Adelaide, 10.12.
Früh machen wir einen Bummel durch die Markthallen. Es ist interessant, das große Angebot an Früchten, Fleisch, Wurst, Käse und Meeresfrüchten zu bestaunen. Daneben gibt es auch kleinere Restaurants und Läden für alles mögliche. Draußen macht uns der Wind und die gegenüber Brisbane bescheidenen 18 Grad etwas zu schaffen. Deshalb fahren wir mit der Straßenbahn nach Glenelg, einem Vorort am Meer. Einige wagemutige waren am schönen Strand baden. Uns war es eindeutig zu windig und nach einem Spaziergang fahren wir nach Adelaide zurück um das schöne Stadtzentrum zu genießen.
Penneshaw, Kangaroo Island, 13.12.
Heute haben wir das Weinland verlassen. Über Eden Valley, das ist ebenfalls ein schönes Weintal, fahren wir nach Lobethal, welches für seine Weihnachtsdekoration bekannt ist. In einem kleinen Dorf halten wir an einer kleinen Kirche mit einer deutschen Inschrift und sehen uns auf dem Friedhof um. Uns fällt auf, dass hier viele deutsche Einwanderer aus Ostpreußen gelebt haben. Eine Attraktion ist der Familienbaum der Familie Helbig, die hier mit 17 Kindern und 51 Enkeln gelebt hat. Weiter geht es durch Alleen aus alten Eukalyptusbäumen, die Stämme von 1 - 2 m Durchmesser haben. Der nächste Ort ist Hahndorf, welches nach Kapitän Hahn benannt ist, der ein Schiff voll deutscher Siedler hierher gebracht hat. Dann schaffen wir es gerade noch, eine Fähre nach Kangaroo Island zu bekommen. Hier erleben wir gleich noch eine Feier mit Lifemusik, wobei wir nicht erfahren, was gefeiert wird.
Kingscote, Kangaroo Island, 14.12.
Von Penneshaw sind wir zum Leuchtturm von Cape Willoughbay gefahren und dann quer durchs Land bis zur American River Lagoon und dann nach Norden zur Emu Bay. Man fährt durch schöne Landschaften mit Weinbergen Feldern und Viehweiden, die immer wieder von tiefen Tälern durchschnitten werden und den Blick aufs Meer frei geben. Hinter einer Kurve sehen wir plötzlich etwas wie ein Märchenschloss. Dort steht Besucher sind willkommen und wir gehen durch den Eingang. Dahinter empfängt uns der Besitzer. Er hat alles selbst gemacht, aus Schrott und Pappmaché und alles mit Beleuchtung. Mittendrin war ein schönes Farmhaus, welches von ihm bewohnt wurde. Dann fahren wir zur Stokes Bay. Zunächst sehen wir nur einige Häuser und ein kleines Caffee, dann entdecken wir ein Kleines Schild mit der Bemerkung zum Strand beschwerlicher Weg. Über eine Anhöhe und zwischen Felsen hindurch erreichen wir nach 5 min Weg einen wunderschönen weißen Strand von etwa 3km Länge, der wirklich kaum zu übertreffen ist. Der Rückweg nach Kingscote dauert etwa 1,5 Stunden und wieder bezaubert uns die Insel mit bezaubernden Landschaften.
Vivonne Bay, Kangaroo Island, 15.12.
Heute, zum dritten Advent, sind wir gleich früh zum Südwestende der Insel in den Flinders Chase Nationalpark gefahren. Hier erleben wir morgens den Sandy Creek und den Snake Lagoon Hike. beide sind beeindruckend, wobei uns beiden der zweite besser gefällt. Am Wege treffen wir auf viele Vögel und Reptilien, leider kein Koala. Schließlich sehen wir vor uns auf der Straße einen Echidna, einen Schnabeligel, den wir hier nicht erwartet haben. Dann besuchen wir noch Admirals Arche, eine freigelegte Tropfsteinhöhle, in deren Resten sich jetzt die Seelöwen tummeln. Weiter führt uns der Weg zu den Remarkable Rocks, leider ist der Leuchtturm nicht begehbar. Nun suchen wir uns eine Übernachtung in Vivonne Bay auf einem kleinen und sehr schönen Campground. Die untergehende Sonne bringt uns noch eine gute Entspannung vor dem letzten Tag auf Kangaroo Island.
Victor Harbour, Port Elliot, 16.12.
