04.03. Werrybee – Torquey
Wir brechen früh auf und genehmigen uns in einem vornehmen Gasthaus ein fürstliches Frühstück. Außer uns sind nur wenig Gäste da und wir machen erst einmal einen Plan für die nächsten Tage. Am heutigen Sonntag können wir etwas einkaufen und dann genießen wir die Strände bis Torquey. Wir suchen uns einen schönen Campingplatz mit Blick aufs Meer, machen noch eine kleine Wanderung und schauen den Surfern zu, die auf „die“ Welle warten. Der Wind wird bei strahlendem Sonnenschein immer stärker und es sieht schon fast aus, wie an der Great Ocean Road. Nach dem Abendessen sind wir noch mal in den Ort und haben ein Craftbeer Tasting gemacht. War sehr interessant, aber in Deutschland wegen des Reinheitsgebot nicht produzierbar als Bier.
05.03. Torquey – Port Campbell
Früh am Morgen besetzen wir unseren speziellen Platz in den Dünen und frühstücken, nach kurzer Zeit geht ein Schauer nieder, der uns vom Strand vertreibt (hier bleibt dann auch unser Frühstückstisch stehen, aber das bemerken wir erst bei der nächsten Rast). Unser Ziel ist zunächst Apollobay. In Angelsea beginnt die Great Ocean Road mit einem Denkmal für die Erbauer. Dort angekommen beschließen wir weiterzufahren bis zu den Zwölf Aposteln, um am Abend den Sonnenuntergang zu genießen. Wir überlegen uns, bis Port Campbell zu fahren und bekommen wieder eine gute Campsite und auch das Wetter bessert sich zusehends. Aus einem frühen Abendessen wird leider nichts, weil ein Seniorenklub aus Ballarat alle Kochmöglichkeiten für längere Zeit blockiert. Die älteren Herrschaften sind vom Wein auch ein bisschen angesäuselt, sehr gesprächig, laden uns zum Wein ein, aber das Abendessen müssen wir verschieben. Auf geht’s zu den Zwölf Aposteln, dort ist schon viel Betrieb. Wir erleben einen stimmungsvollen Sonnenuntergang, bleiben  etwa zwei Stunden und genießen die wechselnden Eindrücke. Am Parkplatz warten dann schon Polizisten, die eine Alkoholkontrolle aller Fahrzeugführer machen, die den Parkplatz verlassen. Es sind ausreichend Leute im Einsatz, so daß kaum eine Behinderung des Verkehrs entsteht: Scheibe runter, kurze Erklärung, pusten, danke und schon gehts weiter.

06.03. Port Campbell – Halls Gap
Die letzten km der Great Ocean Road haben wir bis Mittag geschafft. Es gibt immer wieder schöne Aussichten auf die Besonderheiten der Steilküste. In Warrnambol trinken wir einen Kaffee und beschließen weiterzufahren bis in die Grampians und wir schaffen es bis 15:30. Das Navi führt uns über Straßen, die wir nie gefahren wären, weil sie auch auf unserer Karte nicht eingezeichnet sind. Wir fahren schnurgerade durchs Farmland, stellenweise geht es 20 km geradeaus. Die Straße ist mit 100 km/h ausgeschildert, besitzt aber nur eine schmale befestigte Fahrbahn und rechts und links gravel road, d. h. Bei Gegenverkehr muß man mit einer Spur durch den Dreck. Wir begegnen aber über ca. 100 km nur 4 oder 5 Fahrzeugen und da erreicht man eben fast 100 km/h im Durchschnitt. Man muß sich nur voll konzentrieren. Es ist dann beeindruckend wenn aus der Ebene in 40…50 km Entfernung das Gebirge zu sehen ist. Die Temperaturen haben sich heute auch bei sommerlichen 25…30 Grad eingepegelt. In Halls Gap suchen wir einen schönen Campingplatz und bereiten für morgen eine schöne Wanderung vor. Dann werden wir die Stellen, die uns bekannt sind verlassen und andere schöne Landschaften besuchen.

07.03. Halls Gap – Nhill
Herrlicher Sonnenschein kitzelt uns wach, zu Hause hat es geschneit. Die Fahrt durch die Grampians im Norden und noch eine Wanderung zum Mt Stapylton bescheren uns wunderschöne Aussichten über die Wimerra-Ebene. Wir können bis zu einigen Bergen im Westen sehen, die wir aber nicht zuordnen können. Dann fahren wir weiter in Richtung Adelaide. Es geht vorbei an riesigen Getreidefeldern und wir passieren Grainstations mit Millionen Tonnen von Weizen, die dort gereinigt und mit Trucks oder der Bahn abtransportiert werden. Die kleine Stadt Nhill liegt mitten in den Farmen und bildet dafür ein Versorgungszentrum. Hier finden wir einen kleinen Campingplatz der für unsere Zwecke geeignet ist und auf dem wir uns von der Hitze des Tages erholen können.

08.03. Nhill – Port Wakefield
Wir starten nach Westen und fahren zunächst nach Murray Bridge, dort entscheiden wir die Weiterfahrt nach Gawler. Der Highway führt durch endlose abgeerntete Getreidefelder. Bis zum Horizont erstrecken sich die Stoppelfelder und wir kommen schließlich bis Wakefield.  Hier erreichen wir die Küste. Ein Spaziergang zum Sonnenuntergang beschließt den Tag. Für die nächsten Tage haben wir vor, die Yorke Peninsula zu erkunden und an einem schönen Strandplatz etwas zu entspannen.

09.03. Port Wakefield – Port Vincent
Ohne Frühstück brechen wir auf und fahren bis Ardossan, dort bekommen wir in einem netten kleinen Café alles was wir brauchen. Dieses kleine Städtchen (am Ortseingangsschild waren 1.339 Einwohner vermerkt) liegt unmittelbar am Meer und auf der Jetty treffen wir einige Krabbenfischer, die hier ihr Glück versuchen. Einige haben schon volle Eimer mit schönen großen Krabben. Doch wir wollen noch eine halbe Stunde weiter nach Port Vinzent. Dort soll es einen Campingplatz am Strand geben. Die Temperatur liegt mittlerweile über 30 Grad bei wolkenlosem Himmel als wir ankommen. Wegen eines Feiertags bekommen wir nur zweite Reihe aber wir wissen uns zu helfen und stehen den ganzen Tag neben dem Campingplatz unmittelbar am Meer und dann noch im Schatten einiger großer Bäume. Diese Idee kam von Maria. Am Strand gibt es gerade ein Problem, es ist Ebbe. Bei ansteigender Flut können wir nach einigen Stunden bei etwa 25…28 Grad Wassertemperatur auf einer großen Sandbank Anglern die bis zur Brust im Wasser stehen bei ihrem interessanten Hobby zusehen. Für das Dinner haben wir unterwegs ein großes Steak vom Angusrind gekauft. Das mundet uns heute mit Salat und Brot besonders gut.

10.03. Port Vincent – Wallaroo
Maria ist heute zum Sonnenaufgang zum Meer. Heute fahren wir zunächst bis Port Victoria, einem Getreidehafen am Meer. Es gibt nicht viel zu sehen und es gibt nicht einmal eine Tankstelle, so fahren wir auf Reserve weiter bis Maitland und können dort den Tank füllen. Es gibt auch einen Guten Kaffee in dieser Bergarbeiterstadt. Das nächste Ziel ist Wallaroo, ein Getreidehafen an der Kupferküste. Hier ist ein etwa 3 km langer und 400 m breiter Strand der uns sehr gut gefällt. Wir finden auch einen schönen Campingplatz für uns.
Es ist ein ausgezeichneter Ort für uns zum Entspannen. Die Temperaturen von mehr als 35 Grad im Schatten laden regelrecht zum Bad im glasklaren Wasser der Bucht ein. Wir müssen schon 300 m ins Wasser um etwas Kühle zu spüren. Im Schatten einiger großer Araukarien lassen wir uns die laue Luft auf der Haut spüren. Ein schöner Sonnenuntergang lässt diesen schönen Tag ausklingen.

