Hahei, 12.01.
Am Morgen brechen wir auf und stehen fast 1/2 Stunde im Stau vor dem Airport, das freut nur den Taxifahrer, denn seine Tarifuhr läuft ständig weiter. Der Abflug ist dann völlig unproblematisch. In Aukland dauert die Flughafenkontrolle mehr als eine Stunde bis wir mit unserem Gepäck durch den Zoll sind. Dafür steht unser Auto bei Europcar schon bereit. Maria hat auch gleich noch einen Vodafonshop entdeckt, eine Breitbandkarte sollte mit dem Router funktionieren, aber sie tut es nicht. Der enttäuschte Verkäufer bietet uns dann eine Prepaidkarte an, mit der wir in Neuseeland surfen und telefonieren können. Nach 18:00 sind wir dann soweit und fahren in mehr als 2 Stunden nach Hahei. In unserer Unterkunft, die wir gegen 20:30 erreichen, werden wir schon erwartet. Auch ein Abendessen in der nahen Kirche ist noch möglich, bevor wir kaputt ins Bett fallen.
Früh waren wir allein......
Früh waren wir allein......
Hahei, 13.01.
Heute haben wir uns erst einmal etwas orientiert und sind dann zum Hot Water Beach. Dieses Naturphänomen ist ein kleiner Geheimtip, das heiße Wasser tritt hier am Sandstrand mit etwa 70 Grad aus und man empfindet den Effekt nur bei Niedrigwasser für etwa 4-5 Stunden. Dann ist die Austrittsstelle wieder unter Wasser. Wir waren früh da und haben eine gute Stelle gefunden an der wir uns einen Pool gegraben haben. Der Geheimtipp hat sich allerdings herumgesprochen, so dass es gegen Mittag aussah wie zur Hochsaison in Prerow. Dort haben wir wieder einen Schweizer Aussteiger getroffen, der zum Fischen und zur Sprachschule für ein halbes Jahr nach Neuseeland gekommen ist.
Später fahren wir dann noch nach Whitianga, in eine Bucht mit klarem Wasser und vielen Wassersportmöglichkeiten. Der Weg führt durch Berge Wälder und Weiden, die ganz einfach beeindruckend zu schauen sind. Am Abend sind wir wieder in der Kirche zum Essen und treffen dort ein Paar von Neustadt an der Weinstraße, die nur kurz hier sind und nach Papeete in Tahiti weiterreisen.
.....später dann so!
.....später dann so!
Zwischen den Felsen
Zwischen den Felsen
Hahei, 14.01.
Gegen 8:45 Uhr beginnen wir eine Paddeltour am Strand von Hahei. Nach kurzer Einweisung und der Übernahme der Ausrüstung geht es los. Wir sind insgesamt vier Boote und fahren zunächst quer über die Bucht zu zwei kleinen Inseln, die wir umrunden. Ein Stück Spannen wir ein Segel auf und sparen dadurch das Paddeln. Zwischendurch halten wir immer einmal an und der Guide erzählt uns einiges über die Küstenregion und dass hier Kapitän Cook an Land gegangen ist. Lange vorher, so etwa zwischen 8. und 10. Jahrhundert gab es die Besiedlung aus Melanesien und Polynesien, er erwähnt auch die Zusammenhänge mit der Osterinsel. Weiterhin erklärt er vieles zur Tier- und Pflanzenwelt in Neuseeland und speziell in dieser Region. Weiter fahren wir vor der Merkurybucht bis zur Cathedral Cave, einer speziellen Höhle, die sich hier im lockeren Gestein aus Vulkanasche herausgebildet hat und zu einem touristischen Höhepunkt entwickelt hat. Am Abend besuchen wir einen Wineyard mit so etwas wie einer Straußwirtschaft, dort gibt es zwei Arten von Pizza, eine mit wenig Zutaten und eine zweite Überraschungspizza, da ist Alles drauf, was die Küche zu bieten hat. Der Winzer ist ein Typ Lars Reifert und er schwatzt über seinen Wein ohne Unterbrechung.
Maria versucht sich am Stamm des Kauri
Maria versucht sich am Stamm des Kauri
Hahei, 15.01.
Die Tage sind hier recht kühl, es sind um die 20....25 Grad und ein starker Seewind, dabei ist es in der Sonne brennend. Wir fahren heute ein Stück bis Coromandel Town, einmal durch den Wald und die Berge. Dabei statten wir einigen übriggebliebenen Kauribäumen von etwa 600 Jahren einen Besuch ab. Sie sind mit mehr als 2,5 m schon stattlich und es soll noch welche mit 1600 Jahren geben? Seit Mitte des letzten Jahrhunderts gibt es eine kleine Eisenbahn die sich mit einer Keramikwerkstatt auf einem etwa 25 ha großen Grundstück etabliert hat. Man kann dort zu einem schönen Aussichtspunkt fahren. Die Bahn fährt durch Urwald, über Brücken, durch Tunnel und teilweise im Zickzack etwa 200 m hoch. Nach der anstrengenden Fahrt essen wir im Musselkitchen eine große Portion Muscheln.  Der Rückweg führt über die Küstenstraße, vorbei an kleinen Fischerdörfern und Stränden, sowie vielen Ferienunterkünften.
Meerblick aus den Bergen
Meerblick aus den Bergen
Hahei, 16.01.
Unsere Reise führt uns heute zu den südlichen Zentren der Halbinsel. Zunächst fahren wir nach Tairua, das ist eine kleine Stadt an der Küste. Dort gibt es breite Strände, die bei Ebbe noch breiter werden. Auffällig sind wieder Unmengen von Ferienhäusern, die sich sowohl am Strand, als auch in den umliegenden Bergen befinden. Von einfachen Unterkünften bis zu schlossartigen Anwesen ist alles dabei. Das nächste Ziel ist Whatamanga, eine Stadt, die voll auf Touristen eingestellt ist. Der Strand ist etwa 4 km lang und wird speziell von Surfern heimgesucht, weil die Wellen ungebremst auf die Küste treffen. Die Straße windet sich an der Küste die Berge rauf und runter, durch Wälder und Weiden und immer wieder schöne Aussichtspunkte auf die Küste und die vorgelagerten Inseln - es ist einfach schön. Auf der Rückfahrt halten wir an einem kleinen Café an, dort treffen wir ein neuseeländisches Ehepaar aus Rotoroa, die in Tairua ein paar Tage Urlaub machen und gerade vom Golfplatz kommen. Sie erzählen uns, dass sie im Winter gerne in Tahiti Urlaub machen, weil dort die Menschen so freundlich sind (Er war dort bei der Armee, und das hat ihm so gefallen).
Auckland von oben
Auckland von oben

