Nachdem wir gestern Abend endgültig eingesehen haben, daß wir die komplette Tour zum ABCamp nicht zeitlich schaffen können, haben wir den Plan etwas abgeändert. Das Wetter spielt auch nicht ganz so mit, Trekker, die von da kamen erzählten nur von Nebel und Schnee. Unser Entschluss steht nun fest. Der schlechteste Fall wäre, Pokhara und Kathmandu auszulassen gewesen. Das soll nun nicht passieren.
Somit haben wir gemütlich in Tadapani mit dem berühmten  Blick auf die Annapurnas und Machhapuchhare ( wird auf Grund seiner Form von den Lokals Fishtail genannt) gefrühstückt und die Sonne hoch gehen sehen. Gemütlich und entspannt sind wir aufgebrochen und durch das Bharsi Kharka Tal spaziert ( so was nennt sich Urlaub), leicht ondulierend nach oben und nach unten, im gesamten talabwärts. Somit war auch ich in der Lage ein paar Bilder zu machen, die Ihr auch sehen sollt. Zum Lunch haben wir Ghanduk erreicht. Ein herrliches Fleckchen Erde, wieder mit sonnigem Blick auf die sich immer wieder in der Aussicht verändernde Bergwelt. Am Nachmittag waren wir in einer German Bakery und haben lecker Apfelstrudel gegessen.
Gerd wird selbstverständlich noch die wichtigen Daten einfügen.
Ach übrigens erreicht uns gerade die Nachricht, dass wir wieder mal mittellos sind, unsere Kreditkarten wurden von der Bank aus Sicherheitsgründen gesperrt.👍😃
03.11.2014 Ghundruk (ca. 12 km, 3:00 Stunden, 2630 - 2200 m)
Nun haben wir unseren Plan zum Annapurna Basecamp aufgegeben und einen neuen Plan gemacht. Wir werden jetzt bis zum Sonnabend noch durch die Berge wandern und dann in Pokhara eintreffen, die restlichen Tage bleiben wir in Pokhara und Kathmandu. Unser Weg führt uns weiter durch den Bergurwald und wir kommen gegen Mittag in unserer Lodge, die sich am Berghang über dem Ort befindet, an. Vorher haben wir zweimal Teepause in wunderschön gelegenen Bergrestaurants gemacht. So soll es die nächsten Tage weitergehen. Am Nachmittag gehen wir ins Ortszentrum und schauen uns das tägliche Leben der Einheimischen an. Auch hier bilden Träger und Maultierkarawanen noch das Haupttransportmittel in den Bergen und Alles was nicht hier produziert wird muß eben hergetragen werden.
Guten Morgen schöne Welt-Sonnenaufgang am Annapurna 
04.11.2014 Chomrong (ca. 8 km, 6:00 Stunden, 2150 - 2260 m)
Die heutige Etappe sieht ziemlich eben aus, ist aber durch zwei steile Ab- und Aufstiege zwischen 1650 m und 2250 m gekennzeichnet. Es sind tausende Stufen, bergauf, bergab. Dagegen ist der Meraner Höhenweg mit seinem Tal der eintausend Stufen, ein Spaziergang. Aber so eingelaufen, wie wir sind, geht es alles recht zügig und ohne größere Pausen.Der Sonnenaufgang auf unserer Terrasse ist einfach grandios: Die Sonne ist zwar nicht zu sehen, aber Die Annapurnagipfel werden in gleißendes Sonnenlicht getaucht und auch der Machapuchare sieht aus, wie nicht von dieser Welt. Zur Mittagspause treffen wir eine koreanische Wandergruppe, die zum ABC wollte, aber wegen schlechten Wetters umgekehrt ist. Unsere anspruchsvolle Etappe ist immer wieder von schönen Aussichten in die Täler des Himalya geprägt. Hier scheint geradezu die Welt still zu stehen, wenn da nicht die Maultiertreiber mit ihren Handys telefonieren oder in den bescheidenen Häusern der Fernseher läuft. Leider bleiben uns die Gedanken der Einheimischen, die sie von uns haben, unerschlossen. Am Abend ziehen Wolken auf und es gibt etwas Regen.