Letzte Nacht waren es nur 12 Grad, also saukalt, für die nächsten Tage sind aber 30 Grad angekündigt. Das Meer ist auch nicht Wärmer aber dafür glasklar. Nach einem Morgenspaziergang fahren wir zu Little Sahara, einigen hohen Wanderdünen zwischen der Straße und der Küste. Davon gibt es hier mehrere Gebiete. In Abhängigkeit von der Windrichtung werden stetig gewaltige Sandmengen umgeschichtet. Wir müssen aufpassen, dass wir uns zwischen den Dünen nicht verlaufen, rutschen aber mit viel Spaß die Hänge herunter. Das nächste Ziel ist die Sealbay, an der uns vor allem der benachbarte Strand, Bales Bay, bezaubert und dann sehen wir auf der Weiterfahrt unseren ersten Koala, der jedoch sehr verschlafen in seiner Astgabel sitzt. Unser letzte Ziel auf Kangaroo Island ist die Murray Lagune. Leider haben wir Pech, die Straße ist gesperrt und wie wir so sind fahren wir trotzdem weiter, aber nach einem km Wissen wir warum. Die Straße ist überschwemmt und wir können die Wasserhöhe auch nicht abschätzen, also müssen wir uns auf unseren Eindruck aus der Ferne verlassen. Die Lagune ist ein Feuchtgebiet mit einem See von etwa 2-3 Quadratkilometer Größe und das ist schon beeindruckend. Damit haben wir aber noch viel Zeit bis zur Abfahrt der Fähre. Als wir in Penneshaw ankommen ist gerade Einschiffung auf einer Fähre vor unserer. Wir haben Glück und können kurzfristig umbuchen. Wir fahren in Richtung Victor Harbour, ein hübsches Städtchen am Meer, mit vorgelagerten Inseln, auf eine kann man mit einer Straßenbahn, welche von Pferden gezogen wird, gelangen. Am Abend kochen wir Kartoffelscheiben mit Lamm und Speckbohnen. Als Gerd mir helfen will, die Kochstelle aufzuräumen, versucht gerade eine Flugschar von Möwen zu unseren Tellern zu gelangen, was wir mit Gebrüll im letzten Moment verhindern. Das musste ich mal anfügen.
Meningie, 17.12.
Heute beginnen wir den Tag mit Weihnachtsputz, das muss auch einmal sein. Maria hat eine Waschmaschine voll Wäsche und Gerd befreit den Camper vom Staub der unbefestigten Straßen von Kangaroo Island. Dann staunen wir noch ein bisschen über die schöne Lage von Port Elliot und Victor Harbour und setzen unsere Reise in Richtung der Great Ocean Road fort. In der Information von Goolwa treffen wir auf einen netten älteren Herren, der uns interessante Hinweise gibt. Er kommt uns dann sogar noch hinterhergelaufen und bringt noch eine bessere Karte für unsere Weiterreise. Wir fahren auf Nebenstraßen um den Lake Alexandrina durch ein weiteres Weinanbaugebiet. Hier kehren wir in einer Farm ein, die eine wunderschöne kleine Wirtschaft betreibt. Neben Wein wird Horseraddich (Meerrettich), Marmelade und Honig erzeugt. Der Meerrettich wird zwar mit modernen Maschinen geerntet, aber mit Hand geschält und aufbereitet. Mit Hilfe einer Fähre setzen wir über den Murray River der hier die Breite der Elbe bei Hamburg erreicht. Weiter geht es am Lake Albert zu unserem heutigen Ziel Meningie. Zwischendurch genießen wir die Ruhe am See und schauen einer Gruppe Pelikane beim Fischen zu.
Robe, 18.12.
Der Goorong National Park ist unser nächstes Ziel. Hier ist ein Sumpfgebiet mit Salzwasserseen auf etwa 120 km Länge und 5-10 km Breite, in denen sich Salzwasser immer weiter anreichert und schließlich als Salzkruste ausfällt. Es ist ein Dorado für alle möglichen Vögel und Reptilien, aber auch für Fliegen, wie wir beim Aussteigen merken sollen. Es ist zumindest sehr lästig. Im Hinterland ist die Getreideernte in vollem Gange. Von riesigen Feldern, die so um 100 ha betragen ,wird mit modernsten Mähdreschern (12m Schnittbreite) geerntet. Man sieht auch an den Farmhäusern, dass es bei Farmgrössen zwischen 1000 und 5000 ha gut zu wirtschaften ist. Schließlich fahren wir bei Cape Jaffa wieder durch ein Weinanbaugebiet von der Größe Saale-Unstrut und sehen auch Erdnussfelder und Obstplantagen. In Robe, einem kleinen Städtchen am Meer beschlossen wir zu übernachten und den Tag ausklingen zu lassen.