11.03. Wallaroo – Port Augusta
In Port Pieri überlegen wir bei einem Frühstückskaffee, daß wir von Port Augusta aus gleich weiter in die Flinders Ranges, nach Wilmera fahren. Etwa 50 km vor Port Augusta sehen wir eine eigenartige helle Lichterscheinung am Himmel, die völlig unnatürlich aussieht. Aus der Nähe stellt sich heraus, daß es sich um ein Sonnenkraftwerk handelt, welches erst im Januar in Betrieb gegangen ist. Dabei wird das Sonnenlichtvon Spiegeln auf einen Behälter mit Salz reflektiert, der an einem hohen Turm befestigt ist. Das flüssige Salz wird als Wärmeträger benutzt und am Boden gespeichert. Mit dieser Wärme wird ein normales Wärmekraftwerk betrieben. In Port Augusta sind um 11:00 bereits 32 Grad. Die Straße in die Flinders Ranges führt durch interessantes Gelände und wird von unzähligen Tierleichen aller Art gesäumt. Dennoch sitzen jede Menge Kängurus am Straßenrand und auch Emus gibt es jede Menge. Auf der Straße weichen wir einer Tannenzapfenechse aus, die respektlos vor uns die Straße überquert. Als wir ankommen sind es 37 Grad im Schatten. An eine Wanderung ist bei diesen Temperaturen nicht zu denken, geführte Touren mit einem Geländewagen werden nicht angeboten und auf einen Rundflug für 95 $ pro 5 min je Person haben wir keine Lust. Die Campgrounds sind auch nicht der Renner. Also fahren wir zurück nach Port Augusta um uns von der langen Fahrt zu erholen.

12.03. Port Augusta – Port Lincoln
Heute geht es zunächst die Stahlküste hinunter bis Whyalla, der Stahlstadt in Südaustralien. Riesige Halden kündigen die Erztagebauanlagen schon von weitem an. Am heutigen Feiertag sind die Picnicareas am Strand schon von vielen Menschen belegt. Im einzigen offenen Café warten wir auf unsere Bestellung. Dann geht es weiter bis wir Port Lincoln erreichen. Diese Stadt hat wieder einen riesigen Getreidehafen, wie wir in kleinerer Ausgabe unterwegs schon mehrere sehen konnten. Auf dem Campground am Strand haben wir einen guten Platz. Es ist etwas bewölkt und auch windig geworden. Nach den Temperaturen der letzten Tage erreicht das Thermometer gerade die 20 Grad. Das Meer ist deutlich wärmer. Wir statten den Hafenanlagen noch einen Besuch ab, in der heute zahllose Fischerboote liegen. Um den Hafen ist eine ganze Stadt aus Häusern gebaut, die individuellen Hafenzugang haben. Die meisten davon scheinen jedenfalls unbewohnt zu sein. Trotzdem wird an einer Erweiterung gebaut.

13.03. Port Lincoln – Elliston
Der Morgen war trübe und kalt, wir fahren los und haben nach einer halben Stunde wieder Sonne und Wärme. In Coffins Bay frühstücken wir und nach einer kurzen Stadtrundfahrt geht es die zerklüftete Küste hinauf und durch Salzseen. Am Meer gibt es immer wieder schöne Aussichtspunkte, deren Ausblicke ziemlich spektakulär sind, weil Felsüberhänge über der tosenden Brandung enden. In Elliston erleben wir ähnliche Aussichten an der Bucht und wir bleiben hier zur Übernachtung. Der Wind hat wieder stark aufgefrischt und rauscht über uns in den Bäumen des Campingplatzes.

14.03. Elliston – Ceduna
Von Elliston aus geht es über Venus Bay weiter nach Streaky Bay. Hier gibt es wieder wunderbare Strandansichten auf einsame Buchten, steile Felsabbrüche am Meer und Sanddünen imposanter Größe. Hier können wir uns einen weiteren Tag vorstellen. Der Campingplatz ist unmittelbar am Strand und mit hohen Bäumen bewachsen. Doch unter den Bäumen, deren Früchte bei den Vögeln derzeit sehr begehrt sind, liegt eine Schicht stinkender Vogelscheiße. Das treibt uns weiter nach Ceduna, auf der Strecke gehts schnurgeradeaus zum Horizont. Wir buchen einen Platz an der Shelly Bay unmittelbar am Meer. Das eröffnet uns die Aussicht zum Baden und die Vorbereitung auf unsere lange Fahrt durch die Nullabor Plaine, eine riesige Ebene im westlichen Südaustralien und im östlichen Westaustralien. Hier müssen wir uns für die nächsten vier bis fünf Tage mit den Dingen eindecken, die wir brauchen. Der Abend endet mit einem jungen Pärchen aus Niedersachsen und mit Sunset.
15.03. Ceduna
Ein Ruhetag; Austern essen, Strand, Lesen (Büchertausch im Infopoint-eins hinlegen, ein anderes mitnehmen , so kommt man zu Lektüre, die man selbst nicht gekauft hätte!!) Waschen, Einkaufen, Vorbereitung auf 1500 km Nullarbor Plaine. Unser Platz am Strand  der Shelly Bay bereitet uns einen erholsamen Tag. In einem Reiseführer haben wir gelesen, daß man nach Deniels Bay fahren müsse um hervorragende Austern essen zu können. Das haben wir auch getan und wir mussten feststellen, daß es dort Austernfarmen gibt, aber keine Austern. Die dortigen Austernfischer sagten uns dann, dass es in Ceduna, am Nullarbor Highway,  eine Austernbar gibt, die haben wir dann auch gefunden, sie war so unscheinbar am Straßenrand, daß wir sie übersehen hatten. Auf dem Dach haben wir dann eine wunderschöne Aussicht auf die hier beginnende Nullarbor Plain gehabt und ausgezeichnete Austern gegessen.

16.03. Ceduna – Mandura
Wir fahren früh los und begeben uns auf die Reise nach Westaustralien. Die Nullarbor Plain, (von lat. Null arbor „kein Baum“), ist eine flache, weit ausgedehnte Karstwüste im südlichen Australien, direkt an der Großen Australischen Bucht. Sie ist mit rund 200.000 Quadratkilometern das größte Stück Kalkstein der Welt. Sie misst über 1.200 km in Ost-West-Richtung. Die beiden Möglichkeiten, die Nullarbor-Ebene über Land zu durchqueren, sind die Indian-Pacific Railway (Transaustralische Eisenbahn) von Sydney über Adelaide nach Perth und der Eyre Highway von Norseman nach Port Augusta. Durch die flache Landschaft handelt es sich mit 478 km um die längste gerade verlaufende Eisenbahnstrecke der Welt. Die Eisenbahn läuft direkt durch die Ebene, während der Eyre Highway nur die südlichen Teile tangiert. Ein Teil der Autostrecke ist mit 146,6 km die längste völlig gerade befestigte Straße in Australien.
Den ersten Kaffee holen wir in Penang, to go! Am Nullarbor Roadhouse haben wir getankt. Der Himmel ist bewölkt und es ist schwül. 
Wir haben viel erwartet und erleben die Steilküsten der Australischen Bucht. Hier kann man von Mai bis November auch die Kinderstube der großen Wale beobachten aber im Moment sieht man nur Landschaft. Wir erleben auch die ersten bestellten Felder, die bis zum Horizont reichen. Etwas Probleme haben wir mit den Zeitzonen. Der Ort Eucla mit seinen 50 Einwohnern hat eine extra Zeitzone und plötzlich ist es in WA 2,5 h früher. Also haben wir gegenüber Deutschland nur noch sieben Stunden Differenz aber das wird sich mit der Sommerzeit in einigen Tagen wieder ändern.
Am Head at Bight machen wir Mittagspause und verarbeiten unser Gemüse und Obst, denn es soll harte Kontrollen an den Quarantänestationen geben. Und wir stellen fest, dass es sie gibt. Maria verliert sogar den für die Schönheit bestimmten Manuka Honig. Auf dem Highway sind in regelmäßigen Abständen Flugzeuglandebahnen ausgezeichnet. Außerdem gibt es den längsten 18 Loch Golfplatz der Welt, der sich über 1200 km hinzieht. Am Abend treffen wir ein Pärchen, ihre Eltern stammen aus Deutschland und Ostpreußen. Sie bittet uns mit ihr Deutsch zu sprechen, da sie selten Gelegenheit dazu hat. Zum Schluss macht uns ihr Mann eine Punkteliste 1-10 unserer Reiseroute und deren Attraktionen.
Zum Abendbrot gibt es Kartoffeln und Sourcreme und Wein. Gegen 6 ist es stockfinster und wir gehen auch schlafen, unser Tag ist ja schon 2,5 Stunden länger, durch die Zeitverschiebung. Gerd möchte morgen die Nullarbor verlassen und wieder am Meer sein.

