Vor dem Ayers Rock (Uluru)
Vor dem Ayers Rock (Uluru)

Am 1. Tag unseres Trips- es ist Dienstag, werden wir morgens 06:00 Uhr im Hotel abgeholt.

Ausgestattet mit 1x Wechselwäsche und Badesachen und 2 Rucksäcken mit Wasserflaschen steigen wir in unser Reisemobil ein. Nach dem Einsammeln aller Teilnehmer sind wir 12 Personen und der Guide Kate, eine 23jährige resolute junge Frau. Die Teilnehmer kommen aus Deutschland, Holland und ein Brasilianer, der in Brasilien Maschinenbau studiert und in Sydney ein Austauschjahr absolviert.  Das Fahrzeug, mit allem Proviant und Gepäck an Bord fährt in Richtung Uluru, ungefähr 450km. Sicher und zügig wird der fast Road Train (Bus mit Hänger) von Kate gesteuert. Zwischenstopps für dringende Bedürfnisse finden mehrfach statt, auch ein Stopp zum Sammeln von Feuerholz ist nötig, um am Abend das Essen zu kochen. Auch ein Kamelritt wäre möglich gewesen. Gegen 14:00 taucht der begehrte Monolith vor ins auf, aber bevor es zum Objekt der Reiselust geht, wird das Quartier aufgesucht und erklärt. Allen wird erklärt, wo Toilette und Duschen sind, wie das Swag (ein Überschlafsack aus Segeltuch, der eine dünne Matratze hat) benutzt wird. Man krabbelt in diesen mit einem Schlafsack rein, um unter dem Sternenzelt zu schlafen.

Danach geht es zum Uluru bzw. Ayers Rock . Wir besichtigen das Informationszentrum der Aborigines. Es sind ca. 40 Grad Temperatur und der Rundweg ist deshalb gesperrt. Mit reichlich Wasser gehen wir Abschnitt für Abschnitt und Kate erklärt die besonderen Interpretationen der hiesigen Eingeborenen. Fotos machen ist an vielen Stellen verboten, da die Aborigines befürchten, damit wird ihre Seele mitgenommen, für sie ist er auch eine hl. Stätte und man sollte ihn nicht besteigen. Bei uns klettern wir in den Kirchen auch nicht auf dem Altar rum. Also ist für uns klar, das wir uns daran halten und diesem Wunsch nachkommen. Danach geht es zu dem bekannten und berühmten Sunset-View, wo jeder sein eigenes Foto vom Uluru machen kann. Mit Sekt und Chips wird das ganze genossen. Hunderte Menschen genießen mit uns das gleiche Spektakel. Fix und groggi geht es ab zum Camp. Gerd macht sofort das Feuer an und Kate kocht Nudeln mit einer Pfanne aus Kängurufleisch und Gemüse. Wir ziehen alle zu dem 300m entfernen Sanitärtrakt. Frisch geduscht und somit entstaubt, genießen wir auf unseren Swags sitzend, das leckere Essen und rollen danach unseren Swag aus und ziehen dort für die Nachtruhe ein. Mir war etwas kalt und Gerd gab das am Morgen für sich auch zu. Wir waren zu weit weg vom Feuer und hatten uns nur mit Kissen und Hüttenschlafsack ausgerüstet. Doch der Sternenhimmel und die Nacht gingen im Nu vorüber.


Outback 6.11.


4:30 Uhr war am 2. Tag der Tour die Nacht zu Ende. Ausgerüstet mit Stirnlampe am Feuer, Toast machen, einen Wassertopf für Tee und Kaffee heizen und dann Lager räumen und den Mini Road Train packen. Punkt 5:30 Uhr starten wir zu den Olgas (Kata Tjuta). Der 1. Stop ist, um den Sonnenaufgang über dem Uluru und die Sonneneinstrahlung auf die Olgas zu fotografieren, die Sonne versteckt sich aber nach kurzer Zeit hinter den Wolken. Japaner hatten schon ihr Equipment aufgebaut, wie für eine Fernsehsendung. Aber auch wir schossen ganze "Filme".

Gegen 6:30 Uhr kamen wir am Parkplatz bei den Olgas an und starteten den Rundweg "Valley of The Winds". Interessante Felsformationen, Geschichten und deren Deutungen wurden uns erklärt. Das Gebilde der Steinköpfe ist unbeschreibbar und in einer nicht abzubildenden Dimension. Auf dem Gipfel des Anstiegs erwartete uns ein Cookie und ein Apfel - lecker!