Halls Gap, The Grampians, 19.12.
Heute verlassen wir die Küstenregion und Südaustralien, um in Victoria einige Orte im Landesinneren anzusehen. Wir besuchen noch einige kleine Hafenstädtchen an der Küste. Auf dem Weg sonnt sich eine Tannenzapfenechse, die vor uns eine Schutzstellung einnimmt. Sie hat Glück, dass wir kommen und anhalten, sonst wäre sie vielleicht überfahren worden, wie so viele Känguruhs, Koalas, Schlangen, Echsen und andere Tiere. Durch ein welliges Hügelland mit Feldern und ausgedehnten Viehweiden fahren wir nach Norden. Zunächst kommen wir nach Mt Gambier, einer Stadt in der Chaldera eines erloschenen Vulkans. Besondere Attraktion ist ein Blauer See im Vulkanschlot. Jetzt haben wir auch wieder Sommer, das Thermometer erreicht fast 40 Grad und wir hoffen, dass wir die Fliegenplage der letzten Tage loswerden. In Hamilton füllen wir unsere Reserven auf und decken uns für den NP der Grampians ein. Schon von Weitem sehen wir die Bergketten, die von Westen her sanft ansteigen und nach Osten steil abfallende Klippen bilden. 60 km weiter sind wir da und die Hitze des Tages hat auch hier nicht abgenommen.
Halls Gap, The Grampians, 20.12.
Wir versuchen, die schönsten Aussichten und Orte der Grampians zu erkunden. Das Gebiet ist fast so groß, wie der Thüringer Wald und ähnelt dem Elbsandsteingebirge. Schöne Aussichtspunkte und Wasserfälle wechseln sich ab. Zwischen den Bergen sind ruhige Seen und Bäche. Es ist einfach traumhaft. Letztlich machen wir eine Wanderung in den Wonderlands über den Grand Canyon zu den Pinnacles, das sind Bergspitzen die hier etwa 500m über dem Tal stehen. Die Aussicht dort oben ist grandios.
Warrnambool, 21.12.
Nach den 40 Grad von Donnerstag haben wir heute gerade noch 17 Grad und es regnet. Was kann man an solch einem Tag tun? Wir fahren zunächst nach Great Western, dem Weindorf in Victoria. Hier steht eine der größten Sektkellereien Australiens, Seppelt Winery, mit einer Jahresproduktion von 20 Mio Flaschen und einem historischen Weinkeller von 3km Ganglänge. Wir machen eine Tastingtour und eine Führung im unterirdischen Keller, den Golgräber in den 1850er Jahren angelegt haben. Spezialität sind Rotweinsekte aus Shiraz die Champagnerqualität haben. Es sind nur wenig Gäste mit, dafür erhalten wir von einer Familie eine Einladung über Weihnachten nach Melbourne zu kommen. Das werden wir leider nicht schaffen, aber wir versprechen, danach vorbeizuschauen, vielleicht am Boxingday. Nun fahren wir weiter Richtung Great Ocean Road und hoffen auf Bilderbuchwetter. Wenn nicht, dann bringen wir sicher ungewöhnliche Fotos von diesem schönen Landstrich mit. Dann haben wir Pech mit unserem Weihnachtsbaum, denn der hat die Hitze nicht vertragen.
Princeton, 22.12.
Die Great Ocean Road liegt vor uns. Zunächst geht es über Peterborough nach Port Campbell. Immer wieder liegen neben der Straße Aussichtspunkte an der Steilküste. Wir halten überall und beschließen am Abend mit Elisa vom Aussichtspunkt der Zwölf Apostel aus zu skypen. Dann suchen wir uns noch einen Stellplatz für den Camper. Das Wetter hat sich auch wieder beruhigt und wir sehen auch schon wieder blauen Himmel. Der Aussichtspunkt ist stark bevölkert und alle warten auf den Sonnenuntergang. Doch die Wolken verdecken die Sonne. Wir beschließen, nicht noch eine Stunde zu warten und fahren auf den Campingplatz. Kurz vor Sonnenuntergang färbt sich der Himmel dunkelrot und wir ärgern uns etwas, nicht länger am Aussichtspunkt ausgeharrt zu haben. Aber so ist das Leben: Man kann nicht alles haben!