17.03. Mandura – Esperance
Im Outback von Mandura gibt es nicht viel zu sehen und Fliegen und Mücken plagen uns bei 35 Grad. Deshalb geht es früh weiter, was heißt früh? Die Zeitzonen, die uns Handy und Navi präsentieren gehen etwas durcheinander und Straßenschilder, die das Zurückstellen der Uhr signalisieren tun ein Übriges. Die Landschaft wechselt von buschiger Ebene bis lichter Wald. Für die 90 mile Straight benötigen wir etwa 1,5 Stunden. Es geht nur geradeaus, nur der Wind und die Road Trains zwingen uns zum Lenken. Unterwegs wird die Straße auch mehrmals als Flugzeug Landebahn genutzt, was reichlich beschildert wird. Wir treffen immer wieder auf Radfahrer, die uns auf der Straße begegnen und die mit ihren Packtaschen ganz schön strampeln müssen. Nur sehr wenige Roadhouses sehen wirklich einladend aus. Die meisten sind eine Mischung aus Tankstellen mit einem kleinen Fastfoodrestaurant, Motel und staubiger Stellfläche für Camper. Am Straßenrand sehen wir immer wieder Kängurus, Emus und andere Tiere. Unsere Ausschau nach den auf Schildern angekündigten Kamelen ist vergebens. In Balledonia machen wir Rast und beschließen, bis Esparance zu fahren. Hier verabschieden wir uns auch von Iris und Ivan, die wir mit ihrem Motorrad treffen. Der aufkommende Wind macht das Motorradfahren schwer und sie möchten heil ankommen. Leider ist der Himmel bei unserer Ankunft stark bewölkt und es ist sehr windig, trotzdem zieht es uns zum Strand.

18.03. Esperance – Bremer Bay
Am Morgen ist es stark bewölkt und noch kühl. Baden fällt trotz des schönen Strandes aus. Wir fahren noch den Küstenweg am Twilight Beach und am Nine Mile Beach entlang. Uns eröffnen sich malerische Buchten mit einer atemberaubenden Brandung. Die Wellen sind manchmal 5…6m hoch, teils branden sie gegen Granitfelsen, teils laufen sie am weißen Sandstrand aus. Es fehlt nur ein strahlend blauer Himmel.  Deshalb fahren wir weiter bis Hopetoun, dort strahlt die Sonne aber sonst gibt es nichts besonderes. Der Strand ist von Seegras überschwemmt und der Campingplatz am Meer trifft nicht unseren Geschmack. Wir entscheiden uns zur Weiterfahrt nach Bremer Bay, weil wir davon nur gutes gelesen haben. Am Ende des Tages stellt sich diese Entscheidung als gut heraus und wir finden einen schönen Stellplatz für unser Bett auf Rädern. Die Officedame des Campingplatzes erklärt uns sehr wortreich, so daß wir es kaum verstehen, daß das Büro nur von 8:30…17:30 besetzt ist und wir doch vorher anrufen sollen. Wir sind erst 17:45 angekommen. Nachdem wir ihr versprochen haben, das nächste Mal anzurufen, ging es dann ganz schnell mit der Anmeldung. Für morgen haben wir einen Strandtag eingeplant. Beim Abendessen kommen wir mit Anglern aus Freemantle ins Gespräch, die gerade ihren heutigen Fang verspeisen und uns erzählen, dass sie mit zwei Booten angereist sind und eine Woche hier angeln. Es geht um einen besonderen Fisch, wenn ich richtig verstanden habe Green Snapper oder so ähnlich. Wir speisen auch fürstlich und die Zubereitung macht Spaß.

19.03. Bremer Bay
Heute war ein schöner Tag zum Ausspannen. Früh beobachten wir vom Bett aus Kängurus. Nach einem guten Frühstück, mit pochierten Eiern, suchen wir die schönsten Strände der Bremer Bay auf. Einer ist schöner als der andere. Die Wellen sind gigantisch und man könnte stundenlang zuschauen. Leider ist die Brandung fürs Baden zu stark, und wir sind ja vernünftig, denn fünf Meter hohe Wellen schaffen einen ganz schönen Sog ins Meer. Wir treffen auch wieder Leute von der Westküste und diese schwärmen von den schönen Stränden dort. Vor allem davon, daß dort keine Krokodile, keine Haie und keine Stinger (Quallen) sind, im Gegensatz zur Ostküste. Am Nachmittag lesen wir in der Sonne, bis gegen 18:00 die Wolken zunehmen und es empfindlich kühl (20 Grad) wird.

20.03. Bremer Bay -  Albany
Heute sind es nur knapp zwei Stunden Fahrt und wir erreichen eine der schönsten Städte in Westaustralien. Wir erkennen einige Teile im Stadtzentrum und finden unseren Campingplatz wieder, auf dem wir vor vier Jahren Marias Geburtstag gefeiert haben. Aber 3 km weiter, am Emupoint gibt es noch mehrere schöne Plätze am Meer und wir entscheiden, dort zu bleiben. Unmittelbar hinter einem Radweg ist ein wunderbarer Strand, das Wasser ist uns jedoch zu kalt zum Baden. So ruhen wir ein paar Stunden aus und trinken noch einen Kaffe an einer Landspitze mit einem schönen Blick aufs Meer.

21.03. Albany
Heute haben wir uns Räder ausgeliehen. Wir sind den Küstenradweg in die Stadt gefahren, ich hab Fußpflege gemacht.  Gerd hat sich einen Rasierapparat gekauft. Das viele Haar überall stört ihn nun doch. Dann sind wir über den Berg nach Emu Point Austern und Sqid essen und baden gegangen. Für den Abend haben wir uns ein indisches Restaurant ausgesucht und es war köstlich. Mit den Hühnern sind wir schlafen gegangen.

22.03. Albany – Northam
Wir lassen uns viel Zeit am vorerst letzten Tag an der Küste. Einkaufen, Tanken und nach wenigen Stunden sind wir im Weizengürtel. Endlose Felder und wir erreichen York. Der Ort ist zwar schön, kann uns aber nicht überzeugen, zu bleiben. Also fahren wir nach Northam. Der Campingplatz, den wir dort finden, kommt uns bekannt vor. Als wir letztes Mal vom Wave Rock gekommen sind, haben wir hier auch übernachtet. Beim Abendessen treffen wir auf eine Motorradgang, die gerade aus Kalbarri kommt und 650 km gefahren ist. Die Wärme hat uns wieder, die Klimaanlage unseres Autos schafft es kaum. Am Abend sind es immer noch über 25 Grad.

23.03. Northam – Mt. Magnet
Wir nehmen uns morgens Zeit bis wir losfahren, frühstücken gut und lange.  Nach 200 km verlassen wir den Weizengürtel. Bis dahin werden die Felder immer größer, geschätzt 3 x 5 km, das ist für uns unvorstellbar. In den Ortschaften gibt es Landmärkte, die die entsprechend großen Maschinen und Geräte anbieten. Alles zeugt von großem Wohlstand. Danach fahren wir ins Outback, Die ersten 200 km ohne Tankstelle, vorher gab es an jeder Straßenecke eine. Als ich bemerke, daß lange Zeit kein Ort mehr kommt, fahre ich lieber 10 km zurück und tanke noch einmal voll und das war gut so. Hier ist auch wieder das Land der Road Trains, die mit ihren schweren Zugmaschinen und drei bis vier Anhängern unterwegs sind, fast 60 m lang. Sie versorgen in erster Linie die Erzbergwerke, die sich in der Nähe des Great Northern Highway befinden. Die Höchstgeschwindigkeit ist hier 110 km/h und auch die Road Trains sind so schnell, also fährt man mit dem entsprechenden Respekt und schafft in einer Stunde im Durchschnitt die 100 km, aber nur mit höchster Konzentration, denn die Straße ist nicht sonderlich breit. Die Landschaft hat sich gründlich gewandelt, Buschland und lichter Eukalyptuswald wechseln sich ab, der Farbkontrast mit der roten Erde beeindruckt uns schon. Bei unserer Ankunft in Mt. Magnet ist es bullig warm, so geschätzt 35 Grad, ohne einen Luftzug. Bei unserer Planung für morgen wollen wir soweit wie möglich nach Norden, möglichst nahe an den Karijini NP, also gehen wir früh schlafen zumal es schon 19:00 stockfinster ist.

24.3. Mount Magnet - Karijini Nationalpark 
Im Morgengrauen sind wir nach einer brütend warmen Nacht aufgestanden. Um 7:00 sind es 27 Grad im Schatten. Wir wollen heute die Strecke aus dem trostlosen heißen Outback in den Karijini Nationalpark schaffen. Das sind ungefähr 900km. Gerd hat das gut hinbekommen, ich bin nur einen kleinen Teil gefahren. Aber ich bin ein brauchbarer Copilot. Wir fahren die ganze Zeit durch die brüllend heiße Wüste. Vor kurzem muss es geregnet haben. Gräser und Wildblumen sprießen. Der grüne Kontrast zur roten Erde ist beeindruckend. Uns fallen riesige Halden auf, die die Gold-, Platin-, Kupfer- und Eisenbergwerke markieren. Das sind auch die Ziele der Road Trains und an einigen Stellen sind Gerätschaften ausgestellt, die gewaltige Dimensionen haben. Unterwegs sind wir alle Roadhouses angefahren, aber die glühende rote Erde ließ keine langen Pausen zu. Nach 11 Stunden kommen wir in der herrlichen Natur des Karijini Nationalpark an. Kurz hinter Newman überqueren wir den südlichen Wendekreis und sind von nun an in den Tropen. Es weist nur ein unspektakuläres Schild darauf hin.Der Campingplatz ist sehr einfach, ohne Versorgung mit Wasser und Strom, dafür ein schöner Sonnenuntergang.