Gegen 11:00 Uhr waren wir am Parkplatz, nach einem Lunch mit Gurke, Tomate, Toast , Thunfisch, Majonäse ...starteten wir dann auch zügig. Ein kurzer Zwischenstopp, kurz nach dem Start ist ein Fotoshooting am Mount McConner. Ca. 300km hatten wir noch vor uns, Feuerholz brauchten wir auch noch, um nach Kings Creek Station, einer Farm mit Campgrounds und Tankstelle in der Nähe des Kings Canyon zu kommen. Dort angekommen brachte uns der Farmer zu einer abgelegen Stelle. Es  war wieder viel zu erklären. Toilette, Wasser aufheizen zum duschen und sofort Feuer machen zum kochen. Das Klo mitten in der Pampa hatte einen herrlichen View. Die Männer beseitigten die Ameisen und Kate erklärte das Feuer für die Wasserstelle. Es gab eine Dusche, und so ein ähnliches Teil, wie einen Badeofen, wer den noch kennt. Nur das das Feuer auf dem offenen Boden flammte. Gerd hat natürlich wieder das große Feuer bedient. Gleiches Geschehen, wie am Abend zuvor, nur das Essen war etwas anderes und bei manchen gab es Rotwein aus Tassen. Gerd und ich haben bei diesem Einkauf etwas verpasst und das nicht mitbekommen. Zu Essen gab es diesmal Reis und Hühnchenpfanne. Unser junger Brasilianer Gabriele ist immer so hungrig, dass wir alle sofort unsere Schalen füllen und den (großen Rest) schaufelt er dann schleunigst. Er ist ein ausgeflippter junger Mann mit Hemd und Weste, silber und blau lackieren Fingernägeln und immer kommunikativ. Nachts macht er noch ne Show mit Pois in Strümpfen. Fackeln wären bei der Trockenheit zu gefährlich. Diesmal haben wir uns näher zum Feuer gebettet und ich hatte noch einen Schlafsack. Es war eine unglaubliche Nacht, über uns das Kreuz des Südens, und die Hand von meinem lieben Mann. Doch die Nacht sollte noch kürzer werden, da morgen 43 Grad angesagt sind.

Der Garten Eden
Der Garten Eden

Outback 7.11.


Morgens um 4:00 Uhr beginnt unser heutiger Tag unter der leuchtenden Milchstraße mit dem Southern Cross. Es sind für den Tag Temperaturen um 43 Grad angesagt, dann wird um 10:00 der Weg durch den Kings Canyon gesperrt. Nach Frühstück und Aufräumen starten wir noch vor Sonnenaufgang und wir können um 6:00 im Kings Canyon - Wattarrka - unseren Rundgang von ca. 4 Stunden beginnen. Es wird zu einer beeindruckenden Wanderung mit viel Informationen. Die steilen Klippen und das Feuchtgebiet - der Garten Eden - und das mitten in der Wüste. Wir können hoffentlich einige Eindrücke im Foto festhalten. Obwohl zur Ebene nur ein Höhenunterschied von ca. 100 m besteht, sehen wir viele interessante Konstruktionen der Natur. Nach der Wanderung bei mittlerweile 38 Grad haben wir im Campground die Gelegenheit zu einem erfrischenden Poolbesuch. Dann geht es auf große Fahrt durch das Outback, 300 km und davon 175 km über unbefestigten Highway. Kate fährt mit mehr als 80 km/h über Stock und Stein. Nach kurzer Zeit löst sich der Reifen unseres Hängers in seine Bestandteile auf. Mit vereinter Kraft gelingt uns nach anfänglichen Schwierigkeiten die Reparatur, erst nachdem viele Hände mit anfassen und den schweren Hänger auf den Wagenheber heben gelingt die schnelle Reparatur. Nach einer Holzsammelpause und weiterhin rasanter Fahrt fällt erst die Türklinke und die Antenne ab, dann geht Lee der amerikanische Holländer beinahe durch das Dach und auch Maria legt ihren Sicherheitsgurt an. Nach mehreren Aussichtspunkten, an einem großen Meteoritenkrater und an einer Sicht auf die höchste Berge westlich der Snowy Mountains gelangen wir an unser heutiges Ziel, Glenn Helen Station. Bevor wir an die Nachtvorbereitungen denken, genießen wir ein erfrischendes Bad in der etwa 300 m entfernten Glenn Helen Gorge, ein wunderbarer von steilen roten Felsen umgebener See. Wir sind uns nicht sicher ob es ein Fluss oder ein Billabong ist, aber das ist egal. Das Wasser ist sehr tief und angenehm kühl (vielleicht 20 oder 22 Grad). Die Nacht unter dem Kreuz des Südens, im Swag, unter freiem Himmel, einfach nur schön.