Apollo Bay, 23.12.
Die ganze Nacht ist stürmischer Regen. Am Morgen ist es wechselhaft und nach dem Frühstück klärt es etwas auf. Nachdem wir uns noch etwas über den gestern verpassten Sonnenuntergang ärgern geht es weiter. Auf dem Weg nach Apollo Bay, unserem nächsten Zielort erleben wir sehr schöne Ansichten der Küste und des Hinterlandes, welches mit den hügeligen Weideflächen von Schottland vergleichbar ist. Am Cape Otway erleben wir das, was wir schon seit längerer Zeit suchen, nämlich Koalas ohne Ende. Die Bäume sind von Ihnen teilweise kahl gefressen. In Apollo Bay, einem netten kleinen teuren Städtchen, werden wir den heutigen Abend verbringen.
Melbourne, 24.12.
Die Great Ocean Road haben wir heute verlassen und sind gleich bis Melbourne gefahren. Vorher passieren wir Lorne, Angelsea und Torquay. Die Küstenregion Ist schön und auch ein bisschen aufregend, vor Allem, weil das Wetter deutlich besser geworden ist. Strahlender Sonnenschein bei 30 Grad, wir müssen uns auch sputen, um das noch zu sehen, was wir wollen. Den weiteren Weg bis Sydney haben wir abgesteckt, es sind noch etwa 2200 km. In Torquay treffen wir einen Profifotografen, der in allen möglichen extremen Regionen Fotos macht. Er erzählt uns von Bergen und Wüstenregionen, die auch den Nordpol, Mount McKinley und bisher 5Achttausender umfasst. Im normalen Beruf fotografiert er für verschiedene große Firmen deren Erzeugnisse oder deren Image. Wir schaffen es auch noch, am Abend in die Weihnachtsmesse in der St. Pauls Cathedral zu gehen. Es war der zweite Gottesdienst an diesem Abend und die Kirche war voll besetzt. In der City von Melbourne war der Teufel los, eine Party neben der anderen. Es war für jeden etwas dabei.
Melbourne, 25.12.
Heute, am Christmas Day, wollen wir uns Melbourne ansehen. Wir wollen zunächst mit dem Zug in die Stadt fahren, der Parkplatz ist jedoch zu weit vom Bahnhof entfernt, also fahren wir gleich in die Stadt. Die Parkplatzsuche ist etwas schwierig, weil wir mit unseren 2,5 m Höhe in kein Parkhaus passen und in der Innenstadt die möglichen Parkplätze nur für eine Stunde erlaubt sind. Am Rand de Innenstadt finden wir etwas passendes am Museum. Am meisten begeistert uns der Blick aus dem 88. Stockwerk des Eureka Towers, einem gewaltigen Bauwerk aus den letzten 10 Jahren. (300m hoch, 3680 Stufen, 60 cm Verbiegung durch den Wind sind möglich, der Fahrstuhl ist der schnellste auf der Südhalbkugel mit 9m/s) Da können wir uns eine Stadtrundfahrt sparen und nehmen noch etwas Flair vom Yarra Ufer und der Innenstadt mit.
Cowes, Phillip Island, 26.12.
Entgegen unserer Vorstellungen ist heute am Boxingday Day in Victoria noch Feiertag, so fällt der Besuch des Queen Victoria Marktes aus. Wir fahren dafür nach St Kilda einer Vorstadt im Süden, die als Künstlerviertel und als Ort der verschiedensten Back- und Konditoreiwaren bekannt ist. Dann geht es weiter über verschiedene Highways bis zum Gippsland Highway, auf dem wir bis nach Phillip Island kommen. Die Suche nach einem Campground ist erst im fünften Anlauf erfolgreich. Wegen der Ferien ist hier Hochsaison und alles ausgebucht. Ein kurzer Wanderweg an der Südwestspitze der Insel führt mitten durch die Brutkolonie der verschiedensten Seevögel und auch der kleinen Pinguine. Die Brandung an der Küste Ist bei mehrere Meter hohen Wellen grandios. Am Abend bestaunen wir die Wanderung der erwachsenen Pinguine, die aus dem Meer kommen und ihre Jungen in den Erdhöhlen mit Futter versorgen.