25.3. Karijini  NP - Port Hedland 
Die Nacht hat sich gut abgekühlt und auch die Mücken waren zahm. Es war eine sehr dunkle Nacht, mit einem gigantischen Sternenhimmel. Gegen 05:00 morgens deutet sich der Sonnenaufgang an und wir beginnen den Tag auch mit diesem. Ein spartanisches Frühstück und dann sind wir die Dales Gorge gewandert und waren dort an 2 Pools auch baden. Die Natur ist überwältigend. Als wir gegen 10:00 am Auto ankommen, freuen wir uns auf die Klimaanlage. Frühstück machen wir im nächsten Roadhouse. Nun geht es den Highway Richtung Küste, die Wüste hat gerade Wasser bekommen und Wildblumen und Gräser sprießen in den großen Ebenen, die sich zwischen den Bergen erstrecken. Rechts und links der Straße gibt es riesige Halden, die zu den Eisen-, Asbest-, Kupfer- und Goldbergwerken gehören. Auf der Straße begegnen wir einem Schwerlasttransport der beide Fahrspuren benötigt. Wir müssen also auf den Randstreifen ausweichen, denn die Schwerlastkipper für die Bergwerke sind so breit, wie beide Fahrbahnen zusammen und müssen etwa 400 oder vielleicht auch 700 t tragen! Abends sind wir auf einem Platz am Meer, welches Badewannentemperatur hat. Trotzdem tummeln wir uns im Wasser und danach geht es unter die kalte Dusche (30 Grad, vielleicht auch mehr). Wir sitzen im Schatten, lesen Bücher und genießen jedes Lüftchen bis am Abend die Sonne untergeht.
26.03. Port Hedland – Broome
Wir verlassen Port Hedland früh, um 9:00 waren schon 42 Grad. Am Erzbahnhof sehen wir, wie gerade ein voll beladener Zug ankommt. Er ist bestimmt 1 km lang, wenn nicht länger. In der Mitte befinden sich zwei Lokomotiven, der Anblick ist einfach gigantisch. Nach wenigen km fahren wir durch einen Schwarm Wanderheuschrecken, die uns die Windschutzscheibe zukleistern. Nach wenigen km ist der Spuk vorbei. Der Highway führt uns nach Norden, nach ca. 400 km sind nach den letzten Unwettern einige Schäden an der Fahrbahndecke und wir müssen durch Wasser fahren, zum Glück ist es nicht sehr tief aber stellenweise sind es doch 20 cm und die Schlaglöcher in der Fahrbahn nicht zu erkennen. Dafür sind die Wasserflächen rechts und links der Straße ein regelrechtes Vogelparadies.
In Broome ist die Hitze des Tages auf ihrem Höhepunkt, uns läuft der Schweiß in Strömen. Am Strand erleben wir einen schönen Sonnenuntergang und schließlich kommt noch eine große Kamelkaravane über den Strand. Ein schönes Fotomotiv aber leider zu wenig Licht. Hoffentlich können wir bei der Hitze schlafen.

27.03. Broome - South Hedland
In der Nacht geht kein Luftzug und das bei 35 Grad. Es ist wie in der Sauna, der Schweiß läuft in Strömen. Weder duschen noch das Meer bringt Abkühlung. Unsere Nachbarn auf dem Campingplatz waren 5x Duschen und gleich nach Sonnenaufgang verschwunden. Die aus dem Süden kommenden Reisenden geben für Exmouth angenehme Temperaturen, sowohl im Wasser als auch in der Luft, an. Auf dem Weg nach Süden sind die meisten Wege zum Eighty Mile Beach gesperrt. Das ist wahrscheinlich noch das Ergebnis der letzten Taifun-Saison. Wir sind jedenfalls gespannt, was uns die nächsten Tage bringen.

28.03. South Hedland – Karratha
Auf dem Weg nach Süden kommen wir mitten in der Wüste zum Whim Creek Hotel. Das ist ein besonderes Erlebnis, wenn wir es gewusst hätten, dann hätten wir hier übernachtet. Nette Betreiber, ein Pool und eine lange Geschichte von Goldrausch, Kupfer und Eisenbergbau und einem Hafen in der Balla Balla Bucht. Die Historie berichtet von vielfacher Zerstörung durch Zyklone und von unregelmäßigen Niederschlägen, z. B. hat es 1924 nur 4 mm im ganzen Jahr und dafür 1898 in 24 Stunden 753 mm am Stück geregnet. Von der ehemaligen Stadt mit 400 EW ist nur das Hotel mit dem Pub und dem Friedhof geblieben und auch eine Eisenbahn und der Hafen sind verschwunden. Wir erreichen das Gebiet Roebourne mit Point Samson und der historischen Stadt Cossack. In der einzigen Taverne am Strand essen wir Garnelen, aber das Wasser ist nicht erfrischend, also fahren wir weiter nach Karratha und Dampier. Wir entscheiden uns für den Campingplatz in Karratha. Hier gibt es einen Pool in dem wir die Tagestemperaturen von mehr als 45 Grad überstehen. Die Strände sind hier wie weiter im Norden felsig und mit Mangroven bewachsen. Die Bademöglichkeiten treffen deshalb nicht unbedingt unseren Geschmack. Nach einem schönen Sonnenuntergang beim Abendessen in Dampier beschließen wir einen sehr warmen aber guten Tag.

29.03. Karratha – Exmouth
Der Tag ist wieder bullig heiß. Dann machen wir noch einen Abstecher nach Onslow. Der Strand ist zwar beeindruckend aber nicht gerade zum Baden, also sind wir dann noch bis Exmouth gefahren. Unterwegs endlose flache Wüste mit Termiten. Auf dem Weg dorthin gab es einen gewaltigen Gewittersturm über der Wüste. Es wurde fast Nacht und der rote Staub führten zu eigenartig unwirklichen Farbspielen. Das Schauspiel zog sich ca. 100 km oder eine Stunde hin. Wir fahren immer hart an der Grenze dieser Wetterfront. Die Ausläufer haben wir bis Exmouth gespürt. Bei Sonnenuntergang sind wir dort angekommen. Es ist etwas kühler als im Norden, d. h. 40 Grad am Tag und 35 in der Nacht. Das Wasser im Meer können wir erst morgen beurteilen. Abends gönnen wir uns ein fürstliches Dinner.

30.03. Exmouth
Gemütlich frühstücken wir und freunden uns gleich mit einem Dauergast an. Heute sind wir etwa 200 km im Ningaloo NP unterwegs gewesen. Es gab viel zu sehen und wir waren an traumhaften Stränden baden.  Auch den Lunch bereiteten wir uns an einer Traumbucht zu. Für den Abend haben wir dann noch Sonnenuntergang am Leuchtturm geplant, der allerdings nicht so spektakulär ausfiel, weil der Horizont durch eine Dunstwolke verschleiert war. Danach wollten wir am Strand noch das Schlüpfen junger Schildkröten sehen, welches um die Sonnenuntergangszeit zu beobachten ist. Wir kamen aber etwas zu spät und konnten nur noch Spuren aus den verlassenen Nestern sehen. Vielleicht versuchen wir es morgen noch einmal. Den Abend des Karfreitag beschließen wir in einer kleinen Brauerei (s.Zapfhähne), dort gibt es gutes Essen, Bier und Livemusik.

31.03. Exmouth 
Ein Erholungstag neigt sich dem Ende. Wir waren fast den ganzen Tag am Strand. Erst haben wir uns ein Board für Standup-Paddeling ausgeliehen und sind damit zur Tourquise Bay gefahren. Dort haben wir kaum einen Parkplatz gefunden. Dann waren wir mehrere Stunden im Indischen Ozean und haben das klare türkisblaue Wasser genossen. Maria hat gute Fortschritte mit dem Board gemacht, auch wenn es am Anfang kleine Blessuren gab, und ich habe Fische gefüttert, die in Schwärmen zu sehen waren. Die Temperaturen gehen auch wieder etwas nach unten, diese Nacht sollen nur 27 Grad werden. Für morgen haben wir ein kleines Abenteuer geplant, wir wollen am Riff schnorcheln und Walhaie beobachten, die es im Grenzbereich zwischen Riff und Tiefsee gibt.