Auckland, 17.01.

Wir sind früh auf dem Flughafen und treffen unseren Guide Klaus. Die Autorückgabe Bei Europcar verläuft problemlos, nachdem uns Maria gut nach Auckland gefahren hat. Hier lernen wir unsere Mitreisenden kennen: zwei aus Schmölln, zwei aus Stuttgart, zwei aus Chicago, drei aus Magdeburg,  einer aus Berlin, eine aus Thailand/Italien und wir. Gemeinsam machen wir eine Stadtrundfahrt und ein Abendessen um uns etwas kennenzulernen. Auckland beeindruckt durch seine Häfen im Osten und Westen der Insel und seine Skyline und Größe, die für Neuseeland einmalig ist.

Auf der Straße
Auf der Straße

Tearoha, 18.01.

Heute war unsere erste Fahrradtour, 56 km, beim ersten Halt erfahren wir, dass Magda Freya geboren ist, natürlich nicht am 18. sondern auf der anderen Seite der Erde noch am 17.01. Darüber sind wir sehr erfreut und wir können endlich den seit 4 Wochen mitgeführten Sekt trinken. 

Die Tour ist sehr schön, jedoch ist am Anfang noch etwas viel Verkehr auf der Straße. Es geht die Berge hoch und wieder runter und am Strand entlang, die Aussichten auf das Meer und die Coromandel Peninsula sind einmalig. Gegen Abend erreichen wir unsere Unterkunft, eine kleine Lodge in Tearoha. Die beiden Amerikaner sind die ganze Strecke gefahren und kommen nach 117 km erst nach uns an. Sonst hat der erste Tag ergeben, dass wir als Gruppe ganz gut zusammenpassen.