05.11.2014 Landruk (ca. 8 km, 4:00 Stunden, 2260 - 1630 m)
Ab heute geht es nur noch bergab, zunächst sehr steil und dann immer wieder mit Aufstiegen durchsetzt. Das Wanderclientel ist hier ein anderes als auf unserem bisherigen Weg. Wir treffen in New Bridge auf eine Gruppe Holländer, die wahrscheinlich das erste Mal über eine Hängebrücke gehen. Jeder will die Brücke einzeln überqueren und macht sich dabei die Hosen voll. Wahrscheinlich hätte die Prozedur den halben Tag gedauert. Wir sind dann mit geballter Kraft zu viert gleichzeitig zwischendurch hinübergegangen. Da haben wir uns den Zorn der Gruppe zugezogen, aber was soll es, wir sehen sie hoffentlich nie wieder. Die mit einem undurchdringlichen Dschungel einerseits und mit fruchtbaren Feldern andererseits überzogenen Berge sind faszinierend. Wir haben jetzt viel Zeit diese Umgebung mit ihren Blüten und den tropischen Pflanzen zu genießen. Und wir haben auch sehr freundliche Menschen getroffen, z. B. einige Wanderer aus Taiwan, die sich auf dem Weg ins ABC befinden. Wir wünschen ihnen Glück und daß sie Heil wieder zuhause ankommen. Kurz vor einem Regenschauer erreichen wir unsere heutige Lodge und lassen den Tag ausklingen.
06.11.2014 Patana (ca. 12 km, 5:00 Stunden, 1630 - 2030 m)
Der Anblick der schneebedeckten Berge am frühen Morgen ist wieder überwältigend, denn später sind sie dann in dichte Wolken eingehüllt. Der Weg führt uns heute wahrscheinlich ein letztes Mal auf fast 2200 m Höhe. Wir kommen an einsamen Berghütten vorbei und genehmigen uns in einer ein Stück Yak Cheese, ein würziger und harter Bergkäse, den wir schon zum dritten Mal probieren. Er istfür hiesige Verhältnisse sehr teuer (etwa 6 € für 200 g), unser Guide meint, er ist unerschwinglich. Zum Lunch erreichen wir Deurali, ein kleines Bergdorf. Eine weitere Stunde später sind wir in Patana, unserem heutigen Ziel. Wir treffen wieder viele Wanderer, die hier nur einige Tage in den Bergen verbringen wollen. Der Wald wird lichter und ähnelt etwas unseren Hochwäldern. Die urwüchsigen Rhododendren gibt es hier nicht mehr.
07.11.2014 Dhamphus (ca. 5 km, 2:00 Stunden, 2000 - 1600 m)
Früh wollen wir schon vor dem Frühstück zum Australien Camp, weil man von dort so eine schöne Aussicht hat. Doch gegen 6:00 Uhr, als wir loswollen ist der Himmel voll bewölkt. Wir legen uns also noch einmal aufs Ohr. Zur Frühstückszeit haben wir dafür eine fast klare Sicht auf die Berge. Der Weg ist heute sehr kurz. Unser Guide verspricht uns heute eine schöne Lodge. Wir wandern an vielen schönen Lodges vorbei und die letzte des Dorfes soll es sein, aber diese gefällt uns nicht, weil sie wirklich die Letzte ist. Also geht es wieder zurück bis wir eine finden, die unserem Geschmack entspricht: ein schönes Zimmer mit Dusche und Toilette, ein schöner Garten, in dem wir unseren letzten Wandertag ausklingen lassen können und eine schöne Aussicht auf die Berge und die Täler, die uns umgeben.
Abschied aus den Bergen
Abschied aus den Bergen
08.11.2014 Pokhara (ca. 3 km, 1:30 Stunden, 1600 - 1100 m)
Heute treffen wir wieder auf die Zivilisation. Nach letztmaligen Stufen den steilen Abhang nach Phedi hinunter verabschieden wir uns aus den Bergen. Morgens genießen wir noch einmal den Blick auf den Annapurna Süd, den Machapuchare, der zwar nur knapp 7000 m hoch ist, aber noch von Niemand erklommen wurde, und anderen Annapurnagipfeln. Nach einer Bus- und Taxifahrt erreichen wir unser Hotel. Wir verabschieden uns von Guide und Porter, die uns in den letzten drei Wochen schon sehr ans Herz gewachsen sind. Bei einem letzten gemeinsamen Lunch in einem guten Restaurant spinnen wir etwas über Dinge, die man in Nepal noch machen könnte, zum Beispiel eine Wanderung zum Mount Everest Basecamp in ca. 5000 m Höhe. Lalman würde es uns gerne zeigen, denn es ist nicht weit von seinem Heimatort entfernt.