01.04. Exmouth 
Gleich früh um 07:15 werden wir mit einem kleinen Bus abgeholt. Pünktlich um 8:00 fährt das Boot mit seinen 20 Gästen los. Es gibt Frühstück, die Schnorchelausrüstung wird verteilt, die Sicherheitsvorkehrungen werden demonstriert und der Ablauf wird vorgestellt. Der erste Stop ist auf der Tiefseeseite des Riffs, die Wellen sind hier bestimmt 4…5 m hoch und die Sicht auf die Tiere des Riffs ausgezeichnet. Wir sehen Schwärme bunter Fische, Schildkröten, Seesterne und bunte Korallen. Die Landschaft am Rande der Tiefsee ist ganz anders als am großen Barriereriff. Nach etwa einer halben Stunde sind wir wieder auf unserem Boot. Das Flugzeug hat mitgeteilt, wo gerade Walhaie schwimmen, das sind ja die größten Fische der Meere. Das Boot fliegt regelrecht über die Wellen und nach 50 km haben wir das Gebiet erreicht. Die gewaltigen Fische sind noch jung und etwa 6…7 m lang. Wir können sie auf ihrer Wanderung immer nur kurz begleiten, dann sind wir wieder an Bord bis wir nach kurzer Zeit wieder andere Walhaie aufsuchen.
Das ganze passiert 5 – 6 mal. Nun gibt es erst einmal Lunch, während wir in ein anderes Gebiet des Riffs fahren. Dort beobachten wir Delphine, andere Kleinwale und Seekühe bis wir wieder an Land kommen um unsere Erlebnisse zu verdauen. Am Abend sind wir am Town Beach zur Beobachtung eines nur in WA zu beobachtenden Stairecase to the Moon (Als Treppe zum Mond wird das Phänomen bezeichnet, wenn der Mond beim Aufgang seinen Schein bei starker Ebbe auf Meer und Watt wirft.)

02.04. Exmouth – Coral Bay
Wir holen nach dem Frühstück den Fotostick von gestern und fahren unserem nächsten Ziel entgegen. Noch vor Mittag sind wir am Ziel. Coral Bay ist ein kleiner Ort nur wenig nördlich des südlichen Wendekreises und liegt an der gleichnamigen Bucht. Die im mittleren Teil des Korallenriffs an der Westküste liegt. Das Riff ist praktisch unmittelbar vor der Haustür, bei Ebbe nur 10 m vom Strand. Das Wasser ist sogar erfrischend kühl, bei etwa 27 Grad. Direkt ein kleines Urlaubsidyll. Hier kann man richtig faulen Urlaub machen. Und abends Sonnenuntergang.

03.04. Coral Bay
Heute haben wir einen richtig faulen Urlaubstag hinter uns gebracht, Strandliegen, Schwimmen, Lesen, Quatschen und so weiter… von anderen Urlaubern haben wir erfahren, daß das Wetter weiter im Süden kühl sein soll, hoffentlich wird es noch nicht Winter! Hier am Strand wird zwar vor Schlangen gewarnt aber außer einem großen Lizzard von etwa 1 m Länge haben wir noch keine größeren Wildtiere entdeckt. Es gab wieder einen fantastischen Sonnenuntergang und auch ein leichter Wind lässt uns die Abendhitze besser ertragen.

04.04. Coral Bay 
Der heutige Tag war ähnlich wie gestern. Maria hat einen Schnorchelausflug mit Scooter gemacht, das ist wie ein batteriebetriebener kleiner Torpedo an dem man sich festhält und durchs Wasser ziehen lässt. Damit kann man in 15 min etwa 3 km zurücklegen. Nach zwei Stunden kam sie völlig erschöpft aber glücklich wieder am Strand an. Die Temperaturen sind gegenüber gestern wieder etwas angestiegen. Für morgen haben wir die Weiterfahrt vorgesehen.

05.04. Coral Bay – Carnarvon
Wir fahren früh weiter nach Süden und die Landschaft verändert sich. Wir passieren den Tropic of Capricorn. Aus der Wüste wird wieder Buschland und wir fahren ca. 100 km durch ein Gebiet welches vor kurzem abgebrannt sein muß. Rechts und links der Straße liegen viele Skelette von Schafen, Rindern, Ziegen und Wildtieren. Große Bananenplantagen am Gascoynefluß zeigen uns, daß wir nach einigen km die Stadt Carnarvon erreichen. Auch das Wetter hat sich nach den 200 km verändert, wir haben die Tropen verlassen und Temperaturen um 30 Grad bei etwas Wind sind ganz angenehm. Nach einem schönen Sonnenuntergang fahren wir zum Hafen in ein Seafoodrestaurant.

06.04. Carnarvon
Nach dem Frühstück schauen wir uns die Jetty an, über die zu Beginn des 20. Jahrhunderts Wolle und andere Produkte verschifft wurden. Sie ist ca. 1500 m lang und mit Gleisen versehen. Sie überbrückt den Mangrovensumpf an der Küste nördlich des Gascoyneriver. Eine Bahn führte aus dem Stadtzentrum bis an die Spitze der Jetty. Seit einigen Jahren ist das Bauwerk jedoch gesperrt und unpassierbar. Später fahren wir dann zu einem ca. 75 km entfernten Blowhole an der Steilküste. Die Brandung ist sehr beeindruckend, zumal wir gewartet haben bis die Tide ihr Maximum hatte. In einer kleinen stillen Bucht baden wir im Ozean, das Riff zwischen ein paar kleinen Inseln ist wieder bis zum Ufer zu sehen und wir können sogar eine Schildkröte entdecken. Auf der Rückfahrt führt uns unser Weg durch Obst und Gemüseplantagen, die für den Bedarf in Perth und Umgebung produzieren. Am Abend, nachdem wir einen neuen Campingplatz bezogen haben, genießen wir den Sonnenuntergang und dinieren in einem Restaurant mit Blick auf den Stadthafen.

07.04. Carnarvon
Heute ist nochmals Erholung angesagt. Wir sitzen zum Frühstück eine Weile im Café an der alten Jetty, bevor wir einen kleinen Strandspaziergang machen. Gegen Mittag fahren wir nochmals durch die Plantagen und können noch frische Mangos und Bananen kaufen. Nach einem Stadtbummel kaufen wir für die nächsten Tage ein und sitzen noch eine Weile im Schatten.

08.04. Carnarvon – Denham
Früh gibt es pancace-Frühstück, welches von den Eigentümern des Campingplatzes zelebriert wird. Es gibt Café, Tee oder Kakao, Eierkuchen mit Mango, gemischten Früchten, Sahne, Zucker, Honig und anderen Geschmacksrichtungen. Danach fahren wir weiter, den Highway bis zum Overlander-Roadhouse und danach zur Shark Bay. Wir machen verschiedene Stops an Aussichtspunkten der Hamelinbay und der Sharkbay. Hier gibt es Muschelstrand und andere interessante Küstenformationen. In Denham suchen wir erst einen Campingplatz und am Abend besuchen wir das westlichste Restaurant Australiens, „The Old Pearlers Restaurant“.
Es ist in einem Haus welches erst 1974 aus Muscheln erbaut wurde und mit Fenstern und Türen aus alten Eisenbahnwaggons einer Bahn aus Kalgoorlie, die später auf der Jetty von Carnarvon eingesetzt waren, versehen ist. Der Abend wird dann etwas kühler als die zurückliegenden.

09.04. Denham
Heute sind wir schon sehr früh auf dem Weg nach Monkey Mia. Auf der Fahrt nach Nordosten werden wir von der gerade aufgehenden Sonne stark geblendet und die Landschaft sieht im Morgenlicht sehr schön aus. Bereits um 7:00 sind wir am Strand und sehen Emus, Delfine und Schildkröten. Bei der anschließenden Führung durch die Parkranger sind viele Leute am Strand und wir sehen bis zu zehn Delfine im Wasser, außerdem gibt es auch einige Pelikane und einer nimmt sogar eine Dusche an einem Rasensprenger. Nach dem Frühstück am Strandrestaurant genießen wir noch eine Weile das Strandflair dieses schönen Ortes. Zur Zeit wird ein neuer Campingplatz gebaut und der soll bis Juli fertig sein. Gegen Mittag fahren wir zurück nach Denham, ich habe etwas außerhalb etwas von einem Ozeaneum und Aquarium gelesen. Wir waren erst etwas skeptisch aber am Ende haben sich die 25 $ Eintritt für Jeden gelohnt. Während einer Führung durch verschiedene Aquarien wurden uns viele verschiedene Fischarten, z.B. Kugelfisch, Barramundi, Steinfische, Clownfisch in Verbindung mit Seeanemonen, Seeschlangen, Muränen, Makrelen, Thunfische und verschiedene Haiarten und Rochen gezeigt und viele Informationen dazu gegeben, die jedoch unser Gedächtnis auf eine harte Probe stellen werden. Viele der Gäste haben einen 4WD Camper und fahren noch in den François Perón NP, in dem es noch viele schöne Küstenabschnitte zu sehen gibt. Am Nachmittag ruhen wir uns im Schatten noch etwas aus und bereiten unsere weitere Reise vor.