Ein Fensterbild in der hiesigen Kirche
Ein Fensterbild in der hiesigen Kirche
Rotorua, 19.01.
Heute fahren wir gleich vom Hotel mit dem Fahrrad los. Der Morgen ist noch frisch und die Straße wenig belebt. Es duftet nach Sommer, Heu und Blumen. Wir fahren durch ein weites Tal mit Farmhäusern, Viehweiden und parallel zu unserem Weg zieht sich ein Gebirgszug von etwa 800 bis 1000 m Höhe hin. Es tut uns gut, durch diese schöne Landschaft zu fahren. Nach etwa 40 km wechselt die Straße auf einen vielbefahrenen Highway. Deshalb suchen wir uns das nächste Café nach 10 km und weil die Straße so weitergehen soll, rufen wir unseren Guide an, der uns mit dem Bus abholt. In Rotorua haben wir eine Unterkunft an heißen Quellen und rundherum dampft und sprudelt es in vielen Gärten und stellenweise kochen die Pflastersteine und der Asphalt. Am Abend wollen wir noch ein gutes Restaurant besuchen, in dem Lammspezialitäten angeboten werden.
In der Glühwürmchenhöhlen
In der Glühwürmchenhöhlen

Nationalpark, 20.01.

Der heutige Tag beginnt mit kaltem Landregen, der den ganzen Tag anhält. Nebenbei erfahren wir dass hier etwas über zwei Meter Niederschlag normal sind und irgendwann müssen die ja aus dem Himmel fallen! Wir beschließen deshalb in Abänderung des Programms die Glühwürmchenhöhlen (Glowworm Caves) zu besuchen. Vorher sind wir noch in einem vulkanischen Erlebnisbereich unterwegs, auf dem wir von blubbernden Schlammlöchern über Geysire bis zu 300m tiefen Seen aus kochendem Wasser ziemlich viel zu sehen bekommen. Wir sind sehr beeindruckt und auch der Umweg von etwa 250 km zu den Höhlen hat sich gelohnt, weil neben Tropfsteinen und gewaltigen Kavernen auch der Guide "Angus", der nach eigenen Worten mit den Mehr als 5 km langen Höhlensystem regelrecht verwachsen ist. Die Glühwürmer sind etwa Streichholzgross und locken mit Biolumineszenz andere Insekten an, die sie mit klebrigen Fäden einfangen. Wahrscheinlich stammen sie ursprünglich aus der Antarktis, denn nur dort, in Nz und Australien gibt es dieses Phänomen. Unsere Unterkunft im Vulkangebiet soll malerisch schön sein, doch die niedrigen Wolken verwehren uns diesen Anblick. Nachdem starker Wind aufkommt hoffen wir auf den neuen Tag.

Das Wanganui River Tal
Das Wanganui River Tal
Wanganui, 21.01.
Die Radstrecke heute führt uns im Tal des Wanganui River über ca. 100 km abwärts. Leider hört es nicht auf zu regnen. Die wenig befahrene Straße ist über etwas mehr als 5 km zur Schotterpiste geworden und stellt schon eine kleine Herausforderung dar. Nach 65 km ist die Landschaft immer noch wunderschön, aber so langsam begeben sich alle in den Bus. Unsere Amis haben sich geteilt, während Terry schon im Bus sitzt, holen wir Pat als letzte an Bord, sie hat schon 100 km in den Gliedern. Die meisten sind ganz schön nass geworden. Aber unsere Sachen haben sich bewährt, besonders mein Regenumhang erregt die Aufmerksamkeit der Anderen, aber auch der Rinder, Pferde und Schafe am Straßenrand, die durch das Flattern im Wind erschreckt werden.
Landschaft am Radweg
Landschaft am Radweg

Wellington, 22.01.

Das Wetter meint es heute sehr gut mit uns, so dass wir eine schöne Fahrradtour unternehmen können. Auf wenig befahrenen Straßen sind wir durch landwirtschaftlich geprägtes Gelände unterwegs. Es ist auch ein Stück Strand dabei. Maria und Kerstin lassen es sich nicht nehmen, sich in die Fluten zu stürzen. Vorbei an schön gelegenen Farmhäusern geht es bergauf und bergab. Nach 52 km sind wir zurück in Wanganui und treten unsere Busfahrt nach Wellington an, es sind ca. 250 km. Bei unserer Ankunft in der neuseeländischen Hauptstadt verschwindet gerade die Sonne hinter dicken Wolken. Aber bis Morgen ist noch etwas Zeit und wir nehmen uns auch wieder eine Fahrradtour rund um Wellington vor.