Blick in Kings Canyon
Blick in Kings Canyon
Ormiston Gorge
Ormiston Gorge

Outback 8.11.


Heute schlafen wir erst einmal aus und bei angenehmen 30 Grad fahren wir zur Ormiston Gorge, einer Schlucht mit mehreren kleinen Seen in denen man unter berauschender Kulisse baden und Wasservögel wie zuhause beobachten kann, es gibt Entenfamilien und Kormorane, Schilf und Wasserpflanzen, Känguruhs und anderes Getier. Aber wir sind immer noch in einer der trockensten Wüsten der Erde. Heute ist wirklich ein Tag zum Ausruhen. Ein kurzer Besuch in Ocre Pits, der Stelle an der die Farben für die Aborigines-Malereien für ganz Australien herkommen. Weiter über Ellery Creek geht es zu unserer letzten Übernachtung in einer Aborigines Kommunity in Wallace Rockhole. Hier erfahren wir, wie im offenen Feuer ordentliche Steaks gebraten, Brot oder Quiche gemacht werden. 

schöne Aussicht über die West McDonnell Ranges
schöne Aussicht über die West McDonnell Ranges

Outback 9.11.


Heute ist nicht mehr viel angesagt. Wir holen einen Aboriginale-Guide ab und der führt uns zu einigen Initiationsplätzen der Kommunity. Dort gibt es neben Felszeichnungen auch eine große in Stein gemeißelte Landkarte mit den Wasserstellen und guten Jagdmöglichkeiten für verschiedene Tiere, die etwa 50 km im Umkreis betrifft, das Alter gibt er uns mit ca. 8000 Jahren an. Dann geht es zurück in Richtung AS, doch es gibt noch einige Umwege über Owen Springs Homestead und eine Wegstrecke, die es in sich hat. Kate fährt wie ein Pilot und es gelingt ihr, unseren gesamten Truck mit Hänger durch die Luft fliegen zu lassen. Nachdem alle wieder am Boden sind müssen wir erst mal checken. Dann gibt es Lunch in einem wunderschönen Flusslauf. Bei der Weiterfahrt durch einen versandeten Fluss passiert es dann: Wir stecken fest, die Hinterräder haben sich bis zur Achse eingewühlt. Wir versuchen gemeinsam alles Mögliche um wieder herauszukommen. Nach 2 Stunden geben wir auf. Einer fragt dann Kate weshalb wir kein 4WD haben, denn die Vorderräder drehten nicht mit. Was so ein kleines Hebelchen so alles ausmacht. Kate's Gesicht wird tiefrot und im Nu sind wir wieder unterwegs und kommen gegen 18:00 in AS an. Nach kurzem Stop im Hotel treffen wir uns zu einer tollen Verabschiedungsrunde in einem Pub zur Auswertung unserer außergewöhnlichen Erlebnisse.

10.11. letzter Tag im Roten Zentrum

Heute ist unser letzter Tag in der Zivilisation des Outback. Wir schlendern über den Sonntagsmarkt in der Todd-Mall und hören Orgelspiel aus der Kirche. Neugierig gehen wir hinein und befinden uns unmittelbar in einem Gottesdienst, der für unsere Verhältnisse völlig anders ist. Aborigines, spielende Kinder, ein Abendmahl, bei dem noch richtiges Brot geteilt wird und viele Gespräche Werden geführt. Wir sitzen neben einer alten Frau mit Beatmungsgerät, sie kommt aus Schottland und ist schon 50 Jahre hier. Zum Abschluss wird noch gemeinsam gesungen, der Text wird an die Wand gebraut und so können wirklich alle mitsingen. Wir erhalten mehrfach Einladungen zu einem Tee im Anschluss. Dort lernen wir eine engagierte Pfarrerin (Minister) kennen, die vor vielen Jahren aus Holland eingewandert ist. Maria lernt auch gleich eine Krankenschwester kennen und unterhält sich mit einer Ausbilderin für die hiesigen Lehrer, die von einer Uni aus Sydney für 2Jahre in diese Region geschickt wurde. Gerd unterhält sich erst mit einem Kriegsveteran der in Polen war und dann mit einem Australier, der unbedingt Wissen will, wie das bei uns mit dem Rechtsverkehr geht. 
Wir melden uns wieder, wenn wir in Queensland sind.