10.04. Denham – Kalbarri
Heute geht es weiter nach Süden, die Nacht war sehr stürmisch und am Abend haben wir zwei Frankfurter getroffen, die mit ihrem 4WD-Camper, den sie per Schiff nach Perth geschafft haben, unterwegs waren. Die Vegetation nach Süden wird immer üppiger. Etwa 35 km vor dem Ziel machen wir schon einmal einen Abstecher in den NP zur Schlucht des Murchison River, der sich hier tief ins Gebirge eingegraben hat. In Kalbarri, einem kleinen Städtchen am Indischen Ozean gibt es neben der Mündung des Murchison River einige schöne Strandabschnitte mit spektakulärer Brandung.

11.04. Kalbarri
Die Schlucht des Murchison River gräbt sich tief in ein Gebirge aus Buntsandstein ein, der hier in schieferartigen Schichten abgelagert ist. In weiten Bögen hat er eine Schlucht eingegraben, die einfach imposant ist. Auf einem Wanderweg, der sowohl den oberen Felsenrand als auch den unmittelbaren Uferbereich erschließt, haben wir auf einer 8 km langen Tour viele Eindrücke sammeln können. Teilweise müssen wir unsere Kletterkünste ausreizen und manchmal sogar auf allen Vieren zwischen den Platten über dem Flussufer durchkriechen. Die Schönheiten der Landschaft entschädigen für die Mühe. Die meisten Besucher gehen nur bis zu einem natürlichen Fenster, welches zwischen unverwitterten Sandsteinplatten stehen geblieben ist. In unmittelbarer Nähe ist ein neuer Touristenmagnet geplant, der aber noch nicht fertig ist; es soll ein Skywalk mit Glasboden über dem Fluß gebaut werden. Am Abend fallen wir erschöpft ins Bett.

12.04. Kalbarri 
Auch heute morgen sind wir wieder im NP gewesen, wir haben eine andere Stelle in der Schlucht besucht. Diesmal geht es über etwa 3 km durch den Steilhang der Schlucht und es sind wieder einige Stellen zum Klettern enthalten. Der Weg führt bis zum Flußufer und wir sind ziemlich einsam unterwegs. Die Stille und die Schönheit der Schlucht sind einfach überwältigend. Der Fluß führt zur Zeit nur wenig Wasser, wahrscheinlich nicht viel mehr wie die Geisel und wir können uns gut vorstellen, wie es hier aussieht, wenn es im Einzugsgebiet regnet. Den Nachmittag haben wir zur Erholung am Pool genutzt und nachts ist es die letzten Tagen doch etwas frisch geworden, so um die 15 Grad.

13.04. Kalbarri 
Heute waren wir, nach dem Morgenkaffee ausi dem angeblich besten Kaffee in Australien, wieder im NP. Wir sind den letzten Trail gelaufen, es sind nur 6 km aber die haben es in sich. Es ist windstill und ohne nennenswerten Schatten und es gibt lästige Fliegen, die in Ohren und Nase kriechen. Am Ende sind wir jedoch wieder in einem wunderschönen Flußtal des Murchison River. Am Nachmittag gibt es Hausarbeit, Wäsche waschen und wieder Erholung am Pool. Ein sehr gutes Abendessen bei einem Gläschen Wein rundet diesen Tag ab.

14.4. Kalbarri  –  Port Gregory 
Nach einem gemütlichen Frühstück haben wir zusammen gepackt, haben für die nächsten Tage eingekauft und sind die Küste von einem Strand zum anderen, von einem Lookout zum anderen gefahren. Den besten Barista-Kaffee Australiens haben wir auch noch mal genossen und den Surfern bei ihrer Suche nach der richtigen Welle zugesehen. Viele Lookouts bieten herrliche Ausblicke auf immer wieder andere spektakuläre Küstenabschnitte. Ein Stück des Küstentrails bin ich gelaufen und Gerd hat mich an der nächsten Möglichkeit wieder eingefangenen. Ich möchte den ganzen Trail  von 8 km noch gehen, es ist einfach zu schön. Deshalb werden wir unseren Trip nochmal am Montag nach Norden umkehren und wir werden uns in der Mitte begegnen. So sind wir ca. 2 x 2 Stunden getrennt. Der Weg ist ungefähr 4 Stunden lang. Auf der Straße fahren wir am Hutt River Fürstentum vorbei, in dem Fürst Leonard regiert. (Solche Irren gibts nicht nur in old germany) Dann, am Nachmittag sind wir in Port Gregory angekommen und haben kurz nach 16:00 diniert, einen herrlich selfmade Burger gegessen, und gemütlich bei einem Glas Wein gesessen. Abends vor Sonnenuntergang schlendern wir am Strand im Wind entlang, rutschen die Sanddünen hinunter und geniessen bei einem Bier das Eintauchen der Sonne in den Indischen Ozean.

15.04. Port Gregory – Horroks
Nach einer stürmischen Nacht wird es ein ruhiger Morgen und wir verlassen Port Gregory. Nachdem wir den Pink Lake, einen wirklich pinkfarbenen Salzsee, verlassen haben,  geht es nach Horrocks Beach, einem kleinen Ort am Indischen Ozean. Idyllisch gelegen, mit herrlichem Beach und schönen Plätzen zum relaxen und immer Blick auf den indischen Ozean. Hier organisieren wir uns einen entspannenden Tag am Strand.

16.04. Horrocks – Kalbarri
Es ist wieder wärmer geworden. Wir machen Pause in Northampton und dann geht es wieder nach Kalbarri. Wir kommen wieder am Pink Lake vorbei, hier hat die BASF eine Zuchtfarm für die pinkfarbenen Algen angelegt, dieser Bereich ist sehr intensiv in der Farbe. Aus dem Farbstoff werden Lippenstifte und andere Schönheitsartikel produziert. Gegen Mittag sind wir an unserem Ziel angekommen. Ich setze Maria am Parkplatz der Naturbrücke ab und fahre weiter zu Eagle Gorge. Dort lasse ich den Camper stehen und laufe den Küstenweg zurück. Unterwegs sind wir völlig allein an der wunderschönen Steilküste, den Spuren nach ist gestern ein Mann den Weg gegangen, aber heute sind wir die einzigen. Nach einer knappen Stunde treffen wir uns auf halbem Wege, es ist brütend heiß und der Ozean liegt ruhig unter uns am Steilufer, ganz anders als vor drei Tagen bei Sturm. Kurz nach 14:00 (nach zwei Stunden) haben wir die 8 km geschafft und sind wieder zusammen. Der Weg war völlig ohne Schatten und die Fliegen waren lästig, dafür waren die Aussichten grandios. Wir haben festgestellt, daß uns bisher kein Weg so geschafft hat und deshalb schlafen wir in der Nacht sehr gut.

17.04. Kalbarri – Geraldton
Diesen Morgen hat es sehr starken Tau durch den Fluss gegeben, das Auto und die Sachen auf der Leine waren nass wie nach Regen. Wir verlassen Kalbarri nun endgültig und fahren zunächst bis Northampton. Die Frau im Café erkennt uns sofort wieder und fragt nur ob wir das gleiche wie gestern wollen, was wir bestätigen. Dann hat Maria noch einen Campingplatz an der Küste ausfindig gemacht der sehr schön sein soll. Unsere Meinung ist jedoch etwas anders, er hat eine wunderschöne Lage aber der Strand hat viel Seegras und es gibt kein Wasser, von Strom ganz zu schweigen. Dafür haben einige Camper ihre eigenen Generatoren mit und das wird in der Nacht wieder laut. Also fahren wir weiter bis kurz vor Geraldton. Dort bekommen wir einen schönen Platz am Strand und wir sind zufrieden. Wir besuchen die Esplanata, die gab es bei unserem letzten Besuch noch nicht. Geraldton überrascht uns, wir hatten es nicht so schön in Erinnerung. Den Abend beschließen wir zum Sonnenuntergang in einem Indischen Restaurant. Das Essen ist vorzüglich und Maria hat gegoogelt, daß es eines der besten Restaurants der Stadt ist.

18.04. Geraldton 
Wir haben uns entschlossen, noch einen Tag in Geraldton zu verbringen, wechseln jedoch den Campingplatz, weil die Nacht sehr laut war. Hier kann man wirklich gut Urlaub machen, wir sitzen am Strand und beobachten die Schiffe, die im Hafen beladen werden. Gerade ist ein großes Schiff mit Weizen beladen worden und es fährt mit seiner Last nach Europa nach Rotterdam. Kaum hat es den Hafen verlassen, kommt schon das nächste zur Beladung und auf der Reede vor dem Hafen liegen noch mehr Schiffe bereit. Wir besichtigen noch ein Denkmal für ein untergegangenes Kriegsschiff der australischen Marine, der HMS Sydney II, bei dem 645 junge Soldaten den Tod gefunden haben. Es ist eine Kuppel die aus 645 Möven aus Blech gewölbt ist. Einen Stadtbummel durch die wenigen Geschäfte der Innenstadt machen wir auch noch und landen schließlich in einem kleinen Café.