Wilsons Promontory, Südzipfel Australiens, 27.12.
Der Nationalpark ist ein sehr schönes Refugium im Süden Australiens und beseht aus einem Granitgebirge. Wir haben Glück und können zwei Nächte im limitierten Gebiet bekommen. Gleich am ersten Tag wandern wir auf einen Berg, von dem man einen schönen Überblick über die ganze Halbinsel hat. Am Abend erleben wir einen schönen Sonnenuntergang.
Wilsons Promontory, Südzipfel Australiens, 28.12.
Heute haben wir zwei wunderschöne Wanderungen auf der Insel unternommen. Die eine war im Norden und hat zu einem Aussichtspunkt geführt. Es ging durch lichten Eukalyptuswald, der mit Grasbäumen durchsetzt war. Wir waren wieder einmal allein mit der Natur und haben Kängurus und Jede Menge Vögel gesehen. Ein Höhepunkt neben der Landschaft war ein Echidna in seinem Nest. Wahrscheinlich hat er gerade seine Eier ausgebrütet. Die andere Wanderung hat uns zu einem Berggipfel geführt, hier hat Maria eine große Braune Schlange erschreckt, so dass diese sich schnell versteckt hat, bevor wir sie im Foto festhalten konnten, doch gestern Abend ging es uns mit einem Wombats ebenso, als er plötzlich neben unserem Tisch auftauchte. Der Tag mit seiner Hitze hat uns dazu gebracht, am Squieky Beach, der Sand ist schlohweiß und fein und quietscht beim gehen, in das kalte Wasser des Südmeeres zu springen. Die Wellen waren mehr als zwei Meter hoch und haben uns erfrischt.
Baw Baw (BoBo), 29.12.
Letzte Nacht hatten wir starken Sturm, der selbst unsere Stühle durch die Gegend gewirbelt hat und auch am Morgen noch anhielt. So viel uns der Abschied von Wilsons Promontory nicht schwer. Auf der Fahrt in die Berge haben wir in Foster Halt gemacht und einen Markt besucht. Neben allerlei, so wie bei uns, gab es Kirschen, die wir uns mitgenommen haben. Weiter führt uns der Weg über Traralgon, wo wir unsere Vorräte auffüllen, nach Baw Baw, einem Skigebiet, wo wir nach kurzer Wanderung auch übernachten. Die klare Luft bei etwa 15 Grad tun uns nach der Hitze der letzten Tage sehr gut.
Mount Beauty, 30.12.
Über das Goldgräberstädtchen Walhalla begeben wir uns nach einer kühlen Nacht bei klarem Sternenhimmel auf die Great Alpine Road durch die Victorianischen Alpen in Richtung Mount Bugong, es sind ca. 500 km. Wir kommen durch Omeo, dort erkundigen wir uns nach einer Wandertour auf den Berg, es sind mindestens 9 Stunden bei 1200 Höhenmetern, das heißt, wir brauchen zwei Tage. Maria glaubt mir diese Aussage natürlich nicht, doch an der zweiten Information erhält sie deutlicher die gleiche Auskunft. Also fahren wir bis zum Skigebiet Falls Creek in 1700 m Höhe über eine Bergstraße von 120 km, die uns wegen der Aussichten begeistert. Über einem großen Stausee sehen wir die Skilifte und Abfahrten. Und dann klappt es gleich in Mont Beauty mit einem Campground am Fluss.
Lake Hume, 31.12.
Der letzte Tag des Jahres ist angebrochen. Wir werden nicht das Feuerwerk in Sydney erleben und auch sonst keinen spektakulären Event. Wir haben uns entschlossen auf australische Art vom alten Jahr Abschied zu nehmen. Auf unserem Campgound am Lake Hume treffen wir nette Leute aus Melbourne, mit denen wir den letzten Tag des Jahres genießen. Die Fahrt durch das Kiewa-Tal bis hierher war kurz und entspannt. Am Morgen haben uns Kookaburras geweckt, die einen fürchterlichen Lärm bei der Fütterung ihrer Jungen gemacht haben. Die Reise durch die Berge und das ausgedehnte Tal hat uns wirklich an die Alpen erinnert. Dazu kamen malerisch gelegene Farmhäuser, die sich in die Täler eingefügt haben und die Weidegründe für Rinder in allen möglichen Rassen bieten. Der Stausee, an den wir geraten, ist riesengroß und bietet Wassersportmöglichkeiten ohne Gleichen. Man kann hier eben aus dem Vollen schöpfen.
