von Beauty Point beendet den Tag. Gegrillt haben wir heute Kartoffeln, Möhren, Süßkartoffel, Schoten Zwiebeln und Eier mit Schinken. Ist alles total lecker. Wir sind heute gut geschafft und können uns auf die Träume freuen.

25.02.2018 Beauty Point - Penguin 
So herrlich die Sonne gestern unterging so herrlich geht sie heute auch auf. Es hat Spaß gemacht aufzustehen. Nach einem genüsslichen Frühstück sind wir gestartet und bis an den Zipfel des Flusses gefahren der ins Meer fließt und haben am Meer südlich von Australien gesessen. Dann ging es nach Devenport und wir haben uns mal angeschaut, wo die Fähre losgeht und wo wir nächtigen können. Der Gedanke, die Fähre auf ein paar Tage später umzubuchen mißfällt Gerd. Tasmanien hat viel zu bieten und das Klima ist toll. Heute sprach uns eine Frau an, die schon 10 Jahre hier lebt und noch nicht alles kennt. Im Vorfeld hatte ich das Gefühl, die Zeit wäre genug. Das hat man davon, wenn man sich vorher festlegt. Naja, Australien ist der Heimat etwas näher. Wir sind dann weiter die Küstenstraße nach Westen, schöne Buchten und Aussichten. Heute schlafen wir richtig auf den Klippen. 
Zum Abendbrot gibt es köstlichen Lachs und Jakobsmuscheln. Wenn die Sonne weg ist, wird es frisch, daher ist relativ zeitig Feierabend, und Zeit genug für Träume.

26.02. Penguin – Cradle Mountain – Rosberry
Wir brechen früh an der Nordküste auf und fahren nach Süden in die Berge. Der Weg führt uns durch einen Canyon mit sehr schmalen und steilen Straßen. Als wir die Schlucht verlassen kommen wir zu einem Weinkeller, der offen ist. Wir schauen uns die kleine Kellerei an in dessen Kelter schon die Spinnen hausen. Der Winzer ist schon etwas älter und hat die Kellerei aufgegeben. Er verkauft nur noch den Wein eines benachbarten Freundes und betreibt ein anderes Hobby. Er brennt alles was es so gibt zu Schnaps. Über der Kellerei hat er eine Destille von mindestens 50 l und auch ein ganzes Sortiment im Angebot. Wir probieren nur Riesling und Spätburgunder und entscheiden uns für den Riesling. Gegen 9:30 sind wir im Besucherzentrum des Cradle Mountain NP. Nach einem Kaffee haben wir uns für einen Rundweg entschieden, den wir in 4 bis 5 Stunden schaffen können. Dieser Weg führt uns durch eine Landschaft, die von Hochmooren und Seen geprägt ist und teilweise über steile Bergpfade auf und ab führt. Die Aussichten sind einfach gewaltig. Gegen 16:00 sind wir zurück und bekommen keine Campsite mehr, also fahren wir weiter durch die Berge bis nach Rosberry, einer kleinen Bergarbeiterstadt an einem Stausee. Nach einem guten Abendessen fallen wir erschöpft ins Bett.

27.02. Rosberry – Strahan
Rosberry verlassen wir früh und treffen beim Frühstück in Zeehan zwei Deutsche, die ebenfalls einen Trip um Tasmanien machen. Es gibt eine nette Unterhaltung bevor wir weiterfahren. Kurz vor Strahan ist eine Sanddüne bis kurz vor die Straße. Es geht etwa 20 m steil nach oben und von dort haben wir einen Blick über eine Sandwüste bis zum Meer, einfach beeindruckend! In Strahan angekommen machen wir einen Plan für die nächsten zwei Tage. Die Stadt ist das Zentrum des westtasmanischen Regenwaldes und Ausgangspunkt verschiedener Trips. Wir entscheiden uns für eine etwa vierstündige Fahrt mit einer historischen Eisenbahn entlang des Flusses in den Regenwald. Hier gibt es jährlich 3…4 m Regen. Diese Bahnlinie verband die Kupfererzlagerstätten um Queenstown mit dem Hafen in Strahan. Am Ende der Strecke wird die Lok per Manneskraft gedreht.
Abends sind wir zurück auf unserem Campingplatz.