Am Strand
Am Strand
Wellington, 23.01.
Die Sonne geht auf und wir machen uns zu viert auf den Weg durch Wellington und um eine Halbinsel im Süden, es werden am Ende 43 km sein. Der Wind ist anfangs nicht sehr stark und durch den Wechsel unserer Fahrtrichtung kommt er nicht nur von vorn. Wir finden Zeit für einen Café, zum Baden im Meer und können uns vom klaren blauen Meer kaum satt sehen. Es ist letztlich eine unserer schönsten Radtouren. Dann bummeln wir noch etwas durch die Stadt und essen in einem umgebauten Hafenschuppen in einer unvergesslichen Atmosphäre.
In der Sundlandschaft
In der Sundlandschaft

St. Armand, 24.01.

Der Tag beginnt sehr früh und wir setzen von Wellington aus zur Südinsel über, nach Picton, das dauert etwas mehr als 3,5 Stunden und wir sind gegen 12:00 Uhr dort. Die Überfahrt ist ein Erlebnis für sich. Nach einem Stück über das offene Meer geht es ca. eine Stunde durch den Queen Charlotte Kanal, das ist eine fjordähnliche ( Sund) Landschaft und wunderschön durch den Kontrast des blauen Meeres mit den von Sommerblumen und Bäumen bewachsenen Bergen, die hier aus dem Wasser zu steigen scheinen und eine Vielzahl kleiner und größerer Buchten bilden. Danach geht es mit dem Fahrrad durch diese Landschaft, über den Queen Charlotte Pass,  bis nach Havelook. Wir nehmen uns viel Zeit für Fotostops und Badespass im Meer.

An manchen Stellen hat die Strasse keinen Platz
An manchen Stellen hat die Strasse keinen Platz
Westport, 25.01.
Maria beginnt den Tag mit einem Lauf durch den Südbuchenwald am See und bessert damit ihre Kondition für den Tag auf. Heute fahren wir nur ein kurzes Stück mit dem Bus. Dann haben wir die Wahl zwischen kurzer und längerer Strecke, wir entscheiden uns wie die Meisten für die Längere. Es werden am Ende 99 km und es geht durch das Tal des Buller River, der sich zum Teil tief in das Gebirge eingeschnitten hat. Im Mittel geht es zwar bist zur Küste kontinuierlich bergab, aber unser Guide sagt immer: der Weg onduliert ein bisschen und dann muss die Gangschaltung bis zum kleinsten Gang herhalten. Im oberen Flusstal treffen wir auf Raftingtouren und es wird in einigen Zentren alles mögliche angeboten, was man an einem Fluss machen kann. Im weiteren Verlauf sieht die schöne Gegend ziemlich verlassen aus. Die Goldgräber sind nicht mehr da und ein paar kleine Cafes am Strassenrand sind geschlossen. In Westport angekommen sind wir für den Tag ganz schön geschafft. Am Abend genießen wir Fleisch vom heißen Stein und schlafen schön kroggi ein.
Pancake Felsformation
Pancake Felsformation
Hokitika, 26.01.
Wie angekündigt regnet es den ganzen Tag, aber dafür ist die Westküste bekannt, hier fallen etwa 5000 bis 8000 mm Niederschlag im Jahr. Hier gibt es überall Steinkohle Bergwerke, die schon seit der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts ausgebeutet werden. Deshalb besuchen wir das hiesige Bergbaumuseum und es ist sehr interessant. Von unserem schönen Fahrradweg die Küste entlang sehen wir durch den Regen nicht viel, aber wir sind bei dem Wetter froh, dass wir im Bus sitzen können. Über eine Seelöwenkolonie, an der der Regen kurze Zeit aussetzt und der Pancake- Küstenformation, die aus seltsam geformten Steinformationen besteht kommen wir zu unserem heutigen Ziel, der Jadehauptstadt Neuseelands. Bei schönem Wetter wären die Aussichten auf die Küste sicher spektakulär gewesen, aber so konnten wir die gewaltigen Brecher, die sich durch die Wellen an der schroffen Küste entstehen nur ahnen.
Im Regenwald
Im Regenwald

Fox-Gletscher, 27.01.