19.04. Geraldton - Port Denison
Nun verlassen wir die Stadt nach Süden, an kleinen Stränden schauen wir wieder Surfern zu, die auf „die“ Welle warten. Auf einem Weizenfeld sehen wir einen großen Kettenschlepper, der eine etwa 6 m breite Furche zieht und er ist von einer gewaltigen Staubwolke begleitet, es hat also die Vorbereitung für die Aussaat begonnen. Nach einer Stunde erreichen wir Dongara/Port Denison und landen auf dem Campingplatz wo wir schon einmal waren. Der Strand ist ausgezeichnet und ein kleines Café lädt zum Verweilen ein, Maria gibt ihren Platz erst auf als das Café schließt. Es ist eine richtige Urlaubsidylle. Am Abend laufen wir die drei km bis Dongara zu einem Abendessen.

20.04. Port Denison 
Nach dem Frühstück parken wir um, weil wir jetzt einen Luxusplatz mit eigener Toilette und Dusche haben. Wir fahren noch ein Stück zum Südstrand, an dem wieder jede Menge Surfer unterwegs sind. Selbst Kleinkinder bekommen eine kleine Schwimmweste auf den Rücken und dann geht’s los. Es ist ähnlich wie bei uns Fahrradfahren. In einem kleinen Strandcafe treffen wir den Eigentümer, einen ehemaligen Kampftaucher der britischen Marine. Er war auch schon in Deutschland stationiert, in Kiel und später in Hameln. Er erzählt uns, daß er seit 11 Jahren in Australien lebt. Nach einem schönen Nachmittag am Strand und einem schmackhaften Salat mit Jakobsmuscheln verbringen wir den Sonnenuntergang an einem Aussichtspunkt am Rande des Hafens.

21.04. Port Denison – Leeman
Am Morgen fahren wir nach Dongara, dort ist Markttag angesagt und wir kaufen frisches Obst und Gemüse ein. Es ist ähnlich wie bei uns, die Organisatoren sind Lionsclub und Feuerwehr und die lokalen Künstler verkaufen ihre Wäre und für die Kinder gibt es auch etwas. Mit etwas Wehmut verlassen wir Port Denison, aber der Campingplatz ist ausgebucht und auch weil uns ein Schauer den Strandtag vermiest, fahren wir weiter nach Leeman. Hier gibt es auch wieder schöne Strandaussichten. Das erste Mal haben wir Wolken am Himmel und Gewitter, aber noch ohne Regen. In einem kleinen Take away essen wir schließlich Fish & Chips, und es waren wirklich die Besten, die ich bisher gegessen habe.

22.04. Leeman – Grean Head
Die ganze Nacht hat es etwas geregnet und einige schwere Gewitter haben ihre Geräuschkulisse geschickt. Beim Frühstück ging es richtig los und Regen und Hagel haben den ganzen Campingplatz unter Wasser gesetzt. Das Blechdach des Campkitchen hat darunter regelrecht gedröhnt. Nach einer Stunde war alles vorbei und nur einige Wolken verdunkelten die Sonne noch. Wir machten uns auf den Weg und die Sonne erhielt wieder die Oberhand. In Grean Head haben wir wieder ein paar Stunden am Strand mit grandioser Aussicht genießen können. Wir haben abgehangen und gelesen und uns erholt. In einem Hotelrestaurant haben wir den Abend ausklingen lassen mit Beef & Reef.

23.04. Grean Head – Jurien Bay
Nach dem Frühstück verlassen wir Grean Head und fahren weiter nach Süden. An der Straße gibt es neben Salzseen auch riesige Dünen aus dem Muschelkalksand, der sehr fein ist und auch als Rohstoff abgebaut wird. Auf einer Seitenstraße etwas abseits vom Highway kommen wir zur Sandy Bay. Es ist einfach fantastisch. Hier gibt es einen schönen Campingplatz am Strand. Kinder und deren Väter surfen die Dünen herunter ins kristallklare türkisfarbene Wasser und darüber strahlt die Sonne. Einfach schön, ein Paradies. Nachdem wir die Aussicht von einer hohen Düne eine Weile genossen haben und auf dem Campingplatz einen Kaffee getrunken haben, geht es weiter zum Stadtzentrum wo wir uns einen Campingplatz sichern. Der Strand ist hier ebenso schön wie in Sandy Bay, nur nicht so einsam. Wir erkunden den Ort und den Hafenbereich, suchen ein schönes Restaurant zum Abendessen und lassen den Tag ausklingen.

24.04.2017 Jurien Bay
Von Sonnenstrahlen wach gekitzelt geniessen wir ein langes Frühstück. Unsere Lieblingspeise Avocado und Tomaten auf Toast mit Lachs und pochiertem Ei. Danach noch etwas lesen und Sonne anbeten. Mit einem Spaziergang am Strand entlang und das Nacktbaden im türkisblauen Ozean lassen wir es uns richtig gut gehen. Für das Abendessen waren wir dann noch beim Fischer und haben uns für das späte Mittag noch Austern und Squids mitgenommen. Routinemäßig waren wir zum Sonnenuntergang, bei heftigem Wind, auf der Seebrücke. Gerd hat meine eBooks entdeckt und ist nun unentwegt am Schmökern.
25.04. Jurien Bay – Cervantes
Wir erreichen Cervantes gegen Mittag und orientieren uns erst einmal, bevor wir einchecken. Heute ist ANZAC- day, das heißt ein Feiertag und auf dem Campingplatz sagt man uns gleich School Holiday und die Preise sind gleich doppelt so hoch, wie bisher. An der Reception werden wir gefragt, ob wir schon einmal hier waren, wir sind noch im Computer gespeichert. In der Lobsterfabrik hat sich einiges verändert. Es ist ein großes Restaurant entstanden. Vor vier Jahren war hier nur eine Holzhütte mit ein paar Biertischgarnituren davor. Es entwickelt sich eben alles weiter. Der weiße Strand ist in Verbindung mit dem türkisfarbenen Meer wunderschön. Nach einem Strandspaziergang liegen wir wieder eine Weile zum relaxen auf einer Wiese hinter den Dünen. Zum Abendessen probieren wir den ersten Lobster in einem kleinen Restaurant, wir genießen den Sonnenuntergang und planen die nächsten Tage, denn wir haben nicht mehr so viele.

26.04. Cervantes
Heute ist ein großer Tag, ich habe 65 Jahre vollendet, nach Maria’s 56 und wir haben gemeinsam das verflixte siebte Jahr geschafft. Auch nach 80 Tagen auf 8 qm haben wir uns noch genau so lieb, wie vor sieben Jahren. Der Tag ist wieder mit Erholung gefüllt. Zum Lunch gehen wir zur Lobster Factory und müssen feststellen, daß der gegrillte Lobster besser schmeckt als gestern Abend. Zwischendurch erreichen uns viele liebe Glückwünsche und wir trinken auch ein Gläschen Wein.
Am Abend gibt es Prosecco für Maria und Wein für mich. Wir feiern im ersten Haus am Platz bei zartem Steak und Garlic Prawns. Und wir denken an alle Gratulanten und deren Glückwünsche.

27.04. Cervantes – Lancelin
Am Ortseingang/Ortsausgang sind der arme Ritter Don Quichote und sein Knappe Sancho Pansa, sowie eine Fregatte mit dem Namen Cervantes dargestellt, die hier vor der Küste gestrandet ist und dem Ort seinen Namen gegeben hat. Jetzt wird uns auch klar warum die Straßennamen alle spanisch sind. Es geht also weiter nach Süden und nach einigen km treffen wir auf Sanddünen. Diese Wanderdünen in der Größe weniger qkm haben eine Geschwindigkeit von 10…20 m pro Jahr und sind eine Besonderheit dieses Küstenabschnittes und dem beständigen starken Nachmittagswinden aus Südwesten zu verdanken. Sie beginnen ihren Weg am Strand und wandern in Richtung Nordosten ins Land. Schließlich erreichen wir Lancelin und erkennen ein Café und eine Gaststätte am Strand wieder, in denen wir vor vier Jahren schon einmal waren. Dann haben wir wieder Strandtag bevor wir gegen Abend zu einer Düne laufen, die hier als Attraktion für die Touris vermarktet wird.

28.04. Lancelin - Ledge Point
Heute haben wir nur 15 km vor uns. Nach dem Frühstück fahren wir das kleine Stück und checken uns in einem sehr schönen Campingplatz ein. Die Wege sind asphaltiert und die Plätze sind aus einer dicken Schicht Rasen, man läuft wie auf Wolken. Das ist wieder ein schöner Platz zum erholen. In einem Supermarkt haben wir Muscheln gekauft und in einer Bäckerei frisches Sauerteigbrot. Das mundet uns am Nachmittag besonders gut.