28.02. Strahan
Für heute haben wir eine Bootsfahrt gebucht. Diese führt uns über mehr als 120 km zunächst bis zum Höllenschlund, das ist die Einfahrt in den gigantischen Macquarie-Naturhafen. Dort gibt es Wind ohne Ende, auf dem Schiffsdeck kann man sich kaum bewegen und selbst das Offenhalten der Augen fällt schwer. Es ist der Herrschaftsbereich der Roaring Fourties, eines starken Windes des 40. Breitengrades. Hier gibt es große Fischfarmen, in denen Lachs gemästet wird, es ist ein Zweig der Landwirtschaft und anders als Fischfang. Dann geht es den Gordon River hinauf in den Regenwald auf den Spuren der Piners, die im Regenwald die Huon Pine und andere Edelhölzer geschlagen haben, bevor das Gebiet zum NP wurde. Ein Halt im Regenwald und auf Sarah Island, einer ehemaligen Werftinsel und Sträflingskolonie, geben weitere Eindrücke vom früheren Leben in diesem Gebiet. Leider haben wir hier zwei von den 300 Tagen im Jahr erwischt, an denen es regnet. Der Name Regenwald sagt es ja schon aus. Dennoch lässt sich auch die Sonne zeitweise blicken aber dann so intensiv, saß es auf der Haut brennt. Nach der Rückkehr gehe ich noch zu einem Theaterstück welches das Schicksal von 10Sträflingen beschreibt, die auf Sarah Island ein Schiff gestohlen haben und damit geflohen sind „Das Schiff, das es nicht gab“.
Im Hafen haben wir eine Delfingruppe beobachtet. 
01.03. Strahan – Derwentbridge – Devenport
Der Regenwald macht seinem Namen alle Ehre und deshalb brechen wir früh auf und erreichen zum Frühstück die Bergarbeiterstadt Queenstown,  und weiter fahren wir zum südlichen Teil des Cradle Mountain NP an den Lake St. Claire. Hier machen wir eine kurze Wanderung von etwa 2 Stunden und beschließen angesichts der Temperatur von gerade 14………15 Grad weiterzufahren. Der Highway, den wir uns ausgesucht haben, wird zur Gravel Road (unbefestigte Straße). Mit Respekt lesen wir die Schilder, die empfehlen, diese Straße nur mit geeigneten Fahrzeugen zu benutzen. Wir nehmen also 60………80 km dieser Straße in Kauf und freuen uns nach zwei Stunden auf festem Straßenuntergrund zu sein. Gegen Abend kommen wir gut gelaunt in Devenport an und wir haben hier zwei Nächte bis zur Überfahrt nach Melbourne. Hier an der Nordküste ist blauer Himmel und Sonnenschein und ein zum Träumen einladender Sonnenuntergang.

02.03. Devenport
Heute war ein Ruhetag bei gutem Wetter, so konnten wir Wäsche machen und einen Ausflug in die Umgebung unternehmen. In Sassafras war eine Art Bauernmarkt oder Treckertreffen, Es gab viele historische Geräte zu bestaunen, dabei standen Schlepper aller Art und Pumpen und Sägeanlagen im Mittelpunkt. Neben Fergusson, McKormick und  John Deere stand auch ein 25er Lanz Bulldog mit in der Reihe. Organisiert wurde das vom historischen Verein zur Erhaltung alter Gerätschaften. Dabei waren auch alte Autos aus den 20er Jahren. Selbst ein Ochsengespann mit sechs Ochsen war dabei. Ganze Schulklassen waren in ihren Schuluniformen zu dieser Schau alter Technik vertreten. Nach drei Stunden sind wir dann weiter zu einer Käserei und einer Schokoladenfabrik, die hier ein Tasting anbieten. Es war also insgesamt wieder ein gelungener letzter Tag hier in Tasmanien.

Unsere Route in Tasmanien 
03.03. Fähre nach Melbourne 
Dazu gibt es nicht viel zu berichten. Wir waren schon früh unterwegs und beizeiten am Terminal. Die Logistk des eincheckens ist schon gewaltig und nach zwei Stunden waren die gefühlten 400 Fahrzeuge an Bord verstaut. Das Treiben auf dem Schiff war ähnlich dem auf einem Kreuzfahrer. In verschiedenen Bars traten Künstler auf und besonders für die Kinder war allerhand los. Wir haben uns nett mit einem Ehepaar aus Melbourne unterhalten, ein pensionierter Arzt mit seiner Frau. Sie haben 4 Kinder und 11 Enkelkinder, da gibt es viel zu erzählen. Außerdem haben sie ein Wochenendhaus in den Snowy Mountains 500 km von Melbourne in der Wildnis. Dorthin fahren sie etwa 10…15 mal im Jahr zum Fischen. Für unsere Weiterreise gaben sie uns noch einige Tips aber das meiste davon steht ohnehin auf unserem Plan. Wir legen gegen 18:30 an. Bis wir von der Fähre herunter sind wird es 19:20. Etwas außerhalb von Melbourne suchen wir einen Stellplatz aber alle Campingplätze sind ausgebucht. Kurzerhand stellen wir uns auf einen Parkplatz am Meer.