Am Morgen werden wir von der Sonne geweckt. Dann radeln wir von Hokitika um den Lake Kaniere. Die Sicht ist so gut, dass wir bis zum Mt. Cook und Mt. Tasman sehen können. Von der Fläche ist er gut doppelt so groß, wie der Geiseltalsee. Die Straße ist nur wenig belebt und wir genießen die Strecke, die uns zunächst durch ein weites Tal mit schönen Farmhäusern führt. Dann geht es durch den Regenwald um den See mit schönen Ausblicken auf die Bergwelt und den See. Dann geht es mit dem Bus weiter bis zum Fox-Gletscher. Maria entscheidet sich für einen Flug zum Gletscher und Mt. Cook. Leider ist die Wetterlage nicht stabil und der Flug wird verschoben. Wir essen am Lake Mathesen und erleben die beiden Berggipfel zum Sonnenuntergang von der Terrasse des Restaurants.

Am Lake Wanaka
Am Lake Wanaka

Wanaka, 28.01.

Heute beginnt ein verrückter Tag. Schon vor Sonnenaufgang fahren wir mit dem Fahrrad zum Spiegelsee, dort haben wir eine schöne Sicht auf Mt. Cook und Mt. Tasman, die höchsten Berge der neuseeländischen Südalpen und ganz Neuseelands sowie deren Spiegelbild im Wasser des Lake Matheson. Um 7:40 fliegt Maria mit den Anderen unserer Gruppe zum Fox-Gletscher. Um 9:30 geht es los zu einer Wanderung zum Fox-Gletscher, der Regenwald ist beeindruckend und der Gletscher ist ganz anders als andere Gletscher, die wir gesehen haben. Die Geschwindigkeit soll bis zu 2m am Tag betragen und der Jahresniederschlag im Einzugsgebiet beträgt 5-8m, das entspricht nahezu 100m Schneehöhe- unglaublich? Weiter fahren wir zum Beginn unserer Fahrradtour, es gibt zwei Varianten vor dem Pass mit einem Anstig auf den ersten 10km von ca. 600m oder vom Pass aus. Wir entscheiden uns für den Pass und steigen nach fast 50km und einer schönen Tour bergauf und bergab entlang des Lake Wanaka, mit dem Bus fahren wir dann noch ein Stück am Lake Hawea entlang. Beide Seen sind in die Berglandschaft eingepasst und jeweils mindestens 50km lang und 10km breit - also schon ganz schön gewaltig. Damit haben wir die Feuchte und fast unbewohnte Westküste verlassen und erwarten an der Südküste jeden Tag Sonne satt.

Am Beginn der letzten zwei km
Am Beginn der letzten zwei km

Queenstown, 29.01.

Nach dem gestrigen ereignisreichen Tag haben wir in dem Städtchen Wanaka Zeit zum ausschlafen. Hier, an dem schönen See könnte man gleich zwei Wochen Urlaub machen. Doch unser Programm treibt uns weiter. Unsere Fahrradtour führt heute entlang der Crown Range Road über Neuseelands höchsten befestigten Pass auf1076m Höhe, das bedeutet 700 Höhenmeter liegen vor uns und davon allein 300 auf den letzten zwei Kilometern. Das fordert von uns und unseren Fahrrädern alle Kraft. Wir werden von schöner alpiner Landschaft am Weg begleitet und der Blick vom Pass ins Tal ist atemberaubend. Ebenso ist die anschließende Talfahrt auf steiler und kurvenreicher Strecke. Wir kommen nach Arrowtown, einer ehemaligen Goldgräberstadt. Die Umgebung ist eine der goldreichsten der Welt und der Shotover River ist nach dem Yukon der goldreichste der Welt. Dann erreichen wir Queenstown an einem schönen großen See. Wahrscheinlich wurde hier der Tourismus erfunden, denn überall wird zu Flussfahrten, Reiten, Wandern, Bungeespringen, Bergsteigen und allen möglichen Abenteuerhighlights eingeladen. Unser Hotel für zwei Nächte liegt etwas außerhalb der Stadt, aber dafür mit einem herrlichen Blick auf See und Berge vom Balkon aus.

Queenstown, die Urlauberstadt am See Wakatipo
Queenstown, die Urlauberstadt am See Wakatipo

Queenstown, 30.01.

