Nepal am Dach der Welt
"Nepal soll Dich verändern....-....nicht Du den Nepal!"
Ein Zitat, welches in vielen Reiseführern abgedruckt ist.
Auf so eine Reise muss man sich einstellen.
Nepal bereisen bedeutet, die und das Fremde aushalten, die eigenen Werte zu Hause zu lassen, die gelten hier nicht. Stattdessen zuschauen, zulassen, hinnehmen. Es ist so und wird danach auch noch
so sein‼️
man muss es wollen,
man muss bereit sein für anderes,
man muss neugierig sein,
man muss bereit sein, Ballast zu meiden
man muss bereit sein, materielle Dinge zu minimieren
man muss Empathie mitbringen,
man muss akzeptieren können .....
man wird erfahren, wie wenig ein Mensch braucht
man wird erfahren, wie einfach das Leben sein kann
man wird erfahren, wie einfach "glücklich sein" ist
man wird erfahren, wie schnell man sich wohl fühlt
man wird erfahren, wie wenig Bedürfnisse, der Körper hat
man wird erfahren, wie lecker Gemüse, Reis, Kartoffeln,Wasser und Tee schmecken
man wird Fleisch nicht vermissen
man wird erfahren, dass Liebe und Familie auch in ganz einfachen Verhältnissen stattfindet......und eine gute Lebensschule ist
Es ist eine ganz andere Welt und und es ist eine ganz andere Kultur.
Die Landschaft und die Menschen sind außerordentlich. Wir hatten uns diese Reise aus Neugier vorgenommen, wollten ein neues Land und diese andere Kultur kennenlernen und wollten wandern. Ein
bisschen viel auf einmal?
In Kathmandu angekommen, sind wir gleich am nächsten Tag gestartet, etwas mulmig, wie es uns wohl in den Bergen ergehen wird. Viel Furchtbares haben wir gelesen, von Krankheiten, Kälte, absolutem
Erreichen der menschlichen Belastungsgrenze......
Der erste Tag war anstrengend. Ja wir sind ja auch nichts gewohnt. Mittag habe ich mir dann erst mal Zucker in den Tee gemacht, weil mir zittrig war. Abends in der Lodge haben wir erst mal unsere
Schlafsäcke zusammengezippt. Und schon sind die einfachsten Liegen ein herrliches zu Hause. Bis auf 2 Tage könnten die Liegen immer zusammen stehen. Also Kälte war ausgeschlossen. Aber der Mensch
ist veranlagt Kälte und Wärme zu kompensieren. Es schadet nicht. Die Einstellung machts. Natürlich ist eine warme Dusche schön, und Strom auch, aber wir haben erfahren, es ist auch am Ofen
gemütlich, im Dunkeln, nach 5 Tagen haben wir einen Eimer mit warmem Wasser bekommen und Gerd hat mir die Haare gewaschen, wie es die Lokals (die Einheimischen) tun! Etwas prekär war die
Nacht im High Camp, bei minus 20 Grad, aus dem Schlafsack, voll anziehen, die Toiletten sind spiegelglatt - das muss nicht sein? Warum nicht? Ich hatte vorgesorgt, mit Hilfsmitteln, die auch gut
im Stau usw. zu gebrauchen sind. Ich war nicht die einzige mit diesen Beuteln, in denen die Flüssigkeit sofort zu Gel wird. Als Gerd das morgens zur Toilette gebracht hat, standen da schon viele
Beutel verschiedener Hersteller da.
Wir haben uns super eingelaufen, mit jedem Tag wurde es besser und leichter und lustiger und natürlich weniger anstrengend. Ich bin begeistert, wie schnell man fit ist. Mehr als 300 km am Stück
laufen, mit den eigenen Füßen, mit tausenden Höhenmetern und Stufen, hoch und runter, erst mal unvorstellbar, aber ganz einfach. Zu unserer großen Freude haben wir auch etwas Unterhautfettgewebe
verloren, was wir uns nach Australien wieder aufgeladen hatten.
Wir haben uns regelmäßig auf einheimisches gekochtes oder gebratenes Essen eingelassen, wie Dal Bhat oder Curry mit Reis in allen Varianten, vor dem Pass alles sehr scharf und mit Mengen
Knoblauch und Getränke mit Ingwer. (angeblich gut gegen Höhenkrankheit) Als Eiweiß gab es morgens Ei von den rumlaufenden Hühnern. Nach dem Pass haben wir dann auch mal Yak Steak gegessen und
Tomaten mit Zwiebeln oder Russischen Salat, oder Obst oder eine Gurke. Obwohl uns "erfahrene Reisende" gewarnt haben, keiner von uns beiden hat je Durchfall oder Erbrechen gehabt. Wir selber
haben 1 Ibuprofen Tablette benutzt, das war ich am 3.Tag. Und das wars. Natürlich haben wir immer auf abgekochtes Wasser geachtet und auf saubere Hände, aber wir denken, dass sich das hier auch
verbessert hat. Unterwegs haben wir viele Plakate mit Aufklärung zur Hygiene gesehen. In den Bergen war alles sehr einfach, die Menschen so freundlich und wir waren Gäste. Unser erfahrener Guide
hat auch manchmal nach den Bedingungen in Deutschland gefragt, er kann sich aber die Landwirtschaft mit Maschinen nicht vorstellen.
In den Städten war alles anders; andere Prioritäten der Menschen, wenig Umweltschutz, Smog, schlechte Straßen für unsere Verhältnisse, Staub, Handel und Geschäfte. Aber auch andere Rituale, wie
die Leichenverbrennung in Pashupati am Bagmati River.
Aber immer freundliche und zufriedene Menschen😃👍
Nepal wird sich verändern, schon durch den Tourismus, es gibt inzwischen genau so einen Wettbewerb, wie in der ganzen Welt. Werbung, die viel verspricht, wie '24h Hot Shower , FREE WIFI, German
Bakery'....sollen Kunden anziehen. Gut laufende Geschäfte werden von gut genährten Menschen geführt und auch deren Kinder sind gut proportioniert, wenn sie in Schulkleidung von den besseren
Schulen kommen.
Nepal eine wunderschöne, unerschöpfliche Landschaft, wunderbare, geduldige, liebenswerte, offenherzige und immer freundliche Menschen.
,Namaste👏👏👏'