Blackheath, 05.01.
Am Abend sitzen wir gemütlich bei einem Glas Wein am BBQ und lauschen der Musik die von 6 musikalischen Ameisen zu kommen scheint. Die Fahrt in die Blue Mountains führt vorbei an teils tiefen Tälern und weiten Rinder- und Schafweiden, über Oberon nach Katoomba. Wegen der Ferien sieht es nicht gut aus mit einem Campground, wir ergattern jedoch den letzten in Blackheath. Das Informationszentrum in Katoomba ist jedoch eines der schlechtesten, was wir bisher erlebt haben. Dennoch können wir in der NP-Information in Blackheath Auskunft über zwei Tagestouren erhalten. Am Abend wollen wir noch zum Cliff nach Katoomba, um dort den Sonnenuntergang zu erleben. Der Abend bringt uns noch einige Überraschungen, vor dem Sonnenuntergang möchten wir noch etwas essen und dazu haben wir ein Französisches Restaurant ausgesucht. Es war einfach originell. Einmal stand der Wirtin nicht an, was wir bestellt haben, dann kam der Wirt aus der Küche und versuchte auf deutsch uns umzustimmen. Aus der geplanten Stunde wurden drei, aber bei netter Unterhaltung. Am Nachbartisch saß ein Australier mit koreanischem Ursprung der in Sydney an der Uni arbeitete und bei einem Kongress in Rio seine Freundin, eine brasilianische Touristik Studentin von der Copacabana kennengelernt hat, die ihre Ferien nun in Sydney verbringt. Wir sind mit beiden ganz gut klargekommen und haben uns köstlich über das Wirtspaar amüsiert. Es hatte etwas von "Dinner for One", wie sich dann dargestellt hat. Sie hat mit allen Gästen gequatscht und mit dem Ehemann-Koch Wein getrunken und er hat in der Küche nebenbei gearbeitet, jedes Essen was fertig war wurde über ein Signal angezeigt und dann von ihr ordentlich und für alle Gäste kommentiert hat. Nach mehreren Stunden war in dem Lokal eine Stimmung, wie bei einer Familienfeier. Das Gute an der Sache war, dass es sogar gut geschmeckt hat.
Blackheath, 07.01.
Der Tag beginnt, wie die halbe Nacht mit Regen bei mäßigen Temperaturen, und wir sehen uns gezwungen, unseren heutigen Wanderplan zu ändern. Bei nachlassendem Regen kommen wir erst gegen Mittag los. Unser Ziel sind die Wentworth Falls und das Valley of the Water, zum Glück stabilisiert sich das Wetter etwas und wir haben es wenigstens trocken. Dafür sind die Wege vom Regen gezeichnet. Nach zwei kleineren Wanderungen kehren wir im Café Schwarz in Wentworth ein und sitzen dort, weil es sehr voll ist mit einem älteren Australier gemeinsam am Tisch. Von ihm erfahren wir, dass es das beste Café in den Blue Mountains sei und er kennt es schon seit 25 Jahren. Er war als junger Mann 1974 in Europa und auch in Stuttgart, weil sein Vater der Meinung war, man müsse Europa besucht haben. Den Abend lassen wir ruhig ausklingen, trinken die 5.Flasche Champus vom Weingut Seppelt (damit wir nur die eine für die Geburt unserer Enkeltochter transportieren müssen) und bereiten uns auf die morgige Abgabe des Campers vor.
Am Abend trifft Maria beim Wäschetrockner einen Farmer, mit dem sie sich unterhält. Dabei erzählt er ihr, dass er wegen der großen Hitze mit Frau und Kindern von zu Hause (Ungarie) für ein paar Tage in die Blue Mountains zur Abkühlung gefahren ist. Dabei erfährt sie, dass er 40000 ha mit Weizen und 5000 ha mit Erbsen bewirtschaftet und dann noch 5000 Rinder hat. Maria glaubt nicht ganz, was sie verstanden hat und da zeigt er ihr das Ganze auf Fotos auf seinem Handy. Weiter erzählt er, dass seine Maschinentechnik aus Deutschland kommt.