Ein Fahrradfreier Tag. Wir fahren trotzdem mit dem Fahrrad bis zur Seilbahn, auf den Aussichtspunkt der Stadt. In Maria kommt das Kind zum tragen und wir fahren ein Stück auf der Sommerrodelbahn, diese ist jedoch anders konstruiert als bei uns und wir haben viel Spaß. Der Ausblick über den See und die Berge ist klar und sehr schön. Im Anschluss essen wir einen der berühmten Fergburger, bummeln durch die Stadt und die Lakefront-Cafés und erfreuen uns an den Strassenmusikanten und dem Trubel in der Stadt. Maria läßt sich mutig die Haare schneiden. Auf dem See werden viele Attraktionen angeboten, darunter sind Wasserdreirad, Wasserwalking und Wasserstrahlreiten oder so etwas Ähnliches. Weiter kann man Gleitschirm und Wasserski fahren oder mit dem Jetboot oder einem historischen Dampfer, der tatsächlich noch mit Kohle betrieben wird, über den See fahren.

Maria im freien Fall
Maria im freien Fall

Twizel, 31.01.

Wir verlassen Queenstown nicht ohne einen Traum von Maria Realität werden zu lassen: An historischer Stätte der ersten Bungeesprünge in der Kowarau-Schlucht springt Maria von der 43m hohen Brücke in die Tiefe. Lediglich Terry springt ebenfalls in die Schlucht, damit sind beide in der Achtung der Anderen gestiegen. Weiter geht es durch das Gibson Valley, das südlichste Weinanbaugebiet Neuseelands, und zum Lindis-Pass. Einige besteigen schon 12km vorher die Fahrräder und erklimmen so den 500m höher gelegenen Pass. Wir steigen erst auf dem Pass um. Dann geht es durch das Lindistal abwärts bis nach Twizel durch eine weite Ebene. Der erste Halt ist nach 30km in Omarama, der Geburtsstadt von Icebreaker der neuen Merinowolle-Marke. In der Ferne begleitet uns die Kontur der Neuseeländischen Alpen, die hier eine traumhafte Kulisse bilden. Dazu kommen riesige Viehweiden auf denen neben Merinoschafen tausende von Kühen weiden.

Aussicht auf die Gouvernors Bay
Aussicht auf die Gouvernors Bay

Christchurch, 01.02.

Unsere letzte Fahrradtour in Neuseeland, doch erst müssen wir fast 300km in Richtung Christchurch fahren. Da ist noch viel Zeit, etwas über das Land zu erfahren. Neben großen Rinder- und Schafherden haben wir auch immer einmal Herden von Rot- Dam- und Wapitihirschen gesehen. Das hat sich so ähnlich entwickelt, wie die Kaninchen, die ohne natürliche Feinde zur Plage geworden sind, nun aber als wichtiges Exportgeschäft nach Deutschland und Österreich auf dem Farmwege erhalten werden. Besonders die kapitalen Hirsche, die separat von den Kühen und Kälbern gehalten werden, lassen Jägerherzen höher schlagen. Unsere Fahrradtour ist nur knapp 30km lang, aber die starken Ondulierungen haben es in sich. Dafür ist die Tour entlang der Gouvernors Bay bis nach Lyttelton von einer schönen Küstenkulisse begleitet, die uns immer wieder zu einem Halt zwingt, an dem wir nur staunend vor der Meeresbucht stehen.

Kathedrale von Christchurch
Kathedrale von Christchurch

Christchurch, 02.02.

Wir ziehen gleich früh um in unser neues Hotel. Dort klappt es auch gleich mit dem Zimmer und wir können uns für 1/2 Tag Fahrräder ausleihen. Auf die Frage wieviele Stunden das sind erfahren wir, soviel wir brauchen. Damit können wir Christchurch erkunden. Die Innenstadt gleicht einer großen Baustelle, nur wenig Gebäude Haben das Erdbeben überstanden. Das Meiste ist abgerissen und viele große Bauten stehen hinter Bauzäunen, sind gesperrt und damit ist es auch ein wenig gruselig. Dabei soll Christchurch noch vor zwei Jahren die schönste Stadt Neuseelands gewesen sein. Davon ist die Stadt nun weit entfernt und viele Einwohner verlassen die Stadt. Auf Grund widersprüchlicher Gutachten von "Bauexperten" zahlen die Versicherungen nicht und das behindert den Wiederaufbau. Es gibt aber auch einige interessante Ideen, so ist im Zentrum eine Container-Mall entstanden, die wahrscheinlich den Wiederaufbau als Denkmal überdauern wird. Viele der alten im Victorianischen Stil erbauten Gebäude sind aber verschwunden, dafür mangelt es nicht an Freiflächen für Parkplätze.

Hier noch einige Impressionen von der vom Erdbeben schwer gezeichneten Stadt.