29.04. Ledge Point – Guilderton 
Ein gutes Frühstück und wir fahren weiter, zunächst bis Seabird. Dieser kleine Ort kommt uns schon bekannt vor, außer schöner Küste gibt es jedoch nichts, also geht es weiter bis Guilderton. Hier am Moore River hat es uns das letzte Mal bald weggeweht. Auch heute war es gegen Mittag ganz schön windig, aber am Nachmittag wurde es ruhiger. Es war wieder Gelegenheit zum Baden, im Meer waren die Wellen wieder so stark, daß es keinen Spaß gemacht hat aber im Fluß, der allerdings kühler war, ging es uns sehr gut und es hat uns etwas an unseren See erinnert.

30.04. Guilderton – Perth Warwick
Der Tag beginnt mit einem Bad im Fluß. Ein letztes Mal benutzen wir die Loundry zur großen Wäsche und nach einer Stunde ist gewaschen und getrocknet. Dann kommt wieder Wind auf und der Platz ist nach den Ferien wie leergefegt und auch sonst sind nur wenige Besucher da. Wir fahren weiter, zunächst bis Seabird und dann bis Yancheb. Beide Orte sind auf dem Reißbrett entstandene Feriensiedlungen, die beängstigend menschenleer sind und dennoch wird immer mehr gebaut. In einem kleinen Café genießen wir die Aussicht auf den Hafen und die Sonne, die uns wieder wärmt. Wir fahren noch zum NP und laufen etwas durch den gepflegten Park aber der Campingplatz sagt uns nicht so richtig zu und wir beschließen weiter bis Perth zu fahren. Unser nächstes Ziel ist das Swan River Valley aber Maria ist heute geschafft und möchte noch etwas ausspannen. Also suchen wir uns auf halbem Wege einen Campingplatz der uns zusagt.

01.05. Perth Warwick – Perth Guildford
Für heute haben wir uns das Swan River Valley als Reiseziel vorgenommen. Zunächst sind wir in Midland angekommen, ein Stadtzentrum mit Einkaufstempeln. In der Information in Guildford, einer kleinen Stadt in der Nähe erfahren wir etwas mehr. Es gibt hier einen Genußtrail, der mehr als 30 km lang ist. Hier ist auch ein Radweg ausgebaut. Hier reihen sich die Weingüter, Schokoladenfabriken, Restaurants und Cafés aneinander. Die Öffnungszeiten sind meist zwischen 9 am und 3 pm. Danach ist häufig alles geschlossen. In einigen Weingütern, die unmittelbar am Fluß liegen und in riesigen Parks eingeschlossen sind, verweilen wir einige Zeit. In der Nähe unseres Campingplatzes gibt es eine französische Bäckerei mit einer Geschichte des Eigentümers: Der Sohn eines französischen Bäckers wird von seinem Vater zum Studium nach Perth geschickt. Als Student bessert er seinen Unterhalt mit dem Verkauf selbstgebackener „Macarons“ auf. Nachdem die Produktion in Fremantle auf 15 000 pro Woche angestiegen ist, bricht er sein Studium ab, gründet eine eigene Bäckerei und erfüllt sich so seinen Traum im Swan Valley. Am Abend treffen wir noch zwei nette junge Leute auf dem Platz neben uns, die 5 Wochen Urlaub machen und gerade erst angefangen haben, einen Maschinenbaudoktoranden und eine promovierte Biochemikerin, die sich mit Alzheimermedikamenten befasst. Es wird ein schöner Abend.

02.05. Perth Guildford – Perth Fremantle
Heute frühstücken wir in der französischen Bäckerei und es schmeckt uns wieder sehr gut, dann brauchen wir etwas über eine Stunde für die 40 km bis Fremantle. Wir checken auf dem gleichen Campingplatz ein wie vor vier Jahren und können uns den Platz aussuchen. Wir entscheiden uns, die letzten drei Übernachtungen hier zu bleiben. Der Tag ist  windig und grau, deshalb richtig zum shoppen. Nach einigen Stunden haben wir genug und fahren noch in die Innenstadt von Perth. Als wir pflastermüde sind, gehts zurück zum Campingplatz. Im Dunklen hat das in vielen Farben beleuchtete Perth auch seinen Reiz. 

03.05. Fremantle
Eigentlich wollten wir heute nach Rottnest Island aber als der Wecker klingelt ist es sehr wolkig und wir ändern den Plan. Wir schauen uns zunächst an, was an der Küste von Coogee Beach neu gebaut wurde und es ist in den vier Jahren viel passiert. Neben einem Naherholungsgebiet mit Radwegen, Picknikareas und sehr schönen sauberen Stränden ist eine ganz neue Stadt entstanden, mit Appartementhäusern und Eigenheimen auf 300 qm. Danach schlendern wir durch die Promenaden von Fremantle, den Cappuccino strip und das Westend um schließlich am Hafen einzukehren. Am Abend denken wir an eine deutsche Invasion auf dem Campingplatz. Im Campkitchen sind nur deutsch sprechende Camper, ein junges Paar mit Kind aus Chemnitz, zwei Backpackerinnen aus Hamburg, ein Schweizer mit seiner australischen Frau und Freunden aus Deutschland und noch zwei junge Frauen, die hier Urlaub machen.

04.05. Fremantle
Heute haben wir vor, nach Rottnest Island zu fahren und es geht früh los. Wir sind schon 7:15 im Hafen und 7:30 geht es los. Wir haben die Fähre inclusive Fahrräder gebucht und sind um 8:00 schon dort. Die Insel erkunden wir auf einer Ost- und einer Westroute und wir fahren insgesamt ca. 40km. Immer wieder unterbrechen wir an schönen Küstenaussichten oder Stränden und schließlich gibt es noch ein erfrischendes Bad an einem einsamen Strand. Das Wetter spielt mit und wir haben Sonnenschein bis zur Rückfahrt. Maria hat noch nette Unterhaltung mit einer Deutschen, die ihre Tochter in Sydney besucht und mit dieser nach Rottnest Island gefahren ist. Australien hat sich heute nochmal von seiner besten Seite gezeigt, haben wolkenlosen blauen Himmel über den ganzen Tag gehabt. Am Abend sitzen wir noch mit einem Schweizer Banker und dessen bosnischer Frau beisammen, die seit zwei Jahren Weltreise machen und über Istanbul, Iran, die Seidenstraße, China, Laos Cambodia Thailand, Malaisia bis nach Australien gekommen sind. Es war ein sehr schöner letzter Erholungstag und der Countdown tickt bis zu unserer Abreise. Heute ist also unsere letzte Nacht im Camper, morgen heißt es „ausräumen“ und ins Hotel.

05.05. Fremantle - Perth Redcliffe
Der letzte Tag im Camper; das letzte Bad im Indischen Ozean; Camper ausräumen und sauber machen; Koffer packen; nach zwei Stunden sind wir fertig. In Fremantle machen wir Frühstück und dann haben wir noch 30 km bis zu unserem Hotel. Gegen halb zwei haben wir den Camper bei Britz übergeben und können mit den Dingen, die im Camper übrig geblieben sind ein Paar aus Stuttgart beglücken, die unsere Reste gern übernehmen. Danach schlendern wir zurück bis zum Hotel und wir machen zum ersten Mal Mittagsschlaf. Auf unserem Weg haben wir ein indisches Restaurant gefunden und dort haben wir unser letztes Dinner in Australien. Und auch an meine Schwester haben wir heute gedacht. Damit endet der Bericht über unsere Reise und wir hoffen auf eine gesunde Rückkehr am Montag Vormittag.


Was bewegt uns nach einer solchen Reise:
Sind es die Menschen, denen wir begegnen, die Einheimischen, die Zuwanderer, die Gäste dieses Landes oder die Backpacker aus aller Herren Länder, die überlegen in diesem Land ihre Zukunft zu erleben? 
Ist es es die Natur, in der wir für einige Zeit sind? 
Ist es die uns fremde Kultur, die aus einer bunten Mischung der Kulturen der Welt besteht? 
Ist es die Fremde, die täglich neue Gedanken entstehen lässt? 
Ist es die Herausforderung an zwei Menschen, längere Zeit auf engstem Raum miteinander auszukommen?
Ist es die Schönheit dieser Welt, die überall bewundernswerte Dinge entstehen lässt und die nicht verändert werden muss, um schön zu sein?
Es ist sicher von allem etwas. Und es lässt uns die schönen Dinge zuhause besser erkennen, und es lässt sich der Wahnsinn machtbesessener Menschen besser beurteilen, und wir lernen, dass andere Menschen auch andere Schwerpunkte setzen. 

Es gibt kein sichereres Mittel festzustellen, ob man einen Menschen mag oder nicht, als mit ihm auf Reisen zu gehen. - Mark Twain